29. November 2018
#Kreis Viersen#
Auf dem Gelände des Abfallentsorgungszentrums Asdonkshof des Kreises Wesel in Kamp-Lintfort soll eine neue Behandlungsanlage für die Abfälle aus der Biotonne aus den Kreisen Viersen und Wesel entstehen. Mit modernster Technik und entsprechend den neuesten Anforderungen aus Düngeverordnung und Luftreinhaltungsrecht hat das Aachener Ingenieurbüro pbo eine kombinierte Anlage zur Biogasgewinnung durch Vergärung und zur anschließenden Komposterzeugung geplant. Dazu hat das Ingenieurbüro auch die Kosten nach dem aktuellen Preisstand 2018 detailliert berechnet. „Wenn alle Entscheidungen und Abläufe wie im Projektplan vorgesehen verlaufen, dann kann die neue Anlage bereits 2022 in Betrieb gehen“, erklärt der Erste Betriebsleiter des Abfallbetriebs des Kreises Viersen (ABV) Andreas Budde.
Zum Hintergrund: Der langjährige Entsorgungsvertrag mit der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein lief mit dem Jahr 2017 aus. Um die Entsorgung zu sichern, hat die Betriebsleitung des ABV schon im Jahr 2013 Gespräche sowohl mit der EGN als auch mit kommunalen Partnern aufgenommen. Mit dem Kreis Wesel wurde eine erste Machbarkeitsstudie konkretisiert. Diese Studie zeigt, dass eine tragfähige und zukunftssichere Möglichkeit der kommunalen Bioabfallentsorgung möglich ist.
Im Jahr 2016 haben die beiden Kreistage die Gründung des „Bioabfallverbands Niederrhein“ (BAVN) beschlossen, der die Aufgabe der gemeinsamen Bioabfallentsorgung aus beiden Kreisen ab dem Jahr 2021 übernimmt.
Inzwischen ist die Entwurfsplanung abgeschlossen. Im Ergebnis kann nicht nur eine Anlage auf neuestem Stand gebaut, sondern auch eine sehr günstige gebührenrelevante Verbandsumlage von 79,53 Euro netto pro Tonne Bioabfall erreicht werden. In der Gebührenkalkulation des Kreises Viersen werden neben der Verbandsumlage rund 20 Euro pro Tonne Bioabfall für Umschlag und Transport zu veranschlagen sein.
Die Bioabfallbehandlung ist auf 67.500 Tonnen im Jahr ausgelegt und erfordert eine Investition von knapp 33 Mio. Euro. Nahezu die Hälfte soll durch ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert werden.
Am 13. Dezember steht in beiden Kreistagen zeitgleich die Entscheidung an, ob die Kreise die Finanzierung des Projektes mit übernehmen. Bei Zustimmung wird der BAVN vom Kreis Viersen und dem ABV ein Darlehen in Höhe von 7,5 Mio. Euro erhalten. Der Kreis Wesel würde ein Darlehen in gleicher Höhe geben. Der Beschluss über den Bau der Anlage ist Sache der Verbandsversammlung des BAVN. Sie tagt nach den Kreistagen am 19. Dezember.
Der Erste Betriebsleiter des BAVN, Andreas Budde, betont: „Mit dieser Anlage können die Bioabfälle für mindestens 25 Jahre auf umwelttechnisch aktuellstem Niveau entsorgen. Und das zu günstigen und verlässlichen Preisen für die Gebührenzahler in unseren beiden Kreisen. Noch überzeugender macht das Projekt die Tatsache, dass wir dabei hochwertigen Humusdünger herstellen und mit durch die Biogaserzeugung Strom und Wärme herstellen. und damit viel Gutes für die Umwelt und den Klimaschutz erreichen können.“
Die Ausschussvorsitzende Eva Pascher-Bellmann konnte am Ende der Beratung die einstimmige Zustimmung des Finanzausschusses für das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Kreis Wesel feststellen.
Asdonkshof
Die Fotomontage zeigt im gelb markierten Bereich den geplanten Neubau auf dem Betriebsgelände des Abfallentsorgungszentrums Asdonkshof.
Montage: pbo Ingenieurgesellschaft / Abdruck honorarfrei
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