Nächste Märchenstunde in der Stadtbibliothek für Jung & Alt:
„Frau Holle“
Am Donnerstag, den 13. Dezember findet um 16 Uhr die nächste Märchenstunde in der Stadtbibliothek Norden statt. Diesmal liest Nikola Horn das Märchen „Frau Holle“. Eingeladen sind Kinder und Erwachsene, die Lust haben sich verzaubern und in eine andere Welt führen zu lassen.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter 04931/ 923 353 wird gebeten.
Die Erzählung „Frau Holle“ handelt von zwei ungleichen Schwestern. Die eine schön und fleißig, aber von der Mutter ungeliebt. Die andere ist hässlich und faul, aber von der Mutter geliebt.
„Schön“ meint im Märchen nicht ein ansprechendes Äußeres, sondern vielmehr die inneren Werte. „Faul“ ist, wer sich vom Leben bedienen lässt. Und oft hat es in der Welt den Anschein, dass oft die Faulen besser durchs Leben kommen.
Die schöne Schwester springt aus Angst und Verzweiflung hinab in den Brunnen und findet „unten“ zu sich selbst und damit in der Tiefe einen/ „ihren“ Weg. Gemeint ist der tiefe Zugang zu seinem Selbst. Sie hört was auf diesem Weg von ihr gefordert wird und erfüllt den Lebensanspruch ganz absichtslos: sie holt das Brot aus dem Ofen, schüttelt den Apfelbaum, verrichtet alle aufgetragene Arbeiten gewissenhaft und kehrt als Belohnung durch ein goldenes Tor in die Alltagswelt zurück.
Die Faule geht den gleichen Weg, aber aus Berechnung. So wird aus Ihrer Illusion nur bittere Enttäuschung und das Pech wird sie ein Leben lang begleiten.
Das Leben, und darin den eigenen Weg zu finden, ist nicht ohne Mühen und Anstrengungen, oft auch mit leidvollen Erfahrungen, zu erreichen und nicht im Voraus wohl zu kalkulieren. Erst wenn ich den Weg zu mir gegangen bin und durch diese Erkenntnisse zurückkehre in die Alltagswelt, werde ich den anderen anders erscheinen. „Aus dir wird werden, was in dir ist“ das zeigt sich im Haus der Frau Holle. Den Traum vom Leben, den man selbst nach Kräften wahrmachen möchte und letztendlich auch mit viel Mühe geht oder eine Einstellung die durch Überheblichkeit und überzogenem Anspruchsdenken, einen dumm, blind und hässlich erscheinen lässt.
|