Kreis Steinfurt. Landrat Dr. Klaus Effing und energieland2050 e. V. Geschäftsführer Uli Ahlke haben am Mittwoch, 30. Januar, in der Alten Energiezentrale in Steinfurt die individuellen Konzeptberichte aus dem Quartiersprojekt „Sieben auf einen Streich“ an Vertreterinnen und Vertreter der sieben beteiligten Städte und Gemeinden überreicht. „Ich freue mich, dass die kommunale Familie sich den künftigen Herausforderungen stellt und sie gemeinsam anpackt“, sagte Landrat Effing bei der Übergabe. Im September 2017 hatten sich die Kommunen Ibbenbüren, Lotte, Metelen, Mettingen, Neuenkirchen, Westerkappeln und Wettringen zusammengeschlossen, um im Rahmen des Förderprogramms „Energetische Stadtsanierung“ der KfW-Bank ausgewählte Wohngebiete – sogenannte Quartiere – zu untersuchen und die hochaktuellen Themen Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Zukunftssicherung im Kreis anzugehen.
Uli Ahlke, Geschäftsführer des energieland2050 e. V. bedankte sich für den Mut der Kommunen, diesen begonnenen Weg weiterzugehen: „Die letzten eineinhalb Jahre waren mit viel Aufwand verbunden. Und auch die nächsten Schritte verlangen Ausdauer, aber ich bin sicher, dass Ihr Durchhaltevermögen belohnt wird.“ Unter Koordination des energieland2050 e. V.s des Kreises Steinfurt standen im ersten Prozess Fragen wie „Wie möchten die verschiedenen Generationen in Zukunft wohnen und leben?“, „Werden Kindergärten und Schulen, Lebensmittelläden und Ärzte in den nächsten Jahren noch in erreichbarer Nähe sein?“ oder „Schlummern in meinem Haus eigentlich Energie- und Kosteneinsparpotentiale?“ im Mittelpunkt. Mit lebendigen Aktionen wie bunten Nachbarschaftsfesten, den Kinderprojekten „Klima-Detektive“ und thematischen Beratungsveranstaltungen haben sich die Bürgerinnen und Bürger vor Ort selbst an der Entwicklung ihres Quartiers beteiligt und ihre Meinungen, Ideen und Anregungen eingebracht. Finanziert hat die Quartierskonzepte zum Großteil die KfW über Bundesmittel. Der Kreis Steinfurt und die Kreissparkasse Steinfurt beteiligten sich ebenfalls an den Kosten.
Das Verbundprojekt mit sieben Städten und Gemeinden erfährt auch überregional Aufmerksamkeit. Mit dem innovativen Ansatz, parallel in mehreren Kommunen die Quartiersentwicklung anzustoßen, folgt der Kreis Steinfurt dem Vorbild des Werra-Meißner-Kreises in Nordhessen. Armin Raatz, Mitglied der bundesweiten KfW-Begleitforschung, erklärte in seinem Impulsvortrag bei der Konzeptübergabe, dass das Modell der beiden Kreise bundesweit einzigartig sei.
Mit der Übergabe der Konzeptberichte halten die Städte und Gemeinden nun die Arbeit der letzten eineinhalb Jahren in den Händen – doch das war erst der erste Schritt: Denn die Konzepte sind die Voraussetzung, um auch die eigentliche Umsetzungsphase – das sogenannte Sanierungsmanagement – bei der KfW beantragen zu können. In den kommenden Wochen entscheidet sich endgültig, wie viele Kommunen in diese Umsetzungsphase einsteigen werden. Geplant ist wieder ein Verbundprojekt mehrerer Städte und Gemeinden, die im April einen entsprechenden Sammelantrag bei der KfW stellen könnten. Der dreijährige Förderzeitraum der Umsetzungsphase würde dann im Herbst dieses Jahres beginnen.