Kreis Steinfurt. Junge Menschen direkt an der Entwicklung ihrer Stadt oder Gemeinde zu beteiligen und sie dafür fit zu machen, ihre Ideen in die Rathäuser der Kommunen im Kreis Steinfurt zu tragen – das ist das Ziel des Projekts „Provinzhelden“, das das Kreisjugendamt im vergangenen Jahr gestartet hat. In diesem Rahmen waren jetzt die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Jugendlichen aus den kreisangehörigen Kommunen zu einem Workshop auf den Hof Schlamann in Lengerich eingeladen. In einer Mischung aus Vortrag und Diskussionsrunde unter dem Motto „Mehr Demokratie wagen!“ sprachen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darüber, wie es gelingen kann, Jugendliche aktiv an der Kommunalpolitik zu beteiligen.
„Pro Kommune haben wir heute bewusst jeweils einen Ansprechpartner aus der Verwaltung und einen aus einem Jugendzentrum eingeladen, um auch hier die Zusammenarbeit zu stärken. Dieses Tandem soll dann später fester Ansprechpartner für die Jugendlichen in der jeweiligen Stadt oder Gemeinde sein“, erläutert Ludger Vorndieck, zuständig für Kinder- und Jugendförderung beim Kreisjugendamt Steinfurt. Die Veranstaltung war der erste von insgesamt drei Qualifizierungsworkshops für die sogenannten „Multiplikatoren“ dieses und nächstes Jahr, in denen sie auf die Aufgabe vorbereitet werden, die Jugendlichen in politische Entscheidungen einzubeziehen.
Im ersten Teil der Auftaktveranstaltung erläuterte Elisabeth Heeke aus der Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung NRW, was politische Partizipation Jugendlicher ausmacht und worauf die Verantwortlichen in diesem Umfeld besonders achten sollten. Anschließend analysierten die Teams aus den einzelnen Kommunen ihre bisherige Situation vor Ort und leiteten daraus die nächsten nötigen Schritte ab. Am Nachmittag gab außerdem Katharina Mehring von der pro-t-in GmbH aus Lingen (Ems), die verschiedene Formate der Jugendbeteiligung in Dorfentwicklungsprozessen begleitet, einen Einblick in ihre Arbeit und stellte erfolgreiche Praxisbeispiele vor.
Neben den Veranstaltungen für die Multiplikatoren besteht das aus LEADER- und Kreismitteln geförderte Projekt aus einem zweiten Strang – den Workshops für die Provinzheldinnen und -helden. „In insgesamt vier Modulen machen wir die interessierten Jugendlichen fit, um sich in der Kommunalpolitik zu engagieren“, erläutert Vanessa Magel, die das Projekt „Provinzhelden“ beim Kreisjugendamt koordiniert. Zwei der Module fanden bereits statt, zwei weitere folgen dieses Jahr. „Wir suchen aber weiterhin Jugendliche, die noch einsteigen wollen! Das ist auch zu diesem Zeitpunkt kein Problem“, erklärt Magel. Dazu kommen Regionaltreffen, bei denen sich die Provinzheldinnen und -helden aus den direkten Nachbarorten treffen. Insgesamt wird es bis ins Jahr 2020 hinein über 40 Veranstaltungen geben. Am Ende sollen dann konkrete Projekte stehen, die die Jugendlichen gemeinsam mit ihren Ansprechpartnerinnen und -partnern in den Kommunen erarbeitet haben.
Infokasten:
Wer Interesse hat, als Provinzheld oder Provinzheldin aktiv zu werden, kann sich bei Projektkoordinatorin Vanessa Magel telefonisch unter 0178 6619443 oder per Mail an koordination@provinzhelden.info melden. Weitere Informationen gibt es außerdem unter www.provinzhelden.info.