Laut Basisgesundheitsbericht des Kreises Soest verstarben im Kreisgebiet im Jahre 2015 insgesamt 1.309 Menschen an Krankheiten des Kreislaufsystems. Diese Zahl nahmen die Amtsärztinnen und Amtsärzte des Kreises Soest und des Hochsauerlandkreises zum Anlass, unter der Leitung von Hans-Peter-Trilling, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, sowie Praxisausbilder Thorsten Fischer ihre theoretischen und praktischen Kenntnisse in der Reanimation an Übungspuppen aufzufrischen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen deutschlandweit die führende Todesursache dar und bedingen insgesamt 40 Prozent aller Sterbefälle. Etwa ein Drittel aller betroffenen Patienten könnte gerettet werden, wenn rechtzeitig eine korrekte und qualitativ gut durchgeführte Wiederbelebung erfolgen würde. Hans-Peter Trilling, Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin, orientierte sich in seiner diesjährigen Anleitung an den Leitlinien zur Reanimation für Europa, die das European Resuscitation Council 2015 bereits zum sechsten Mal publiziert hatte, und stellte den Amtsärztinnen und Amtsärzten die Funktionsweise eines automatisierten externen Defibrillators (AED) vor. Das Gerät führt den Anwender mit präzisen Anweisungen durch die Nutzung bei einer Wiederbelebung.
Vor dem Einsatz eines solchen Gerätes muss im Ernstfall zunächst festgestellt werden, ob der Patient wiederbelebt werden muss. Es ist abzuklären, ob der Patient bewusstlos ist oder ob er noch atmet. Bei der Wiederbelebung gilt es dann 30 Mal eine Herzdruckmassage durchzuführen und zwei Mal zu beatmen. Kinder sind im Zweifelsfall wie Erwachsene zu reanimieren.
"Die Wiederbelebung gehört zu den Fähigkeiten, die man nicht oft genug trainieren kann", unterstrich Amtsarzt Hansjörg Schulze, M.A.E., als Organisator für die Abteilung Gesundheit des Kreises die Wichtigkeit dieser von der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifizierten Fortbildung und freute sich besonders über die Teilnahme von Kollegen aus dem Nachbarkreis. "Das spricht für unsere gute Zusammenarbeit."