Braunschweig.
Die Schauspielerin Hannelore Hoger stellt am Dienstag, 28. Mai, ab 19:30 Uhr Paula Schliers „Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit“ im Roten Saal des Schlosses, Schlossplatz 1, vor. Ein Gespräch mit den Herausgeberinnen Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider schließt sich an. Eintrittskarten zu 18 Euro (ermäßig 15 Euro) gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Undercover verdingte sich Paula Schlier (1899 bis 1977), die schon 1923 Leitartikel gegen den Nationalsozialismus geschrieben hatte, als Sekretärin im „Völkischen Beobachter“, um die Psychologie der Nazis zu verstehen. „Petras Aufzeichnungen…“ gehört zu den ersten Büchern der literarischen Neuen Sachlichkeit über die „Neue Frau“. Es handelt von der Unsicherheit im Leben junger bürgerlicher Frauen im Jahr 1923, von sexuellen Übergriffen am Arbeitsplatz, von Kriegstraumata, die sie als Krankenschwester im Ersten Weltkrieg erlebt hatte, von der Radikalisierung in der Nachkriegszeit. So ist dieses Buch heute noch hochaktuell.
Hannelore Hoger, geboren in Hamburg, ist Schauspielerin und Regisseurin. Sie zählt zu den profiliertesten deutschen Charakterdarstellerinnen. Dem großen Publikum ist sie vor allem durch die Rolle der ZDF-Kommissarin Bella Block bekannt, die sie von 1993 bis 2018 verkörperte und für die sie mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.
Die Herausgeberinnen Annette Steinsiek (geb. 1964 in Gütersloh) und Ursula A. Schneider (geb. 1966 in Wien) arbeiten am Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck. Sie editieren Briefe, Prosa und Lyrik und forschen über österreichische Literatur des 20. Jahrhunderts.
Veranstalter ist das Raabe-Haus:Literaturzentrum.