Bürgerpreise für das Jahr 2018 vergeben

11.06.2019 | Herten

Verleihung im Schloss Herten

Laut des römischen Philosophen Cicero ist keine Schuld dringender, als die, Dank zu sagen. „Danke sagen – das tun wir leider oft zu wenig. Aber durch die Verleihung des Bürgerpreises haben wir die Gelegenheit dazu. Danke für ihr Engagement und das Sie mit immer wieder neuen Ideen und viel Energie unsere Gemeinschaft bereichern“, so begrüßte Bürgermeister Fred Toplak alle Anwesenden bei der Verleihung des Bürgerpreises 2018. Der Preis wurde in insgesamt sechs Kategorien vergeben.

So vielfältig wie die Kunst, so vielfältig ist auch das Wirken von Günter Kracht. Der Preisträger des Sonderpreises der Jury für das „Lebenswerk“ ist zwar nicht von Hause aus Künstler, sondern Lehrer, aber die Kunst zieht sich durch sein ganzes Leben. „Günter Kracht hat es über die Jahre hinweg geschafft, die Kunst immer wieder neu zu verankern, mit anderen Themen zu verweben und die Leute für die Themen zu begeistern. Zudem hat er vieles für unsere Stadt angestoßen“, lobt Bürgermeister Fred Toplak. Er hat unter anderem den Anstoß für den Orangerie-Förderverein gegeben und den Partnerschaftsverein Arras Freunde mitbegründet. Das waren Projekte die noch Bestand haben und die Bürgerinnen und Bürger regelmäßig beeinflussen.

Die diesjährige Preisträgerin in der Kategorie „Sport“ ist Brigitte Pfropfreis. Als Jugendliche kam sie zu „ihrem Verein“ TuS Westerholt/Bertlich und blieb ihm bis heute treu. Sie turnte selbst in der Kinderturngruppe, wurde zunächst Helferin, dann Leiterin von Kinderturngruppen und wechselte später zur Seniorenarbeit, leitet auch heute noch eine Gruppe 50 +. „Mit dem Alter haben sich vielleicht die Zielgruppen und die Tätigkeiten geändert, aber eine Konstante blieb, die Liebe zum Sport und ihrem Verein“, erklärt Fred Toplak.

Ein Garten voller bunter Pflanzen und Grün – ein Kontrast zu Beton und Stein, hat der Preisträger in der Kategorie Umwelt/Umweltschutz erschaffen. Hans Jürgen Wunderlich hat zusammen mit seiner Frau bei sich zu Hause einen naturnahen Garten angelegt. Auf Grund der schweren Stürme in den letzten Jahren, die auch in Herten erheblichen Schaden angerichtet haben, hat Hans Jürgen Wunderlich beschlossen, Nistkästen für heimische Vögel zu bauen. Eigentlich war das Projekt nur für seinen eigenen Garten gedacht. Schnell folgten aber weitere Projekte. Mittlerweile hat Hans Jürgen Wunderlich nicht nur unzählige Nistkästen gebaut, sondern arbeitet zum Beispiel auch mit der Caritas zusammen und schafft zusammen mit Arbeitssuchenden im Rahmen der Aktion „Job aktiv“ Wildblumenwiesen. „Damit kann er das Thema bei den teilnehmenden Personen verankern und somit die Menschen zum Umdenken animieren“, so Fred Toplak über Wunderlichs Arbeit.

Der Bürgerpreis in der Kategorie „Soziales“ geht an Helmut Borkens. Mit 94 Jahren ist er der in diesem Jahr älteste Bürgerpreisträger. Er besucht einmal wöchentlich Patientinnen und Patienten auf der Palliativ-Station des Gertrudis Hospitals in Herten-Westerholt. Er hat ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Patienten und versucht ihnen in schweren Zeiten mit Menschlichkeit und eben Humor beizustehen. „Dieses ehrenamtliche Engagement von Herrn Borkens verdient unser aller Respekt. Es ist wichtig, dass wir in einer Zeit in der es eigentlich immer nur darum geht, schneller, besser und effizienter zu sein, sich Zeit für unsere Mitmenschen zu nehmen“, lobt Fred Toplak die Arbeit Helmut Borkens.

Der Bürgerpreis in der Kategorie Kultur geht in diesem Jahr an einen Verein: die Bürgergilde Disteln-Backum, die bereits seit dem Jahre 1860 zu Herten gehört. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Brauchtümer im Stadtteil zu pflegen und in diesem Sinne Veranstaltungen für die Menschen in „ihrem“ Stadtteil zu organisieren. „Die Bürgergilde sorgt mit ihrem Engagement dafür, dass der Stadtteil belebt wird, alte Traditionen am Leben erhalten werden und Bürgerinnen und Bürger sich mit ihrem Stadtteil und mit ihrer Stadt identifizieren können“, lobt Fred Toplak die Gilde. Aber die Bürgergilde wurde nicht nur für ihren Einsatz im Stadtteil ausgezeichnet, sondern auch für den Mut, sich mit dem bestehenden Traditionsverein neu zu orientieren. Ursprünglich wurde der Verein 1860 als Bürgerschützenverein gegründet, als aber vor 12 Jahren die Mitglieder schwanden und es auch plötzlich keinen König mehr gab, war es Zeit, neue Wege zu gehen. Und das ist ihnen gelungen.

Die diesjährigen Preisträger in der Kategorie Zivilcourage/ Eintreten für Toleranz und Integration verstehen die Flüchtlinge in Herten und geben Ihnen damit eine Heimat und nicht nur einen Wohnsitz. Auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszustroms im Jahre 2015 begannen die Eheleute Anne und Dr. Karl Ott sich um Flüchtlinge, die in Herten ein neues Leben beginnen wollten, zu kümmern. „Die Eheleute Ott haben erkannt, dass die Geflüchteten nicht nur ein Dach über dem Kopf und Schutz vor Verfolgung brauchen. Das Erlernen der Sprache, das Vertraut machen mit den hier herrschenden Sitten und Gebräuchen, das sind Dinge, die eine Eingewöhnung erleichtern“, erklärte Fred Toplak. Die ausgebildete Lehrerin Anne Ott erteilt Flüchtlingen Deutsch-Unterricht. Auch ihr Mann übernahm am Anfang die Aufgabe Deutsch zu unterrichten. Im Umgang mit den Geflüchteten wurde aber deutlich, dass diese auch Unterstützung bei Arzt- und Amtsbesuchen benötigten. Seitdem unterstützt das Ehepaar Flüchtlinge mit ganz persönlichen Hilfen, wie die Begleitung bei KiTa- und Schulanmeldungen, Arztbesuchen sowie bei Wohnungs- und Ausbildungsplatzsuche. Im Jahr 2017 initiierte Herr Dr. Ott ein Ehrenamtsnetzwerk, in dem sich Ehrenamtliche über Neuigkeiten und Veranstaltungen in diesem Bereich informieren und austauschen können. Außerdem gibt es einen Stammtisch, bei dem sich die Freiwilligen regelmäßig treffen.

Für die musikalische Unterstützung des Abends sorgte der Jugendchor „Unitune“ unter der Leitung von Marcel Sander der Musikschule Herten. Mit ihren Interpretationen der Lieder „Dream a little Dream of Me“, „Perfect“, „The Beauty and the Beast“ und „Rolling in the Deep“ rundeten die Jugendlichen das Abendprogramm ab.

Hintergrund

Seit 2010 werden jährlich Preise für bürgerschaftliches Engagement verliehen. Die Vergabe des Bürgerpreises erfolgt in den Kategorien: Kultur, Soziales, Sport, Umwelt/Umweltschutz und Zivilcourage/Eintreten für Toleranz und Integration sowie gegen Rechtsextremismus. Eine Jury entscheidet über die Vergabe. Zur Jury zählen der Bürgermeister, die stellvertretenden Bürgermeister oder Bürgermeisterinnen, sowie zwei Vertreterinnen und Vertreter der örtlichen Presse. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten als Auszeichnung eine Urkunde, eine Skulptur sowie ein Preisgeld von 500 Euro und sie tragen sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Bewerbungen bzw. Vorschläge für den Bürgerpreis können immer bis Ende des laufenden Jahres an den Bürgermeister gerichtet werden.

Pressekontakt: Stadt Herten, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Anika Meierhenrich, Telefon: 0 23 66 / 303 357, E-Mail: a.meierhenrich@herten.de



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