Meldungsdatum: 27.06.2019
Während Grünland ab dem Mittelalter zunächst ausschließlich als Weidefläche genutzt wurde, entwickelte sich eine Nutzung als Mähwiese erst viele Jahre später. Mähwiesen wurden bis vor einigen Jahrzehnten immer nur zweischürig genutzt, also zwei Mal im Jahr gemäht. In der modernen, konventionellen Landwirtschaft werden die Grünlandflächen hingegen mit reichlich Düngerzugaben bis zu sechsmal im Jahr gemäht. Nur wenige Wiesenpflanzen sind jedoch diesem Druck gewachsen und können sich auf der Fläche behaupten. So sind mittlerweile viele Wiesenpflanzen und damit einhergehend auch viele Insekten- und Tierarten gefährdet.
Um diesem zunehmenden Artenschwund entgegenzuwirken, hat die Stadt bereits in den vergangenen Jahren begonnen, auf den zur Verfügung stehenden Grünlandflächen bewusst regionales Saatgut mit Wiesenpflanzen einzusetzen. Diese regionalen Saatgutmischungen mit ihren Kräuter- und Grasarten sind eine deutliche Bereicherung der Pflanzenwelt im Stadtgebiet. Die zu den Kompensations- und Naturschutzflächen gehörenden städtischen Grünlandflächen werden umfassend bewirtschaftet. Derzeit nutzt rund ein Dutzend Pächter die Grünlandflächen zur Beweidung mit Schafen oder Rindern. Das raue Material der Grünlandflächen eignet sich besonders für Rassen wie Galloways oder Hochlandrinder.
Die gesteigerte Vielfalt an Wildpflanzen schafft neben einer blühenden Abwechslung in der Stadtlandschaft auch eine Bereicherung des Nahrungs- und Lebensraumangebots von vielen Insekten wie beispielsweise Wildbienen, Tag- und Nachtfaltern und Hummeln.
Pressekontakt: Simon Vonstein | Telefon: 0541/323-4557 | E-Mail: vonstein@osnabrueck.de
Blütenpracht: Auf der städtischen Wiese im Bereich Gartlage stehen die Margeriten dicht an dicht.
Blütenpracht: Auf der städtischen Wiese im Bereich Gartlage stehen die Margeriten dicht an dicht.
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