Meldungsdatum: 22.07.2019
Osnabrück hat keinen Strand und liegt nicht am Meer – aber seit mitten in der Stadt eine der ersten Anlagen in Deutschland eröffnet worden ist, auf denen in einem Gebäude auf einer künstlich erzeugten Welle gesurft werden kann, kann die Sportart Wellenreiten auch bei uns ausgeübt werden. Nachdem es beim Osnabrücker Ferienpass im Vorjahr gleich kurz nach der Eröffnung der „Hasewelle“, also der Anlage zum Indoor-Surfen im Neubau des Modehauses L&T, möglich war, die Sportart auszuprobieren, kann auch im diesjährigen Sommerferienprogramm der Stadt Osnabrück wieder ein heißer Ritt auf einer stehenden Welle gewagt werden.
Es stehen insgesamt wieder zwölf Plätze zur Verfügung – anders als bei der Premiere im Vorjahr gibt es aber diesmal nicht nur einen Kurstermin, sondern das „Indoor-Surfen bei L&T läuft an zwei Tagen. Der zweite Kurs findet am MITTWOCH, 24. Juli, 14-15.45 Uhr, statt. Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren können sich beteiligen, aber das Angebot ist ausgebucht und es stehen bereits viele Interessenten auf der Warteliste. „Wir haben es etwas anders organisiert, weil die Teilnehmer auf diese Weise öfter aufs Wasser kommen und nicht so lange zwischen den Fahrten warten müssen“, erklärt Nils Baedermann vom Mobilteam des Fachdienstes Jugend der Stadt Osnabrück, der das Angebot organisiert hat.
Baedermann ist selber Wellenreiter: Er hat vor einigen Jahren auf dem Meer surfen gelernt und übt das „Rapid Surfing“, so die Fachbezeichnung für diese Art des Wellenreitens, seit der Eröffnung der Anlage begeistert aus. „Die Teilnehmer der Surfkurse können etwas machen, das sonst mit einer Reise verbunden und nicht einfach so zugänglich ist. Einer der Grundgedanken des Ferienpasses ist es ja, Kindern und Jugendlichen, die nicht in den Urlaub fahren, hier schöne Sommerferien zu ermöglichen – und dies ist nun ein ganz besonderes Angebot, mit dem der Urlaub sozusagen hierher kommt“, sagt Baedermann. Um es für jeden zugänglich zu machen, sei auch darauf geachtet worden, das Indoor-Surfen ohne Kostenbeteiligung anzubieten.
Den sechs Teilnehmern des ersten Kurses bescherte das Ferienpass-Angebot die Wellenreit-Premiere. Noah (12), Favour (12) und die weiteren vier Mädchen, die als Teilnehmer des ersten Kurses ausgelost worden waren, wurden zunächst mit Neoprenanzügen, Helmen und Surfboards ausgestattet, dann erfolgte eine kurze Einweisung und schon ging es aufs Wasser. Dabei wurden die Teilnehmer jeweils einzeln von den Surflehrern angeleitet. Die Teilnehmer stiegen aus einer sitzenden Position am Beckenrand auf ihre Boards auf und wurden immer erst anfangs von hinten von den Surflehrern gehalten, die neben ihnen am Beckenrand knieten.
Bei Neulingen beginnt die „kritische Phase“, wenn die Surflehrer ihre Hände wegnehmen und sie allein fahren lassen – aber dabei erweisen sich die Teilnehmer des Kurses als echte Naturtalente. Alle schaffen es gleich auf Anhieb, sich eine Zeit lang auf dem Board zu halten und allein zu fahren. „Boh, ist das cool“, freute sich Noah, dem es gleich nach wenigen weiteren Versuchen als erstem gelang, einmal quer über das Becken die ganze Welle entlang zu fahren. „Das Board zu lenken und es zu kontrollieren, ist gar nicht so einfach – aber ich habe gedacht, dass es viel schwerer sein würde“, meinte der Junge. „Und ich habe nicht damit gerechnet, dass es so viel Spaß macht.“
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