Kreis Steinfurt/Steinfurt. In einem Museum auf Rädern touren seit Ende August Exponate aus 28 Museen im ganzen Münsterland durch die Region. Das Besondere: In dem Container stehen die Museumsstücke nicht hinter Glas, sondern sind mit Virtual-Reality-Brillen erlebbar. Besucherinnen und Besucher können im digitalen Raum Bilder, Skulpturen, Maschinen oder Gebäude drehen, bewegen, anfassen und ausprobieren. „Alles ist erlaubt", sagt Kathrin Strotmann vom Münsterland e.V., die mit dem Kooperationsprojekt „Apokalypse Münsterland“ den Container auf die Straße bringt.
Am kommenden Montag, 30. September, macht der Container von 10 bis 18 Uhr vor dem Kreishaus Steinfurt, Tecklenburger Straße 10, in Steinfurt-Burgsteinfurt Station und lädt alle Interessierten zum Besuch ein.
Die Story des Projekts: Die Zukunft hat ihre Kultur verloren und funkt ein SOS an die Gegenwart. „Helft uns, schickt uns Kultur, die ihr bewahren wollt!" 2018 hatten über 2000 Besucher in 28 Museen und Ausstellungshäusern der Region den Hilferuf gehört und Kulturgüter ausgewählt, um sie in die Zukunft zu schicken.
Jetzt kann jeder einen „letzten Blick" auf das Kulturgut werfen, bevor es durch den Container als Sendestation der Zukunft übermittelt wird: An 19 verschiedenen Orten im ganzen Münsterland macht der Container vom 23. August bis 19. Oktober über 23 Mal Halt. Für alle Interessierten heißt es deswegen: Hingehen und Brille auf! Durch eine Virtual-Reality-Brille sowie haptisch durch 3D-Drucke werden die Kulturgüter spielerisch erlebbar.
„Wir haben 28 völlig unterschiedliche Exponate in digitaler Form dabei. Wer in unseren mobilen Container kommt, kann sich aussuchen, was ihn interessiert, und in die digitale Welt des Exponats eintauchen", beschreibt Kathrin Strotmann das Konzept der Ausstellung auf Rädern. „Im virtuellen Raum können die Besucher zum Beispiel in eine unterirdische Grabkammer gehen, um ein antikes Prunkgefäß zu suchen, oder sich in einer gotischen Kirche die Funktion des Telgter Hungertuchs erklären lassen."
Die Digitalisierung der Exponate hatten Studenten der Fachhochschule Münster aus dem Kurs „Museum der Zukunft" übernommen. Die Kulturgüter wurden mit einem 3D-Scanner eingescannt oder vermessen und anschließend am Computer in 3D nachmodelliert. Auch den Tour-Container hatten die Studenten entworfen.
Weitere Infos zum Projekt gibt es unter www.apokalypse-muensterland.de/containertour.