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Hanau, 02. Oktober 2019
Willkommen zurück KiX! Die große Retrospektive
Comics, Musik, Film-Kunst und mehr im Oktober in der Galerie „Freihafen“!

Aus dem Untergrund ins Licht der Galerie „Freihafen“ im Hafentor: von 11. Bis 27. Oktober laden den Fachbereich Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen und der Trägerverein. Kulturzentrum Pumpstation (KUZ) ein zur großen KiX-Retrospektive! Das in den neunziger Jahren in Hanau ansässige Künstlerkollektiv öffnet zum 30jährigen Jubiläum erstmals das Archiv und erzählt die Saga vom Aufstieg und Fall des „playmobilistischen“ Imperiums.

Das Publikum darf Spektakel erwarten, versprechen die Ausstellungsmacher Wolfgang Kischel, verantwortlich für Soziokultur im Fachbereich, und Lukas Schobert, der die KUZ-Galerie leitet. Gemeinsam mit den KiX-Männern kündigen sie an: „Wir zeigen Dokumente, Fotografien und Artefakte aus den turbulenten Zeiten des späten zwanzigsten Jahrhunderts. Wir präsentieren längst vergriffene Hefte sowie Original-Seiten voller schwarzem Humor und Korrekturstiftgeschmiere und wir spulen die ausgeleierten Kassetten zurück, um dem Frühwerk der zahlreichen KiX-Bands zu lauschen.“

Die Ausstellung, so Fachbereichsleiter Martin Hoppe, ist Teil der Comic-Ausstellungen, die seit 2018 jedes Jahr im Oktober zur Buchmessen-Zeit in der Grimm-Stadt präsentiert wird. Nachdem im Vorjahr der in Hanau geborene Maik Banks und seine Kollegin Patu im Freihafen ihre „Sequentials“ gezeigt haben, folgt nun das Heimspiel von KiX.

Zur Vernissage der Ausstellung wird eingeladen am Freitag, 11. Oktober, um 19 Uhr in die Galerie „Freihafen“, Hafenstraße 1. Anschließend wird in direkter Nachbarschaft gefeiert: in der Hafenkneipe. Dort finden auch die Begleitveranstaltungen zur Retrospektive statt.

KiX war – unter anderem – ein einflussreiches Underground-Comic und prägte und zelebrierte eine bewusst amateurhaft anmutende, von absurdem Humor geprägte Strichmännchen-Kultur, die noch heute gern und oft imitiert wird.

1990 starteten Manutchehr Ghassemlou, Jörg Ritter, Torsten und Carsten Kauke sowie Michael Rautenberg – längst nicht nur an Main und Kinzig als „Rautie“ bekannt – ihre KiX-Karriere. Im Dezember erschien die 0-Nummer von KiX. Ab April 1991 erschienen die KiX-Heftchen bis 1995 regelmäßig in 29 Ausgaben. Neben den Comics von Rautenberg, Ritter, Ghassemlou und den Kauke-Brüdern, erschienen in dem Magazin regelmäßig Arbeiten von Klaus Cornfield, der auch einige Cover gestaltete, Hannes Neubauer, Nicolas Kaiser, Oliver Husain und anderen.

Die Macher des Heftes nannten den anarchischen Stil ihrer Comics selbst „Playmobilismus“. Die Offenbach Post hob die „skurrilen Ideen“ und den „provokanten Stil“ der Hefte hervor, in denen es „von Makabrem und schwarzem Humor wimmelt“. Die KiX-Comics „beeindrucken durch die Kraft der Bilder" und seien "teilweise so abgedreht, dass nicht alle Comicverkäufer sie in ihr Sortiment aufnehmen“ stellte Ullrich Mattner 1992 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung fest. KiX war trotz teilweise geringer Verkaufszahlen ein einflussreiches Underground-Comic. Insgesamt erschienen außer der 0-Nummer 30 Hefte im Piccolo-Format sowie eine Audiokassette, da drei verschiedene Hefte mit #25 nummeriert waren und KiX #26 kein Comicheft war, sondern ein Tape mit hörspielartigen "Akustik Comics". Neben den regulären KiX-Comics erschienen von 1993 bis 1998 eine Reihe von Einzelbänden, die jeweils Arbeiten eines einzelnen KiX-Künstlers präsentierten.

Für alle KiX-Fans hat Martin Hoppe noch eine besonders gute Nachricht: Zur großen Retrospektive erscheint nach zirka 25 Jahren wieder eine reguläre Ausgabe des KiX (Nr. 30 /2019) Von 1997 bis 2002 veröffentlichte Raul C.O. Kauke wöchentlich KiX-Minni, handkopierte Minicomics die kostenlos erhältlich waren. Hier erschienen auch erstmals Sammlungen von Willy The Kid. Die von Kauke geschriebenen und von Rautie gezeichneten Geschichten erschienen von 1996 bis 2019 wöchentlich als Zeitungsstrips im Hanauer Anzeiger. Es erschienen verschiedene Hefte und Alben von Willy The Kid. Die beiden Künstler fertigten auch verschiedene animierte Willy-The-Kid-Videoclips an. 2019 wurde das Heft Willy The Kid #25: Alles im grünen Bereich beim Comicfestival München mit dem ICOM Independent Comic Preis als bestes Kurzcomic ausgezeichnet.

Raul C.O. Kauke und Rautenberg erschufen auch die Serie Familie Rappelrübe, die seit 2002 regelmäßig in dem Offenbacher Familienmagazin Rappel-Post erscheint. Die Rappelrübe-Geschichten erschienen von 2015 bis 2016 auch wöchentlich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Weitere Hintergrundinformationen zur Künstlergrupe finden Interessierte im Internet unter https://de.wikipedia.org/wiki/KiX und unter www.kixcomics.de, weitere Informationen zur dem Programm der Ausstellung sowie aktuelle Infos im Netz unter https://www.facebook.com/kixbook/.

 

Veranstaltungen zur KiX-Retrospektive

Freitag, 11. Oktober: Hafenkneipe: ab 19 Uhr Elektronische Cafetenmusik von

KiX – Torstn Kauke spielt die besten Stücke der elektronischen

Gebrauchsmusik, die KiX von 1996 bis 2001 produzierte.

Samstag, 12. Oktober: Hafenkneipe: ab 19 Uhr KiX Ahoi Disko – Die KiX-Künstler spielen ihre liebsten Platten von damals… und von heute!

Donnerstag, 17. Oktober: Hafenkneipe: ab 19 Uhr KiX Filmabend – Filme von

Raul C.O. Kauke, unterhaltsamer Filmabend mit den lustigsten KiX-Kurzfilmen von 1996 bis 2004.

Freitag, 18. Oktober: Materialeinschüchterung - Elektroakustische Experimentalmusik aus Offenbach mit Torstn Kauke und Oliver Kaib

Samstag, 19. Oktober: Hafenkneipe: ab 19 Uhr DJ HAL9000 & Der Öla Zunt live. Gepflegter House & Techno von DJ HAL9000 – und ein exklusiver

elektronischer Liveauftritt vom KiX-Künstler Der Öla Zunt!

Mittwoch, 23. Oktober: Hafenkneipe: ab 19 Uhr KiX Filmabend – Filme von

Raul C.O. Kauke, unterhaltsamer Filmabend mit den KiX-Kurzfilmen.

Freitag, 25. Oktober: Hafenkneipe: ab 20 Uhr Video Theater – die YouTube-Serie von Raul C.O. Kauke - alle Folgen, kommentiert vom Macher der Serie persönlich..

Samstag, 26. Oktober: Hafenkneipe: ab 20 Uhr Konzert: Superstolk. Die Elektro-Punkband der beiden KiX-Künstler Torstn Kauke und Jörg Ritter ist nach 25 Jahre Bandgeschichte dort angelangt, wo herkömmliche Punkmusik gar nicht mehr hinkommt!






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