Meldungsdatum: 18.10.2019
Eröffnung am Sonntag, 20. Oktober, 11.30 Uhr
Erstmals loben die Friedensstadt Osnabrück und die ortsansässige Felix Schoeller Group den „Deutschen Friedenspreis für Fotografie“ im Rahmen des 4. „Felix Schoeller Foto Award“ aus. Die beiden hochdotierten Wettbewerbe richten sich an professionelle Fotografinnen und Fotografen und den Berufsnachwuchs weltweit. Aus 113 Ländern gingen in diesem Jahr insgesamt über 10.000 Arbeiten ein. Das Preisgeld beider Wettbewerbe liegt bei 10.000 Euro.
Die hochkarätig besetzte und unabhängige Jury traf die Auswahl der in der Ausstellung im Museumsquartier Osnabrück präsentierten Werke.
Frieden fotografieren
Für Frieden gibt es keine einfachen Formeln. Das gilt für den Frieden zwischen Ländern ebenso wie für das Zusammenleben von Gesellschaften oder gar einzelnen Menschen. Der Begriff „Frieden“ wirft zudem Fragen auf. Was bedeutet Frieden eigentlich? Und für wen? Und ist Frieden nicht geradezu nur als Gegenbegriff von Krieg und Gewalt denkbar? Welche Voraussetzungen – gesellschaftlicher, politischer und individueller Art – braucht Frieden? Wann herrscht überhaupt Frieden? „Wir zeigen Fotografien, die diese Spannungsfelder künstlerisch in allen Facetten ausloten“, erläutert Nils-Arne Kässens, Direktor des Museumsquartiers Osnabrück die Aufgabe, die den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler gestellt wurde.
Kunst im friedenspolitischen Kontext
Der Deutsche Friedenspreis für Fotografie greift ein existenzielles Thema auf. 363 gewaltsamen Konflikten und Kriegsgeschehen zählt das Heidelberger Institut für Konfliktforschung für 2018. Ob Naher und Mittlerer Osten, Afrika, Süd- und Mittelamerika, Asien oder Europa: Religion, Ideologie, ethnische Gegensätze, Kämpfe um Ressourcen und um nationale Macht verhindern Frieden – weltweit. „Vor diesem Hintergrund gewinnt die künstlerische Arbeit zu Voraussetzungen, Gelingen und Scheitern von Frieden eine politische Dimension“, sagt Michael Dannenmann, Vorsitzender der Jury. Auf bestimmte Aussagen und Formate werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dennoch nicht festgelegt. Dannenmann und den Initiatoren ist wichtig: „Mit der Auslobung wurden alle Fotografinnen und Fotografen eingeladen, sich mit dem Thema „Frieden“ auf ihre Weise auseinanderzusetzen.“
Die Jury
Zur Jury zählten neben dem Vorsitzenden Michael Dannenmann (Porträtfotograf, DGPh*), Clara Maria Sels (Galeristin und Leiterin des Düsseldorf Photo Weekend), Gérard A. Goodrow (freier Kurator und Autor, Dozent am CIAM - Zentrum für Internationales Kunstmanagement in Köln und Düsseldorf), die beiden Friedensforscher Dr. Dana Landau (Schweizerische Friedensstiftung, Universität Basel) und Prof. Dr. Ulrich Schneckener (Professor für Internationale Beziehungen & Friedens- und Konfliktforschung, Universität Osnabrück) und Nils-Arne Kässens (Museumsdirektor des Museumsquartier Osnabrück) an.
Der Felix Schoeller Photo Award
Der internationale Felix Schoeller Photo Award richtet sich seit 2013 alle zwei Jahre ausschließlich an Profifotografen und den fotografischen Berufsnachwuchs in aller Welt. Der Wettbewerb wurde 2019 in fünf thematischen Kategorien und der neuen Sonderkategorie ausgeschrieben: Porträt, Landschaft/Natur, Mode, Fotojournalismus/Editorial und freie/konzeptionelle Fotografie. Zudem können in der Sonderkategorie „Beste Nachwuchsarbeit“ Fotografen in Ausbildung ihre Arbeiten einreichen.
Neuer Kulturpreis als Bekenntnis zur Friedensstadt
Dass ein neuer Friedens-Kulturpreis aus Osnabrück kommt, ist kein Zufall. Die Initiatoren haben den Deutschen Friedenspreis für Fotografie aus Kontext der besonderen Geschichte der Stadt ins Leben gerufen. „Osnabrück ist Friedensstadt“, so Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. „Die Geschichte des Westfälischen Friedens zeigt, dass Frieden möglich ist. Sie zeigt aber auch, wie sehr darum gerungen werden muss.“ Immerhin brauchte es fünf Jahre Friedenskongress, 150 Gesandtschaften aus Europa und dem Reich und unzählige Verhandlungen, bis der Westfälische Frieden den 30-jährigen Krieg beenden konnte. Die Stadt Osnabrück begreift ihre besondere Geschichte als Auftrag für friedenspolitisches Engagement. Das gilt auch für die kulturellen Angebote, die die Stadt entwickelt – über regionale Grenzen hinaus. „In Deutschland gibt es bisher keinen vergleichbaren Kunstpreis. Mit dem Deutschen Friedenspreis für Fotografie haben wir ein besonderes Format für die Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden geschaffen“, sagt Griesert.
Der kreative kuratorische Umgang mit den preisgekrönten Fotografien im Stadtraum Osnabrücks trägt sicher seinen Teil dazu bei: Die Ausstellung des Friedenspreises geht neue Wege in den öffentlichen Raum. In den Wartehäuschen der Busslinien im Innenstadtbereich Osnabrücks werden die Fotos der Preisträger und Nominierten einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Direktor Nils-Arne Kässens unterstreicht „Wir wollen den 'Deutschen Friedenspreis für Fotografie' in Osnabrück für möglichst alle einfach zugänglich machen. Deshalb zeigen wir die Ausstellung in der Lounge im Museumsquartier für die Besucher kostenlos.“
Pressekontakt: Claudia Drecksträter | Öffentlichkeitsarbeit Museumsquartier Osnabrück | Tel.: 0541 323 4581 | E-Mail: dreckstraeter@osnabrueck.de
Dr. Mechthild Achelwilm, Nils-Arne Kässens, Dr. Friederike Texter (Felix Schoeller Group); Foto: © Museumsquartier Osnabrück
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