Kreis Steinfurt. Das Projekt Stromspar-Check der Caritas Rheine und der WertArbeit GmbH gibt einkommensschwachen Haushalten im Kreis Steinfurt Hilfestellungen, wie sie Strom und damit Geld sparen können.
LED-Leuchten, wassersparende Duschköpfe oder Kühlschränke mit geringem Stromverbrauch: es gibt viele Möglichkeiten, durch einfache Veränderungen Energiekosten zu sparen. „Vor allem für einkommensschwache Haushalte ist das Wissen um diese Möglichkeiten wichtig, da sie dadurch tatsächlich mehr Geld zur Verfügung haben“, so Bernd Moorkamp, Geschäftsführer der WertArbeit GmbH in Ibbenbüren. Denn die Stromkosten bezahlen die SGB II-Leistungsbeziehenden aus den Regelsätzen, das heißt aus dem Geld für ihr tägliches Leben.
„Jeder Haushalt spart nach einem Stromspar-Check je nach Haushaltsgröße durchschnittlich 150 bis 300 Euro jährlich. Und nicht zuletzt leistet die Aktion einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Pro Haushalt lassen sich die CO²-Emissionen um rund 350 kg pro Jahr reduzieren“, erklärt Dieter Fühner, Vorstand des Caritasverbandes Rheine.
Der Stromspar-Check ist vor zehn Jahren am Standort Rheine als Pilotprojekt gestartet. Seitdem profitierten bereits sehr viele Familien im Kreis von ihm. „Wir haben allein im vergangenen Jahr 380 Haushalte beraten“, so die Projektkoordinatorin Karolina Augustjanska-Meier von der Caritas Rheine.
Augustjanska-Meier leitet das Projekt seit fünf Jahren und sagt: „Der Erfolg des Projektes hängt auch mit unseren Stromsparhelfern zusammen. Wir beschäftigen ausnahmslos Langzeitarbeitslose. Sie kennen die Alltagsprobleme von Haushalten mit geringem Einkommen aus eigener Erfahrung. Unsere Kunden vertrauen ihnen.“
Derzeit sind 14 Männer und Frauen im Projekt beschäftigt. Es sind sogenannte 1-Euro-Jobber. „Das jobcenter Kreis Steinfurt vermittelt uns geeignete Personen“, so Augustjanska-Meier. Sie müssten kommunikationsstark sein, die Bereitschaft zum Lernen mitbringen und über PC-Grundkenntnisse verfügen.
Bevor sie in den Einsatz gehen, werden sie intensiv zu den Themen Stromsparen, Beratung, Gesprächsführung, Telefontraining und Klimaschutz geschult. Dann geht es los. „Wir haben sieben Teams, die derzeit im Kreis unterwegs sind und zu den Haushalten fahren“, so die Projektkoordinatorin. Zu den Aufgaben der Stromsparhelfer gehört auch die Kundenakquise. Sie gehen in die Wartebereiche der Jobcenter oder zu den Tafeln, um gezielt Menschen anzusprechen, die von dem Angebot Stromspar-Check profitieren können. Nicht jedem falle die Ansprache leicht, aber es gehöre dazu, so Augustjanska-Meier.
Im Anschluss wird mit den Neukunden telefonisch ein Erstbesuch vereinbart. Die Stromsparhelfer kommen in den Haushalt und überprüfen den Stromverbrauch, die Strom- und Nebenkostenabrechnungen, messen den Wasserdurchlauf und geben direkt wertvolle Tipps, wie Strom und damit bares Geld eingespart werden kann.
Bei einem zweiten Besuch erhalten die Kunden kostenlose Soforthilfen. „Wir setzen beispielsweise LED-Leuchten ein, bringen schaltbare Steckdosenleisten, TV-Standby-Abschalter, Zeitschaltuhren und Strahlregler für Wasserhähne an“, so Augustjanska-Meier weiter. Ganz große Stromfresser seien alte Kühlschränke und riesige Gefriertruhen, die sehr teuer seien, so die Projektleiterin. „Im Rahmen des Stromspar-Checks können wir Betroffene, die einen energieeffizientes A+++ Kühlgerät kaufen wollen, mit 100 Euro unterstützen.“ Außerdem fördert das Land NRW den Kauf mit 50 Euro pro Person, so dass die betroffenen Haushalte mit einer Förderung bis zu 300 € rechnen können.
Thomas Ostholthoff, Vorstand des jobcenters Kreis Steinfurt begrüßt das Projekt ausdrücklich: „Es bietet nicht nur die Möglichkeit, für Langzeitarbeitslose zurück in Beschäftigung zu finden, sondern es hilft einkommensschwachen Haushalten – Männern, Frauen und Kindern – direkt und einfach.“ Daher werde das Jobcenter den Stromspar-Check auch zukünftig unterstützen.
Interessenten können sich telefonisch bei Karolina Augustjanska-Meier unter der Telefonnummer 05971 86943-23 melden.