Meldungsdatum: 05.12.2019

Weihnachtssperrmüllbörse des ESB bringt 1.660 Euro

Rekordbörse - Geld für EMRE

1.660 Euro war der Gesamtbetrag, den die "Rekord"-Weihnachtssperrmüllbörse am 23.11.2019 einbrachte. Abfallberaterin Petra Tacke über gab die kompletten Einnahmen am Mittwoch an Inge Kunz und Ulrik Störzer vom Verein "Engagement für Menschen und Rechte e.V." (EMRE). "Wir können das Geld mega gut gebrauchen. Passend zu Weihnachten steht eine Entbindung bei einer unserer Schützlinge an, die nicht krankenversichert ist", freut sich Inge Kunz über die Spende des ESB.

Zum zweiten Mal stand die beliebte Sperrmüllbörse unter dem Motto „Weihnachten und Winter“. Die Abfallberaterin zeigt sich sehr zufrieden mit der Sperrmüllbörse: „Waren es im letzten Jahr bei der Winterausgabe der Sperrmüllbörse nur ein kleines Angebot und wenige Besucher, so übertraf diese Winterbörse sogar noch die normalen Börsen. Schon eine Stunde vor der Öffnung fanden sich viele Wartende vor dem Tor ein. Beim öffnen des Tores stürmten die Besucher dann die Halle", berichtet Petra Tacke.

Buntes Weihnachtssortiment

Dem Aufruf der Abfallberatung, ausrangierten Weihnachtsschmuck abzugeben, folgten viele Bocholter. Unzählige Kartons mussten erst mit Hilfe des Kinderschutzbundes für den Verkauf ausgepackt und deren Inhalt aufgebaut werden. So waren die rund 60 Tische bei der Sperrmüllbörse reich gefüllt mit Christbaumkugeln in allen erdenklichen Farben, Nikolausfiguren, Schwippbögen, Krippenfiguren, weihnachtlicher und winterlicher Deko und Bilder, Adventskalender. Ein kleiner Wald aus künstlichen Bäumen ergänzte das Angebot. Besonderes Highlights waren eine Invasion an Nussknackern und ein Holzschaukelpferd. Den größten Anteil des Angebotes machten jedoch die vielen Kleinteile. „Deutlich kann man die Farbtrends der letzten Jahre erkennen, blau, gold und rot sind wohl aus der Mode gekommen. Alte Kugeln und Weihnachtsbaumspitzen fanden sich auch im Angebot und sind heiß begehrt“, so Tacke. Die Höhe der Einnahmen überraschte dann sogar die erfahrene Sperrmüllbörsenorganisatorin: „Wir hatten überwiegend Kleinteile im Angebot, die preislich im einstelligen Bereich lagen. Die Summe ist auch deshalb beachtlich, da wir keine Fahrräder zum Verkauf hatten, die sonst schon einen Großteil der Einnahmen ausmachen.“  Rund 800 Besucher stöberten in der ESB Fahrzeughalle nach passenden Gegenständen. Bereits nach einer halben Stunde waren die Tische schon gut geplündert.

Zum wegwerfen zu schade

Als um 16 Uhr die Tore der Weihnachts- Sperrmüllbörse schlossen waren ca. 80 % der Ware verkauft, ein toller Erfolg im Sinne der Weiterverwendung. Die Idee zur Weihnachts-Sperrmüllbörse kam Abfallberaterin Tacke als bei den letzten drei Börsen immer öfter Weihnachtssachen auftauchten. Gerade in der Weihnachtszeit fallen sehr viele schöne Dekorationsartikel an, die man nicht mehr benutzen möchte, aber zum wegwerfen zu schade sind. Jemand anderes sucht vielleicht genau diese Sachen. „Gerade den alten Christbaumschmuck findet man nicht auf Weihnachtsbasaren oder Weihnachtsmärkten. Hier waren sie reichlich vertreten und fanden dankbare Abnehmer“, so Tacke. So manche Christbaumkugel fand ein neues Zuhause und wurde vor dem Müll gerettet. Das was nach der Börse übrigblieb musste dann leider entsorgt werden.

Teil der Europäischen Woche der Abfallvermeidung

Mit der weihnachtlichen Sperrmüllbörse ist der ESB Teil der Europäischen Woche der Abfallvermeidung. In vielen europäischen Städten fanden vom 16. – 24.11.2019 Aktionen unter dem Motto „wertschätzen statt wegwerfen – miteinander und voneinander lernen!“ statt. Ziel der Europäischen Woche der Abfallvermeidung ist es Ideen zu teilen.

Weihnachtliche Atmosphäre

Für eine weihnachtliche Stimmung sorgte Michael Renzel, der mit selbstkomponierten Stücken am Klavier eine klangliche Untermalung bot. Damit auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kam gab es am Stand des Repair Cafés frische Waffeln.

Hintergrund EMRE

Der Verein "Engagement für Menschen und Rechte e.V." - EMRE - setzt sich für die Gesundheitsversorgung von "unversicherten und papierlosen" Menschen in der Region Bocholt, Rhede, Isselburg ein. In Deutschland gibt es offiziell 80.000 Menschen ohne jeglichen Krankenversicherungsschutz. Auch in Bocholt und Umgebung leben "Papierlose" und Menschen ohne Krankenversicherung, die eine niedrigschwellige, medizinische Behandlungseinrichtung benötigen. Im Rahmen allgemeinmedizinischer Grundversorgung für Papierlose und Nichtversicherte biete EMRE seit 2013 eine Aktu- und Notversorgung an. Die Ärzte, die sich im raum Bocholt für die Versorgung bereit erklärt haben, behandeln die Menschen in ihren Praxen. Wenn es nötig wird, werden diese Menschen auch an Fachärzte und Krankenhäuser weitergeleitet. "Diese Möglichkeit beruht allerdings darauf, dass die behandelnden Ärzte weitgehend auf HOnorarforderungen verzichten", berichtet Ulrik Störzer von EMRE.

Überforderung, Scham, depressive Begleiterscheinungen

Menschen, die älter als 55 Jahre sind, werden nicht mehr in der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen. Und hier setzt EMRE an.  "Wir helfen erst  einmal auf medizinischem Weg und im zweiten Schritt dann im Rahmen der Sozialarbeit", sagt Inge Kunz. Vielfach sei der Personenkreis mit der jeweiligen speziellen Situation überfordert. "Viele schämen sich und suchen erst gar nicht Hilfe bei offiziellen Stellen. Zudem stellen wir oft auch depressive Begleiterscheinungen fest", ergänzt Störzer. 30 Menschen pro Jahr betreut EMRE in Bocholt und Umgebung. "Durchschnittlich sind wir 1/4 bis zu einem halben Jahr für sie da. Es gibt aber auch Fälle, in denen wir die Betreuung ausweiten", sagt Störzer.

Umdenken

Für die Arbeit benötigt der Verein einen Etat von rd. 5.000 Euro pro Jahr. "Kommen Entbindungen hinzu, wie es jetzt aktuell der Fall ist, dann sprengt das sehr schnell unsere finanziellen Möglichkeiten. Eine normale Entbindung kostet 5.000 Euro", betont Inge Kunz, die sich ein Umdenken bei den Bocholterinnen und Bocholter wünscht: "Ich würde mich freuen, wenn es uns mit unserer Arbeit nicht nur gelingt, den Menschen zu helfen, sondern es auch darüber hinaus gelingt, dass sich die Menschen hier in Bocholt und Umgebung in unsere Schützlinge hineinversetzen können".

Spendenkonto

Spenden nimmt der Verein Engagement für Menschen und Recht e.V über das Konto

IBAN DE98 4285 0035 0100 0213 10
BIC WELADED1BOH

entgegen.

 

Pressekontakt: Büro des Bürgermeisters, Presse- und Informationsdienst, Bruno Wansing, Telefon +49 2871 953-571, E-Mail: bruno.wansing@mail.bocholt.de


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Umwelt: Weihnachtssperrmüllbörse bringt 1.660 Euro für EMRE

Abfallberaterin Petra Tacke (Mitte) übergab am 4.12.2019 die kompletten Einnahmen der Weihnachtssperrmüllbörse in Höhe von 1.660 Euro an den Verein Engagement für Menschen und Rechte e.V. (EMRE), links Inge Kunz, rechts Ulrik Störzer - Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt