Meldungsdatum: 28.02.2020

Gallensteine - oft hilft nur eine Operation

Vortrag der Reihe "Dienstags in den Märkischen Kliniken"

Sie können lange ohne Symptome bleiben, aber auch krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch verursachen: Gallensteine. Ein größerer oder auch viele kleine Steine können in der Gallenblase den Abfluss der Gallenflüssigkeit verhindern, indem sie in den Gallengang wandern und diesen verstopfen. In einem interessanten Vortrag der Reihe "Dienstags in den Märkischen Kliniken" stellte Lucia Maceda-Vasquez, Oberärztin in der Klinik für Allgemein-,Visceral- und spezielle Visceralchirurgie am Klinikum Lüdenscheid, alle wichtigen Aspekte rund um das Gallensteinleinleiden vor.

60 bis 80 Prozent der "Steinträger" haben keine Probleme, so die Referentin. Wenn sich das Gallensekret aber bedingt durch die Steine staut und nicht mehr abfließen kann, treten heftige Schmerzen auf. "Darüber hinaus können festsitzende Steine Entzündungen der Gallenblase sowie der Bauchspeicheldrüse verursachen", so die Medizinerin. Diagnostiziert werden Gallensteine vom Team der Klinik zumeist mit einer Ultraschalluntersuchung. Zusätzlich wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, um eine Entzündung zu entdecken.
Als nicht sehr erfolgreich hat sich die medikamentöse Behandlung der Gallensteine erwiesen, ebenso die Stoßwellen-Zertrümmerung, da die Steine sich nach einer gewissen Zeit sich neu bilden. Wer Beschwerden hat oder unter Koliken leidet, dem raten die Ärzte zumeist zur laparoskopische Entfernung der Gallenblase. Diese für den Patienten wenig belastende Operationstechnik, bei der minimalinvasiv, also ohne großen Bauchschnitt, gearbeitet wird, kommt heutzutage in den meisten Fällen zum Einsatz. Der Vorteil einer laparoskopischen Entfernung der Gallenblase liegt in einer kleineren Narbe, den geringeren Schmerzen nach der Operation und der kürzeren Aufenthaltsdauer im Krankenhaus: Nach zwei bis drei Tagen können die Patienten - um ihren Steinreichtum beraubt - die Klinik wieder verlassen. Bei Akutoperationen und komplizierten Gallensteinleiden kann es allerdings notwendig sein, die Blase mittels Bauchschnitt zu entfernen.
Grundsätzlich rät die Expertin zu einer Operation, wenn sich Gallensteine einmal durch Koliken, Oberbauchbeschwerden oder Gelbwerden der Haut bemerkbar machen. Spezielle Diäten sind nach einer Operation nicht notwendig, es ist erlaubt, was vertragen wird, so die Expertin, die nach dem Vortrag gemeinsam mit dem Klinikdirektor Prof. Kelm für die vielen Fragen im Publikum Rede und Antwort stand.


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Maceda und Kelm

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Maceda und Kelm

Oberärztin Lucia Maceda-Vasquez und Prof. Dr. Christopher Kelm, Direktor der Klinik für Allgemein-,Visceral- und spezielle Visceralchirurgie am Klinikum Lüdenscheid, informierten über Beschwerden und Behandlungsmöglichkeiten bei Gallensteinleiden.