Meldungsdatum: 31.03.2020
Bundesweit ist ein Wandel in der Friedhofskultur festzustellen. Alternative Bestattungsformen wie Bestattungen von Urnen im Wald werden bundesweit verstärkt angeboten und nachgefragt. Da die Nachkommen von Verstorbenen oft weit entfernt wohnen und zudem viele den Nachkommen die Pflege des eigenen Grabes über einen langen Zeitraum nicht mehr zumuten möchten, nimmt seit Jahren der Anteil der Bestattungen in pflegefreien Rasengräbern deutlich zu. Mehr als die Hälfte aller Bestattungen erfolgt heutzutage in Rasengräbern.
Bereits im Juli 2017 hat die Stadtverordnetenversammlung über die Einrichtung eines solchen Bestattungswaldes diskutiert.
Wunsch nach individuellen und pflegefreien Grabformen
Nach Auffassung von Norbert Klein-Schmeink vom Fachbereich Tiefbau, Verkehr, Stadtgrün und Umwelt, sind Bestattungen im Wald aber nicht immer ein Ausdruck großer Naturverbundenheit, sondern drücken eher den Wunsch nach einer individuellen und pflegefreien Grabform aus. Um für breite Gesellschaftskreise auch bei der sich stark ändernden Bestattungskultur nachfrageorientierte Grabformen auf dem Friedhof Blücherstraße anbieten zu können, erarbeitete die Verwaltung zusammen mit einem auf das Friedhofswesen spezialisierten Planungsbüro ein Konzept attraktiver neuer Grabformen.
Die notwendigen Umbaumaßnahmen auf dem Friedhof Blücherstraße sind weitgehend abgeschlossen und die Friedhofssatzung entsprechend geändert, so dass ab dem 1. April 2020 Beerdigungen auch in den neuen Grabformen möglich sind.
Bei allen neuen Grabformen übernimmt die Friedhofsverwaltung die Pflege des Grabes. Bei allen neuen Grabformen ist das Abstellen von persönlichen Grabschmuck möglich.
Pflegefreie Wahlgräber
Eine große Nachfrage wird bei pflegefreien Wahlgräbern erwartet. Im Gegensatz zu den nachfragestarken Rasengräbern, ist ein Teil des Grabes einheitlich bepflanzt. Es können sowohl Einzel- als auch Doppelgrabstellen erworben werden. Die Gräber erhalten neben einem einheitlichen Grabstein auch eine Ablageplatte für Grabschmuck. Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach klassischen Rasengräbern durch dieses Angebot zurückgeht.
Gräber im Ruhegarten und Bestattungshain
Stadtbaurat Daniel Zöhler freut sich daher, dass die Stadt Bocholt diese von vielen Menschen nachgefragte Bestattungsform nun anbieten kann und zudem den Friedhof optisch weiter aufwertet: „Wie ein kleiner Park innerhalb des Friedhofs wirkt der Ruhegarten. Ein zuletzt unbelegtes Grabfeld wurde gärtnerisch gestaltet. Im Zentrum des Grabfeldes bieten Pflanzbeete mit leicht erhöhter Einfassung aus Wesersandstein und einer Staudenbepflanzung ein attraktives Bild.“
Die eigentlichen Gräber sind einheitlich bepflanzt. Sowohl Urnen- als auch Erdgräber werden angeboten. Unter hohen Fichten Bäumen wurde an einem Gehölzsaum eine Fläche für einen Bestattungshain geschaffen. Hier finden auf landschaftlich gestalteten Flächen 188 Urnen Platz. Die einzelnen Grabstellen werden nicht einzeln gekennzeichnet. Die Namensnennung erfolgt mittels Bronzeplatten, die an Stelen aus Wesersandstein montiert werden.
Urnengräber im Rosengarten
Da der ältere Teil des Friedhofes an der Blücherstraße denkmalpflegerisch geschützt ist, wird auf einer ehemaligen Familiengrabstätte am zentralen Rondell ein großes Grabmal und die wesentliche Gestaltung des Grabes erhalten. Hinter einem Natursteinband wurden 56 Urnengräber geschaffen. Die Pflanzbeete werden mit Schmuckstauden und Rosen bepflanzt, so dass ein kleiner Rosengarten entsteht.
Friedhofsgebühren für die neuen Grabformen
Die Kosten der Grabanlage und die Grabpflege sind in den Friedhofsgebühren enthalten.
Pflegefreie Wahlgräber: 3.590 €
Ruhegarten, Erdgrab: 4.940 €
Ruhegarten, Urnengrab: 1.780 €
Bestattungshain, Urnengrab: 1.650 €
Rosengarten, Urnengrab: 1.940 €
Pressekontakt: Büro des Bürgermeisters, Presse- und Informationsdienst, Amke Derksen, Telefon +49 2871 953-209, E-Mail: amke.derksen@mail.bocholt.de
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