Meldungsdatum: 31.03.2020
Nachdem seit Mitte letzter Woche bereits ein ambulantes Behandlungszentrum dort eingerichtet wurde, laufen derzeit Vorbereitungen für eine sog. „Kreis-Krankenhilfe-Einrichtung“ (KKE). Bis zu 80 Patienten sollen versorgt werden können.
Bürgermeister: "Bocholt in der Verantwortung und Lage, Beitrag zu leisten"
„Um die Pandemie zu bekämpfen, ist jetzt schnelles, flexibles und abgestimmtes Handeln zwischen allen Beteiligten gefragt. Wir sehen und als Stadt und Tochtergesellschaft EWIBO nicht nur in der gesellschaftlichen Verantwortung, sondern vor allem auch in der Lage, jetzt einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Corona zu leisten, indem wir das Europa-Haus als zentrale Anlaufstelle zweier zusätzlicher Versorgungs-Hotspots für das südliche Kreisgebiet zur Verfügung stellen“, kommentieren Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der EWIBO, und EWIBO-Geschäftsführer Berthold Klein-Schmeink unisono.
Als dritte Einrichtung geht am St.-Agnes Hospital eine Diagnostikambulanz in Betrieb. Das gab der Kreis Borken bekannt. „Der Gesundheits- und Pflegebereich im Kreis Borken steht angesichts der weiterhin steigenden Zahl von Coronavirus-infizierten Personen vor ganz besonderen Herausforderungen“, begründet Landrat Dr. Kai Zwicker. Die Stützung und Ergänzung bestehender Versorgungsstrukturen im Interesse des Gesundheitsschutzes der gesamten Bevölkerung habe höchste Priorität.
Kreis-Kranken-Einrichtung (KKE, Europa-Haus)
„Kurz vor dem Abschluss stehen in Regie des Kreises Borken die Vorbereitungen für die Eröffnung zunächst einer "Kreis-Krankenhilfe-Einrichtung" (KKE) mit der Option auf eine zweite. Als Standorte dafür vorgesehen sind das "Europa-Haus" in Bocholt und das "Dorf Münsterland" in Legden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises Borken.
Beide Einrichtungen sollen erforderlichenfalls die Krankenhäuser im Kreisgebiet entlasten: Patienten, die nicht mehr ambulant medizinisch betreut werden können, aber auch noch keine Krankenhausbetreuung benötigen, sollen dort untergebracht werden. Die Zuweisung von Patienten dorthin wird über die Behandlungszentren Bocholt und Legden bzw. die Krankenhäuser erfolgen.
Bocholt soll ab einer Mindestpatientenzahl von fünf Personen starten. Die Einrichtung kann auf maximal 80 Plätze ausgeweitet werden.
Gegenwärtig stellt der Kreis das medizinische Personal für beide Standorte zusammen – es rekrutiert sich insbesondere aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hilfsorganisationen sowie medizinisch vorgebildeten Freiwilligen, die sich nach einem Aufruf des Kreises gemeldet haben. Die KKE werden eng mit den Krankenhäusern im Kreisgebiet kooperieren.
Freiwillige aus dem Gesundheitsbereich können sich weiterhin melden unter www.kreis-borken.de/helfer.
Ambulantes Behandlungszentrum (Europa-Haus)
Zur Ergänzung der Hausarztpraxen hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) seit Donnerstag (26.03.2020) mit Unterstützung des Kreises Borken sowie von DRK und MHD jeweils ein "Behandlungszentrum" in Bocholt (Europa-Haus) und Legden ("Dorf Münsterland") eingerichtet.
Ambulant versorgt werden dort Patienten mit einer Coronavirus-Infektion, Patienten mit dringendem Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion und behandlungsbedürftigen Beschwerden.
Auch Personen, die Infektionssymptome entwickeln und Kontakt zu Infizierten hatten, können sich dort vorstellen. Geöffnet ist täglich von 9 bis 12 Uhr und von 16 bis 19 Uhr – eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Diagnostikambulanz (St.-Agnes-Hospital Bocholt)
In Bocholt geht eine Diagnostikambulanz am St. Agnes-Hospital in Bocholt in Betrieb, so die Kreisverwaltung. In einem Zelt in der Nähe des Eingangsbereichs werden zunächst alle gehfähigen Patienten vor Betreten des Krankenhauses gesichtet und dann entsprechend dem festgestellten Krankheitsbild weitergeleitet. Patienten mit Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion oder leichten Symptomen werden dann unmittelbar an das Behandlungszentrum im "Europa-Haus" weitergeleitet, da der ganz überwiegende Teil der Betroffenen keiner stationären Behandlung bedarf.
Durch diese Maßnahme sollen im Bocholter Krankenhaus die Betten für Patienten mit "schweren Verläufen", die sofort stationär behandelt werden müssen, freigehalten werden. Gleichzeitig soll auf diese Weise die Notfallversorgung für alle medizinischen Bereiche des Bocholter Krankenhauses gesichert werden.
Internet
Lokale Informationen für Bocholt unter www.bocholt.de/coronavirus . Kreisweite Informationen unter www.kreis-borken.de/coronavirus .
Pressekontakt: Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de
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