Presseinformation

Nr. 218 Steinfurt, 10. April 2020


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Seniorinnen und Senioren aus Fieberlazarett Laer verlegt
Examinierte Pflegekräfte nicht mehr ausreichend verfügbar

Kreis Steinfurt/Laer/Lengerich. Der Krisenstab des Kreises Steinfurt hat heute Nachmittag (10. April) veranlasst, dass die Bewohnerinnen und Bewohner einer Pflegewohngruppe in Lotte, die am vergangenen Sonntag in das Fieberlazarett nach Laer verlegt wurden, in das Pflegelazarett des Kreises Steinfurt nach Lengerich gebracht werden. Die Maßnahme war notwendig geworden, weil die fachgerechte Pflege der Seniorinnen und Senioren durch examinierte Pflegekräfte in Laer nicht mehr sichergestellt werden konnte.

 

„Wir haben am vergangenen Sonntag in einer Notsituation geholfen“, erinnert Kreisdirektor Dr. Martin Sommer, Leiter des Krisenstabes. Die zehn Bewohnerinnen und Bewohner konnten in ihrer Gruppe in Lotte nicht mehr ausgereichend versorgt werden, weil aufgrund von Erkrankung zu wenig Pflegekräfte zur Verfügung standen. Die Leitung der Wohngruppe hatte den Krisenstab des Kreises Steinfurt darüber informiert, dass die Versorgung ganz akut nicht mehr sichergestellt werden konnte. Die zehn, zum Teil mit dem Coronavirus infizierten Seniorinnen und Senioren wurden sodann in das Fieberlazarett nach Laer gebracht – eine Einrichtung, die der Kreis Steinfurt im Rahmen der Gefahrenabwehr eingerichtet hat, um Krankenhäuser in der Corona-Krise zu entlasten. Dort sollen Patienten aufgenommen werden, die nicht mehr zwingend im Krankenhaus behandelt werden müssen, aber noch zu krank sind, um nach Hause zu kommen. Zur Unterbringung pflegebedürftiger Menschen mit ihren besonderen Anforderungen war sie zunächst nicht vorgesehen.

 

„Aufgrund der durchaus dramatischen Situation am letzten Wochenende haben wir entschieden, die Menschen dennoch nach Laer zu verlegen“, erklärt Dr. Sommer. Zunächst wurden sie von Helferinnen und Helfern von DRK und Maltesern versorgt. Fieberhaft versuchte der Krisenstab im Laufe der Woche, ausreichend examinierte Pflegekräfte zu gewinnen, um die Menschen auch in der nächsten Woche gut und fachgerecht versorgen zu können. „Dies ist uns trotz zahlloser Anrufe bei Krankenhäusern, anderen Einrichtungen, Institutionen und Verbänden nicht im ausreichenden Maß gelungen“, bedauert Dr. Sommer. Deshalb musste der Krisenstab heute handeln und in Abstimmung mit den Angehörigen der Bewohner die Seniorinnen und Senioren aus Fürsorgegründen verlegen.