Kreis Unna. Allein die Welt retten – das ist vielleicht ein bisschen viel verlangt. Doch wenn es darum geht, unser Klima zu schützen, können viele zusammen Großes bewirken. Bereits vor mehr als zehn Jahren hat der Kreis Unna ein millionenschweres Sanierungsprogramm für die eigenen Gebäude aufgelegt und diese damit fit für die Zukunft gemacht.
Sanieren und davon profitieren – so lässt sich in kurzen Worten auf den Punkt bringen, was der Kreis Unna 2008 ins Auge gefasst hatte. Ein Jahr später startete das „Investitionsprogramm Schulen mit Zukunft“. Heute steht fest, dass es sich bezahlt macht.
Schon damals CO2-Bilanz im Blick
Nicht ohne Grund wurden bisher rund 45 Millionen Euro vor allem an den kreiseigenen Schulen bewegt: Die Schulgebäude stammen nämlich überwiegend aus den 1950er bis frühen 1980er Jahre, und vor allem über die Gebäudehüllen ging jede Menge Energie verloren. Die steigenden Energiekosten konnten auch mit Sparprogrammen nicht aufgefangen werden. Unterdessen wurde auch die Unterhaltung der in die Jahre gekommenen Häuser, in denen rund 11.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet wurden, immer teurer.
Weniger Kosten für Energie und Bauunterhaltung, mehr Komfort und eine bessere CO2-Bilanz - diese Vorteile einer Sanierung lagen auf der Hand. Doch allein mit eigenen Mitteln hätte dieses umfangreiche Sanierungspaket nicht gestemmt werden können.
Finanzspritzen helfen bei der Umsetzung
Der Kreis zapfte Förderquellen an: „Geholfen hat am Anfang vor allem der NRW-Investitionspakt zur energetischen Erneuerung sozialer Infrastruktur“, erinnert sich Baudezernent Ludwig Holzbeck. Landes- und auch Bundesmittel wurden konsequent beantragt und abgerufen.
Energetisch auf Stand gebracht wurden auf diese Weise vier der fünf Berufskollegs (das Hansa-BK in Unna war bereits zuvor saniert worden) und das Naturwissenschaftlich-Technische Zentrum in Unna. Fassaden, Fenster, Dächer und teilweise neue Leitungen bildeten die Sanierungsschwerpunkte. „Der Wärmeverbrauch in den Berufskollegs hat sich um 50 Prozent verringert“, berichtet Bau-Fachbereichsleiter Georg Thomys. Auch bei Neubauten wurde penibel auf die Energieeffizienz geachtet.
Laufende Leuchtturmprojekte
Noch eine Schüppe draufgelegt wird bei den aktuell laufenden Leuchtturmprojekten – der Sanierung der Turnhalle am Lippe-Berufskolleg Lünen und beim Förderzentrum Unna auf dem neuen Bildungscampus: Fast 27,5 Tonnen CO2 jährlich werden in der neuen Turnhalle in Lünen im Vergleich zu vorher eingespart, sobald sie in Betrieb geht. Möglich machen das eine neue Photovoltaik-Anlage und eine thermosolare Anlage. Darüber hinaus punktet die Halle mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und stromsparender Technik und Beleuchtung.
Sogar fast CO2-neutral soll die Wärme- und Energie-Versorgung des neuen Förderzentrums laufen: In Unna ist ein Eis-Energiespeicher als Wärmequelle für die Wärmepumpe vorgesehen. Zur technischen Ausstattung zählen auch eine neue Lüftungsanlage, Wärmerückgewinnung und eine Photovoltaik-Anlage. „An den Idealfall des Null-Energie-Hauses kommen wir noch nicht heran“, fasst Georg Thomys zusammen. „Aber mit allem, was wir in den vergangenen Jahren angestoßen haben, können wir stolz auf zukunftsfähige Schulgebäude sein.“ PK | PKU
Bildzeile: Im Umbau befindet sich die Turnhalle am Lippe-Berufskolleg Lünen. Wenn die Halle fertig ist, wird sie im Vergleich zu vorher 27,5 Tonnen CO2 jährlich einsparen. Die für den Hochbau zuständige Sachgebietsleiterin Corinna Stork (r.) sieht sich die Baustelle an. Foto: F. Regino – Kreis Unna
Zahlen, Daten, Fakten:
Investitionsprogramm Schulen mit Zukunft
Investitionen in Neubauten
Laufende Projekte
Hinweis für die Medien: Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz stehen beim Kreis Unna seit der Gründung des ersten Kreis-Umweltamtes in Deutschland im Jahr 1982 offiziell auf der Agenda. Seitdem ist viel passiert. In unserer siebenteiligen Klima-Serie geben wir einen Überblick über die vielfältigen Klimaschutz-Aktivitäten des Kreises, die durch das Ausrufen des Klimanotstandes im Jahr 2019 neue Impulse erhalten haben. Wir veröffentlichen die einzelnen Teile der Serie bis zum Sommer in loser Folge.
Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation,Birgit Kalle | Fon 02303 27-1213 | birgit.kalle@kreis-unna.de