Kreis Steinfurt. Die Corona bedingten Einschränkungen haben die Branche besonders hart getroffen: Hotellerie und Gastronomie erhalten nun politische Unterstützung durch den Kreis Steinfurt. Kreisdirektor und kommissarischer Landrat Dr. Martin Sommer unterzeichnete gemeinsam mit dem Vorsitzenden des DEHOGA-Kreisverbandes, Olaf Kerssen, und Renate Dölling, Geschäftsstelle Münsterland des DEHOGA Westfalen, die „Steinfurter Erklärung zur Situation der Hotellerie und Gastronomie im Kreis Steinfurt“. Hierin fordern sie Landes- und Bundespolitik sowie alle gesellschaftlichen Kräfte auf, sich solidarisch zu erklären. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Kommunen im Kreis unterstützen diese Erklärung.
Mit der ‚Steinfurter Erklärung‘ wollen der Kreis Steinfurt und die Vertretungen der DEHOGA ihrer großen Sorge Ausdruck verleihen, dass „die Zukunft unserer gastgewerblichen Betriebe aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie existenziell gefährdet ist“. Zuvor hatte Dr. Sommer die hiesigen Hoteliers gemeinsam mit Olaf Kerssen und Renate Dölling sowie dem Bereichsleiter „Tourismus“ vom Münsterland e.V., Michael Kösters, zum „Hotelgipfel“ ins Kreishaus eingeladen, um sich ein Bild von deren Situation zu machen – und über mögliche Wege der Unterstützung zu diskutieren. Die Hoteliers, die zahlreich erschienen waren, schilderten aus ihrem Alltag, vor welchen Herausforderungen sie stünden: Informationen gewinnen, Verordnungen – mitunter sehr kurzfristig – umsetzen, häufige Absprachen mit den Ordnungsbehörden, die soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden sowie der finanzielle Spagat, trotz geringerer Auslastung kostendeckend zu arbeiten. Seit Wiedereröffnung im Mai stehen die Betreiber vor der enormen Herausforderung, Gastlichkeit, guten Service und Vorsichtsmaßnahmen unter einen Hut zu bekommen. Die Hoteliers stellen die geltenden Hygiene- und Präventionsvorschriften, die zur Eindämmung und Überwindung der Pandemie bestehen, nicht in Frage, verweisen aber auf die Herausforderungen, die diese Regeln für sie bedeuten.
„Die Gastronomie und Hotellerie ist für uns im Kreis Steinfurt unverzichtbar und trägt entscheidend zu der hohen Lebensqualität in unserer Region bei. Die Betriebe sind Begegnungsräume des gesellschaftlichen Lebens und damit absolut systemrelevant. Daher setzen wir uns dafür ein, dass sie auf Landes- und Bundeseben politische Unterstützung finden“, sagt Dr. Sommer. So fordert der Kreis Steinfurt gemeinsam mit den Unterzeichnern der DEHOGA „die Landes- und Bundespolitik sowie alle gesellschaftlich relevanten Kräfte dazu auf, sich solidarisch zu erklären mit Hotellerie und Gastronomie.“ Im Sinne eines positiven Zusammenlebens müsse diese Branche kurzfristig unterstützt und in Absprache mit deren Interessensvertretung alles Notwendige getan werden, damit wir auch in Zukunft unsere Gäste aus nah und fern in einem gastfreundlichen Land begrüßen können, heißt es in der „Steinfurter Erklärung“. Die konkreten Vorschläge, die an das Land NRW herangetragen werden sollen, werden aktuell von der DEHOGA erarbeitet.