Meldungsdatum: 16.06.2020

Europabüro Bocholt: Auch in Bocholt wird ein Anne Frank-Freiheitsbaum gepflanzt

Bürgermeister Peter Nebelo nahm in Aalten (NL) an Gedenkveranstaltung teil

Am Freitag, 12. Juni – dem Geburtstag von Anne Frank – präsentierte Bocholts niederländische Nachbargemeinde Aalten ihren Freiheitsbaum der Öffentlichkeit. Die weiße Rosskastanie steht in der Nähe des Bahnhofes in Aalten. Sie ist eine Nachzucht der Kastanie, die im Hof des Verstecks von Anne Frank in Amsterdam stand. Aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkung konnte nur eine kleine Anzahl an Menschen zur Gedenkveranstaltung kommen.

Bürgermeister Peter Nebelo war nach Aalten gefahren, um an der Präsentation des Freiheitsbaumes seitens der Stadt Bocholt teilzunehmen.

Anne Frank und "ihre" Kastanie

Der Friedensbaum ist ein Nachwuchs der rund 150 Jahre alten Rosskastanie, die im Garten des Hinterhauses von Anne Frank stand. Anne Frank schreibt in ihrem Tagebuch mehrfach von der schönen großen blühenden Kastanie im Garten. „Unser Kastanienbaum steht von oben bis unten in voller Blüte, ist reich an Blättern und viel schöner als letztes Jahr.“

Nachzucht der weißen Rosskastanie

Im August 2010 ist der große Baum bei einem Sturm umgekippt. Es wurde lange versucht die alte Rosskastanie zu retten, doch das war leider vergebens, so Anton Stapelkamp, Bürgermeister der Gemeinde Aalten. Freiwillige Helfer sammelten die Kastanien des Baumes ein und pflanzten diese ein. Mehrere Nachwüchse der großen Kastanie werden nun in diesem Jahr an vielen besonderen Orten dieser Welt verteilt. Einer der Bäume steht zum Beispiel bei den Vereinten Nationen in New York.

Neuer Standort am Ausschwitz-Denkmal

Ein weiterer Zögling der Kastanie steht jetzt am Bahnhof in Aalten, direkt vor einem Monument. Dieses wurde im Januar anlässlich der Befreiung von Ausschwitz eingeweiht. Der Baum ist ein Symbol für Begegnung, Koexistenz, Unabhängigkeit von Rassen, Orientierung und Glaube. Er soll zum Nachdenken über Frieden und Freiheit damals und heute anregen.

Einladung an die Stadt Bocholt

Als besondere grenzüberschreitende Geste wurde Bürgermeister Peter Nebelo von der Gemeinde Aalten eingeladen, um den Friedensbaum mit zu präsentieren. Der Baum wurde im Rahmen der 75-Jahrfeier „Frieden und Freiheit gemeinsam miteinander feiern“ gepflanzt.

Bocholt soll Ende des Jahres auch einen solchen Freiheitsbaum bekommen. Damit sind die benachbarten Städte Aalten und Bocholt noch enger miteinander verbunden, so Anton Stapelkamp. „Frieden und Freiheit, diese beiden Wörter bedeuten für uns die Basis für gesunde, harmonische und gewaltfreie Beziehungen unter uns Menschen“, so Bürgermeister Peter Nebelo. Für die Zukunft wünschten sich die Sprecher Offenheit, Frieden und Freiheit unter den Menschen beider Nationen.

 

Hintergrund: Wer war Anne Frank?

Annelies "Anne" Frank war ein deutsches Mädchen, das 1934 mit seinen Eltern und Schwester Margot nach Amsterdam in die Niederlande auswanderte, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Kurz vor Kriegsende fiel Anne Frank dem Holocaust zum Opfer und wurde umgebracht. Das weltbekannte Tagebuch, das im Amsterdamer Versteck entstand, gilt als historisches Dokument aus der Zeit des Holocaust, seine Autorin als Symbolfigur im Kampf gegen Unmenschlichkeit und Völkermord während der Nazi-Zeit (Quelle und mehr Infos unter Wikipedia).

Pressekontakt: Europabüro, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon +49 2871 252222, E-Mail: petra.taubach@mail.bocholt.de


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Anne Frank Gedenkbaum Aalten

Bürgermeister Peter Nebelo (Bocholt - 2.v.l.) und Bürgermeister Anton Stapelkamp (Aalten/NL - 3.v.l.) präsentiern im Beisein der Aaltener Kinderbürgermeisterin Rosanna Lohuis (1.vl.) und der Direktorin des Onderduikmuseums Aalten. Gerda Brethouwer (1.v.r.), den "Anne Frank-Freiheitsbaum" in Aalten am 12. Juni 2020. (Foto: Onderduikmuseum Aalten).