Ein neuer Weg zu Gesundheit, Arbeit und Teilhabe
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Kreis Recklinghausen.
Die ersten Schritte auf einem neuen Weg sind gemacht: In den großzügigen, hellen Räumen an der Kölner Straße 18 in Recklinghausen betreut und unterstützt das Jobcenter Kreis Recklinghausen jetzt Arbeitsuchende, die Leistungen der Grundsicherung beziehen und denen vor allem gesundheitliche Beeinträchtigungen die Rückkehr in ein Arbeitsleben erschweren. „Gesundheit. Arbeit. Teilhabe.“ (G.A.T.) heißt das Modellprojekt, dass jetzt mit den ersten teilnehmenden Arbeitssuchenden gestartet ist.
„G.A.T. bietet allen Beteiligten eine große Chance“, sagt Dominik Schad, Leiter des Jobcenters Kreis Recklinghausen, zum Start des Angebotes. „Vor allem den Menschen, die hier jetzt aus einer Hand und unter einem Dach die auf ihre ganz persönliche Situation abgestimmten Hilfen und Angebote erhalten. Angebote, die sie benötigen, um ihre Chancen auf eine Rückkehr in Arbeit und in ein eigenständiges Leben erheblich zu verbessern. Aber auch uns als Jobcenter sowie allen beteiligten Partnern bietet G.A.T. mit seiner langen Laufzeit die Möglichkeit, in der Umsetzung zu lernen, die Angebote anzupassen und zu verbessern, immer im Sinne der Menschen, die wir erreichen und unterstützen wollen“, so Dominik Schad.
Das G.A.T.-Konzept hat das Jobcenter Kreis Recklinghausen gemeinsam mit dem Projektpartner Jobcenter Rhein-Berg entwickelt. Auch dort ist das Modellprojekt jetzt gestartet. Im Rahmen des Bundesprogrammes „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ wird G.A.T. bis 2024 mit insgesamt etwa 25 Mio. Euro vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert. An der Umsetzung im Kreis Recklinghausen sind mit der softdoor GmbH, der Diakonie, der rebeq, der Dorstener Arbeit und der SRH fünf Partner beteiligt. Ein Team von 18 Mitarbeitenden ist ab sofort an der Kölner Straße 18 für die Teilnehmenden da. Bis zu 375 Arbeitsuchende im Jahr werden hier künftig bis zu zwölf Monate in einem individuellen, engmaschigen Förderplan unterstützt.
„Wir wissen, dass lang andauernde Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit von Hilfen der Grundsicherung gesundheitliche Probleme verstärken und auch erzeugen kann“, sagt Patrick Hundt, Fachdienstleiter des Jobcenters Kreis Recklinghausen. „Diese Einschränkungen sowie drohender oder beginnender Rehabilitationsbedarf stehen sehr häufig einer Rückkehr in Arbeit entgegen. Sie belasten die Betroffenen und ihre Familien in einer schwierigen Situation zusätzlich. Mit dem Modellprojekt G.A.T. haben wir einen Weg entwickelt, um dies zu durchbrechen und diese Menschen besser unterstützen zu können“, so Hundt.
Der Weg in das Projekt beginnt für potenzielle Teilnehmende bereits im Kontakt mit den Mitarbeitenden des Jobcenters vor Ort, in den Bezirksstellen in allen zehn Kreisstädten. „Wir bilden Fachkräfte aus allen Bezirksstellen besonders aus, Arbeitsuchende in einer sensiblen Gesprächsführung auf diesen neuen Weg hinzuweisen. Die Teilnahme am G.A.T.-Förderplan ist freiwillig. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Teilnehmenden Fortschritte machen“, so Patrick Hundt.
Der vielversprechende Start des Projekts deutet bereits an, dass das Angebot angenommen wird: „Es funktioniert“, sagt Nicole Müntjes (Diakonie), Standortleiterin an der Kölner Straße 18: „Die erste Teilnehmerin, die wir in das Projekt aufgenommen haben, hat nach ihrem ersten Tag bei uns gesagt, sie fühle sich hier total gut aufgehoben“, berichtet Nicole Müntjes.
Das G.A.T.-Projekt startet für die Teilnehmenden mit einem etablierten Analyseverfahren. Für weitere Untersuchungen und Gespräche sind ein Arbeitsmediziner und eine Psychologin immer vor Ort. An diese erste Phase, in der nicht nur die Hilfebedürfnisse der Teilnehmenden, sondern auch ihre Fähigkeiten und Stärken ermittelt werden, schließt sich die gemeinsame Erarbeitung eines passgenauen Förderplans mit allen Beteiligten an. Je nach Bedarf werden gesundheitliches und soziales Coaching aufeinander abgestimmt, bis hin zum Integrations-Coaching, das den Weg zurück in Arbeit möglich macht.
„Ich freue mich sehr, dass G.A.T. wie geplant jetzt im Juli den Betrieb aufnimmt. Das war angesichts der besonderen Umstände in der ersten Jahreshälfte durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht einfach. Da haben alle Partner sehr gut zusammengearbeitet“, sagt Jobcenter-Leiter Dominik Schad. „Für uns ist G.A.T. ein sehr wichtiges Projekt. Im letzten Jahr haben wir mit dem Sozialen Arbeitsmarkt ein neues Angebot für die sehr große Gruppe der Langzeitarbeitslosen erhalten und hier im Kreis Recklinghausen sehr erfolgreich umgesetzt. Jetzt gibt uns G.A.T. die Möglichkeit, auch für die ebenfalls große Gruppe der Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen ein nachhaltiges Angebot zu etablieren und deutliche Verbesserungen zu erreichen“, so Schad.
Elisabeth Henrich, Projektleiterin softdoor GmbH: „Wir haben Zeit für die Menschen, die zu uns kommen. Wenn es nötig ist, sprechen die Teilnehmenden auch eine Stunde mit dem Arzt, dem Psychologen oder dem Coach. Und wir sind offen für ihre Bedürfnisse. Wer ein Gespräch braucht, kann auch ohne Termin anrufen oder vorbeikommen. Die gemeinsame Arbeit mit allen Akteuren hier im Haus ist einmalig. Das schafft Vertrauen unter den Mitarbeitenden und bei den Teilnehmenden.“
Christa Stüve, Geschäftsführerin Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen: „Die Zusammenarbeit aller vor Ort eingebundener Partner ermöglicht einen vertrauensvollen Austausch mit den Teilnehmenden. G.A.T. empfängt und begleitet die Teilnehmenden unter einem Dach, mit allen Leistungen aus einer Hand. Ohne lange, bürokratische Wege bietet G.A.T. die Chance zu zielgenauen, direkten Lösungen. Das ist eine echte Verbesserung.“
Klaus Uhländer, Geschäftsführer rebeq GmbH: „Für die Teilnehmenden geht es aus der Diagnose gleich in den Förderplan, immer mit der Möglichkeit der direkten Rückkopplung mit der ärztlichen, psychologischen oder sozialen Betreuungsebene. G.A.T. bietet einen sehr dynamischen Prozess, der bei Bedarf mit weiteren Maßnahmen oder Qualifizierungen ergänzt werden kann, und ist damit ein sehr erfolgsversprechendes, neues Modell, das viele Kompetenzen sinnvoll bündelt.“
Jürgen Erhardt, Geschäftsführer Dorstener Arbeit „Das G.A.T.-Projekt macht auch mir große Hoffnung, wenn es so weiterläuft, wie es gestartet ist. Bislang haben wir mit kurzen und befristeten Maßnahmen immer nur Ausschnitte einer Entwicklung betrachtet. G.A.T. ermöglicht uns einen ganzheitlichen Blick auf die komplexe Situation der Menschen. Damit können wir die bisherigen Maßnahme-Karrieren durchbrechen.“
Markus Homburg, Geschäftsleitung SRH Business Academy GmbH: „Die im Projekt abgestimmt aufgebauten Förderketten werden nicht unterbrochen, zum Beispiel durch das Warten auf Termine. Verschiedenste Experten können jederzeit hinzugezogen werden. Vor Ort und auch durch Tele-Medizin. Auch hier erproben wir etwas Neues, wenn es auf beiden Seiten umsetzbar ist. Etwa ein Coaching am PC im häuslichen Umfeld des Teilnehmenden.“
Pressekontakt: Thomas König, Pressesprecher Jobcenter Kreis Recklinghausen, Tel. 02361 3067-308, kreis-presse@vestische-arbeit.de
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Betriebsaufnahme_GAT |
Im jetzt gestarteten Modellprojekt „Gesundheit.Arbeit.Teilhabe.“ (G.A.T.) arbeiten das Jobcenter Kreis Recklinghausen und alle beteiligten Partner eng zusammen (v.l.): Nora Janzen (Ressortleiterin Jobcenter), Elisabeth Henrich (softdoor GmbH), Christa Stüve (Diakonie), Dominik Schad (Leiter Jobcenter), Klaus Uhländer (rebeq), Jürgen Erhardt (Dorstener Arbeit), Markus Homburg (SRH), Arne von Röpenack (Teamleiter Jobcenter), Patrick Hundt (Fachdienstleiter Jobcenter) und Standortleiterin Nicole Müntjes (Diakonie). |
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Die Kreisverwaltung Recklinghausen im Überblick
Der Kreis Recklinghausen ist mit über 630.000 Einwohnern der bevölkerungsreichste Kreis Deutschlands. Besonders auffällig ist in diesem Kreis die Vielfalt: Von der Industriezone des Ruhrgebiets zu den ländlichen Strukturen des Münsterlandes gibt es im Kreis Recklinghausen alle Facetten zu sehen und zu erleben.
In der Region finden Einwohner und Besucher einen bunten Mix an kulturellen Angeboten – angeführt von den Ruhrfestspielen und dem Grimme Preis über Kleinkunst und Kabarett bis zu Konzerten aller Art. Der „Vestische Kreis", wie er auch genannt wird, überrascht mit viel Grün und Wasser. Die Haard und die Hohe Mark laden zu kleineren und größeren Wanderungen, Ausritten und Radtouren ein, von den Bergehalden des Reviers hat man eine beeindruckende Aussicht über das mittlere Ruhrgebiet bis hin zum Münsterland.
Zum Kreis Recklinghausen gehören zehn Städte: Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Gladbeck, Haltern am See, Herten, Marl, Recklinghausen, Oer-Erkenschwick und Waltrop.
Die Kreisverwaltung Recklinghausen ist unter anderem zuständig für das Straßenverkehrsamt, das Gesundheitswesen, Veterinäramt, Katastrophen-, Zivil- und Feuerschutz, Geodaten, Erziehungsberatung, sie ist Umwelt- und Wasserbehörde und vieles mehr.
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