Meldungsdatum: 28.07.2020
Geplant hat die neuen Grabarten der städtische Fachbereich Tiefbau, Verkehr, Stadtgrün und Umwelt. Im Ausschuss für Umwelt und Grün stellte die Verwaltung die gesamte Konzeption vor. Das mündete nach ausführlicher Beratung in einer Satzungsänderung, die am 1. April 2020 in Kraft trat. Auf de Friedhof selber richtete der ESB die Grabfelder her und band dabei verschiedene Firmen für die Tiefbauarbeiten und die Lieferung der einheitlich gestalteten Grabsteine aus Muschelkalk bzw. aus Ibbenbürener Sandstein ein.
Dabei handelt es sich um die Grabformen:
Ruhegarten
Im Ruhegarten sind Urnen- und Sargbestattungen möglich. Von den 172 möglichen Plätzen sind bislang 17 Erd- und 15 Urnengräber vergeben. Attraktive Beete, in die die Mitarbeiter des Friedhofs bienenfreundliche Blumen und Stauden geplanzt haben, prägen den Ruhegarten. "Wir haben besonders darauf geachtet", betonte Gärtnermeister Andreas Euting, gleichzeitig auch Abteilungsleiter Friedhof beim ESB, "dass während des Sommers immer etwas blüht".
Grünoasen auf dem Friedhof
"Wir schaffen mit den neuen Grabfeldern auch Grünoasen auf dem Friedhof", betonte Stadtbaurat Daniel Zöhler. "Mit unserem Angebot gehen wir auf die veränderten Wünsche der Bevölkerung ein", ergänzt ESB-Leiter Gisbert Jacobs. Dabei komme es auf die Vielfalt an, "wir finden immer die passende Lösung. Dabei können wir auch auf die gute Zusammenarbeit mit den hiesigen Bestattern bauen, die entsprechend beraten".
Im Ruhegarten gibt es bei den Urnengräbern Ablageflächen für Kränze und andere Grabbeigaben. An den Rändern werden Bronzeplaketten einheitlich in Form und Material mit verschiedenen Motiven angebracht. Bei den Erdgräbern gibt es einheitliche Grabsteine mit drei verschiedenen Motiven und einer Grabplatte, auf der individuelle Beigaben abgestellt werden können.
Pflegefreie Reihengräber
Pflegefreie Reihengräber bilden eine Alternative zu den Rasenreihen- und Rasenwahlgräbern. "Die wollen wir in Zukunft nicht mehr anbieten", sagt Andreas Euting. Einen Rasenstreifen gibt es auf diesen Gräbern auch, "das soll uns die Pflege erleichtern", so Euting. Die Grabsteine sind aus Ibbenbürener Sandstein und haben drei veschiedene Gravur-Motive. In der Bepflanzung, bei der vorwiegend der Bodendecker Waldsteinia verwandt wird, steht eine Platte für Grabbeigaben zur Verfügung.
Trauerhain
Als eine Form der Waldbestattung besteht die Möglichkeit, im Trauerhain Urnen beizusetzen. Auf den Stelen werden für die Urnen Bronzeplaketten im Format 4 x 24 cm angebracht. Für die Angehörigen gibt es gemeinsame Ablageflächen für Grabbeigaben. "Aufgrund der öffentlichen Diskussion hatten wir hier mit einer größeren Nachfrage gerechnet. Dem ist aber nicht so. Bislang gibt es bei 180 mögichen Plätzen erst zwei Urnengräber", berichtet Gisbert Jacobs.
Rosengarten
Ebenfalls ein Feld für eine Urnenbestattung stellt der Rosenhain dar, der einen denkmalgeschützten Grabstein quasi einrahmt. Von 56 möglichen Plätzen wurden bereits 11 vergeben. Auf der umlaufenden Sandsteinkante werden die Bronzeplaketten, die das gleiche Format und die gleichen verschiedenen Motive wie im Ruhegarten haben, angebracht.
Passende Beerdigungsform für alle Fälle
"Wir sind dem Ziel, möglichst für alle Fälle eine passende Beerdigungsform anbieten zu können, ein großes Stück näher gekommen", ist sich Stadtbaurat Daniel Zöhler sicher. Eine hohe Attraktivität des Bocholter Friedhofs sei für die Erhaltung dieser "einmaligen Gedenkstätte und Grünanlage" von großer Bedeutung.
Schon zu Lebzeiten kümmern
Gibt es zum Beispiel bei Eheleuten unterschiedliche Bestattungswünsche, könne auch eine Sarg- mit einer Urnenbestattung kombiniert werden. Dafür ist es ratsam, sich schon zu Lebzeiten mit dem Thema zu beschäftigen und sich eine passende Grabform auszusuchen. "Das ist jederzeit zu den Öffnungszeiten bei uns in der Friedhofsabteilung möglich", betont Andreas Euting.
Pressekontakt: Büro des Bürgermeisters, Presse- und Informationsdienst, Bruno Wansing, Telefon +49 2871 953-571, E-Mail: bruno.wansing@mail.bocholt.de
Gisbert Jacobs, Norbert Klein-Schmeink, Andreas Euting und Daniel Zöhler (v.l.n.r.) stellten am 24.7.2020 die neuen Grabformen auf dem städtischen Friedhof an der Blücherstraße vor - Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt
Bei den Urnengräbern werden Bronzeplaketten angebracht, Gärtnermeister Andreas Euting zeigt sie. Im Hintergrund Norbert Klein-Schmeink vom Fachbereich Tiefbau, Verkehr, Stadtgrün und Umwelt - Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt
Andreas Euting (re) erläutert Stadtbaurat Daniel Zöhler, wo die Plaketten angebracht werden - Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt
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