Meldungsdatum: 29.08.2020

Schulmensen wieder in Betrieb: Auf dem Weg zum „Tischplan-Abitur“

Auch während des Lockdowns wurden Kinder und Jugendliche versorgt und betreut

Mit Beginn des neuen Schuljahres haben die Bocholter Schulmensen unter Corona-Sicherheitsauflagen ihren Betrieb wieder aufgenommen. Auch während der Monate des Lockdowns wurden Kinder und Jugendliche im Zusammenspiel von Jugendamt, Jobcenter, EWIBO* und Jugendhilfeträgern versorgt und betreut, wie eine Bilanz jetzt zeigt.

250 Portionen am Tag

Es ist kurz vor halb eins am Mittag, als sich die Mensa am Benölkenplatz füllt. Die ersten Schüler des St. Georg-Gymnasiums strömen mit Mund-Nasen-Schutz im Gesicht herein und freuen sich auf ihr Mittagsessen. Es sind an diesem Tag die ersten von insgesamt rund 250 Schülerinnen und Schüler, die hier mit frischem, gesunden Essen versorgt werden. Drei Menüs stehen zur Wahl, dazu Salat und Dessert.

Was scheinbar reibungslos funktioniert, erfordert einen hohen Grad an Organisation. Dafür ist Michaela Achterhoff verantwortlich. Schon Stunden vorher hat die Mitarbeiterin der EWIBO sorgfältig Pläne und Schichten für den Tag erstellt, Tische für die unterschiedlichen Jahrgangsstufen platziert und nummeriert, für Abstände gesorgt. Denn die Corona-Pandemie verlangt spezielle Sicherheitsvorkehrungen. „Ich mache gerade mein Tischplan-Abitur“, witzelt Achterhoff, die ihre Pläne stets anpassen muss.

Mehr Personal wegen Corona-Auflagen

Die Basis bildet ein Hygienekonzept, dass die Stadtverwaltung mit der EWIBO als Betreiber der Mensa entworfen hat. Einiges hat sich verändert. Die Selbstbedienung etwa entfällt, der Kiosk bleibt geschlossen. Die Schüler bekommen ihr Wunschessen samt Besteck komplett an der Ausgabetheke gereicht. Die Portionen werden dort durch drei Mitarbeiterinnen vorbereitet und zügig verteilt, so dass die Schüler schnell zu ihren festgelegten Tischen laufen und speisen können. Auch Wasserflaschen werden von Servicekräften der EWIBO verteilt. Für die zusätzlichen Abläufe wird mehr Personal eingesetzt. „Alles passiert unter höchster Sicherheitsstufe, sowohl bei der Essensausgabe wie bei der Produktion“, versichert Josef Goreta, verantwortlicher Küchenleiter der EWIBO.

Knapp zwei Wochen nach Schulstart zeigt sich: Die Abläufe spielen sich ein. Dirk Lueg, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Jugend, Familie, Schule und Sport: „Ein großer Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Mensa, die die Abläufe planen, sowie an die Lehrerschaft und Schüler, die sehr achtsam und aufmerksam miteinander umgehen.“

Alle scheinen froh, dass trotz bestehender Einschränkungen zumindest ein bisschen Routine einkehrt. Das war in Zeiten des Lockdowns und der Schulschließungen vor Monaten noch anders. Jugendliche mussten nicht nur auf persönlichen Kontakt zu Freunden und Vertrauten verzichten, für einige fiel wegen geschlossener Schulküchen das geregelte Mittagessen flach.

Essen und Betreuung während Lockdown

In dieser Zeit organisierten das Bocholter Jugendamt in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter, der EWIBO und örtlichen Jugendhilfeträgern eine Art „Mittagessen to go“-Service .

Von März bis August wurden an den Standorten Benölkenplatz und im Quartier Fildeken-Rosenberg 13.000 Mittagessen und zusätzliche Lunchpakte verteilt, wie eine Bilanz jetzt belegt. „Im Durchschnitt profitierten ca. 200 Kinder und Jugendliche monatlich davon, in der Spitze im Mai über 250“, erklärt Berthold Klein-Schmeink, Geschäftsführer der EWIBO.

Die Hilfe ging weit über die Versorgung mit Lebensmitteln hinaus. Vor allem wurde auf diese Weise sozialpädagogische Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf sichergestellt. Bei der Essensausgabe trafen die Kinder ihre bekannten Bezugspersonen aus dem "normalen" Schulalltag und konnten mitteilen, wo der Schuh drückt. Z.B. wurden Spielgeräte geliefert, Hilfe für Schulaufgaben organisiert oder Beschäftigungsangebote gemacht.

Förderung über "Bildung und Teilhabe"

Für die Kinder und Jugendlichen war dieses Angebot kostenlos, finanziert über Mittel aus dem Programm „Bildung und Teilhabe“ des Bundes. Mit dem Ende der Sommerferien wurde diese Notfall-Hilfe abgeschlossen.

 

*EWIBO steht für Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (www.ewibo.de).

Pressekontakt: Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


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Schulessen in Mensa Benölkenplatz 2

Betz
Schulessen in Mensa Benölkenplatz 2

Die Schüler am St. Georg-Gymnasium bekommen die kompletten Mahlzeiten samt Besteck an der Ausgabetheke gereicht. Die Selbstbedienung entfällt aus Sicherheitsgründen.


Schulessen in Mensa Benölkenplatz 1

Betz
Schulessen in Mensa Benölkenplatz 1

V.l.n.r.: EWIBO-Mitarbeiterin Michaela Achterhoff, EWIBO-Küchenleiter Josef Goreta, Dirk Lueg vom Jugendamt und Schulleiterin Hilke Smidt (St. Georg-Gymnasium) sind froh, dass der Mensabetrieb trotz Corona-Aulagen wieder gut angelaufen ist.