Meldungsdatum: 30.09.2020
Osnabrücks oberster Repräsentant, Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, erläuterte bereits im Mai die Notwendigkeit einer Renovierung: „Der Ratssitzungssaal ist Tagungs- und Repräsentationsort des Rates und somit zentraler Ort der kommunalen Demokratie. In dem einzigen großen repräsentativen Saal der Stadtverwaltung finden pro Jahr acht Ratssitzungen, 70 Ausschuss- und Gremiensitzungen und bis zu 35 Veranstaltungen wie die Osnabrücker Friedensgespräche, die Abendveranstaltung vor der Friedenspreisverleihung oder auch die Festveranstaltungen zum Europatag und Volkstrauertag statt. Der Ratssitzungssaal wurde in dieser Form fast 30 Jahre lang genutzt. Es wird Zeit, dass wir diesen zentralen Raum unseres historischen Rathauses den modernen Gegebenheiten anpassen.“
Die damalige Gestaltung, Möblierung und technische Ausstattung stammte teilweise noch aus den Siebziger- und Achtzigerjahren. Insbesondere die Mikrofonanlage aus Anfang der Neunzigerjahre war abgängig. Da es sich bei den 1991 angeschafften Stühlen um hochwertige Designklassiker handelt, reichte es aus, diese aufzuarbeiten. Die neuen Tische sind mit Steckdosen versehen, auch um die Nutzung digitaler Endgeräte zu erleichtern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Lüftungsanlage, die an heißen Tagen völlig überlastet war. Auch diese wurde erneuert.
Zur abgeschlossenen Renovierung des Ratssitzungssaals erklärt Griesert: „Endlich lebt der zentrale Diskussionsort in unserem historischem Rathaus wieder. Zwar finden wegen der Corona-Pandemie noch keine Ratssitzungen im neuen Saal statt, dennoch können wir den Raum in Kürze für erste Veranstaltungen nutzen.“
Baubeginn war der 2. Juni. Abgeschlossen wurden die Arbeiten Ende September. Die Kosten belaufen sich auf ca. 750.000 Euro.
Die abgängige Lüftungsanlage wurde erneuert. Eine Akustikdecke in Form einer Glattdecke wurde montiert, von der runde Pendelleuchten herabhängen. Durch den Einsatz von zwei Beamern, die auf den Flächen rechts und links des Stadtwappens projizieren, besteht flexibel die Möglichkeit, sowohl Präsentationen als auch die aktuellen Tagesordnungspunkte jeweils auf einer oder auch auf beiden Seiten anzuzeigen. Anders als bisher wird das Stadtwappen bei Präsentationen nicht mehr verdeckt.
Wie auch in den anderen Sitzungsräumen entschieden sich die Fachleute dafür, im Ratssitzungssaal Teppich zu verlegen, da dieser akustisch besser geeignet ist als Parkett. Da im Boden PAK-haltiger Kleber vorhanden war, musste dieser entfernt werden. Die Wände des Ratssitzungssaales wurden ruhig und farblich unauffällig gestaltet. Die vorhandenen Holzfenster und die Heizkörpernischen ließ die Stadt in einem helleren Farbton aufarbeiten. Die Fensterbereiche wurden mit elektrischen Blendschutzrollos versehen. Auf Vorhänge wird zunächst verzichtet werden, eine Nachrüstung ist jedoch jederzeit möglich.
Im Foyer vor dem Ratssitzungssaal informiert demnächst ein Bildschirm über die Zusammensetzung des Rates, die Ratsmitglieder und die Gremien. Gleichzeitig können hierüber die Ratssitzungen in den Vorraum übertragen werden. 2019 haben im Rahmen von Führungen 13.760 Personen das Foyer mit dem Stadtmodell besucht. Für diese große Personenzahl zzgl. der individuellen Rathausbesucher bietet der geplante Infobildschirm die Möglichkeit, sich über die Ratsarbeit in Osnabrück zu informieren.
Die im Jahr 1991 angeschafften und somit fast 30 Jahre alten Stühle wurden aufbereitet und mit einer komplett neuen Polsterung versehen. Die Kosten für die Aufbereitung waren günstiger als eine Neuanschaffung ähnlicher Stühle.
Neue Tische verfügen über Kabelkanäle, sodass die Anzahl der Bodentanks spürbar reduziert werden kann. Favorisiert wurden erneut eckige Tische, die in hellem Weiß erstrahlen. Durch dreieckige Tischplatten zwischen den Tischen wird eine optische Verbesserung erzielt und die Weiterleitung der Stromkabel kaschiert. Ein höhenverstellbares Rednerpult im Design der Tische ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet.
Der Ratssitzungssaal nebst Foyer erhielt erstmalig eine entsprechende Sicherheits- und Brandmeldetechnik. Alle Tische sind mit Mikrophonen ausgestattet, welche zentral gesteuert werden können. Die Tische der gesamten Stirnseite (Ausschussvorsitzende etc.) verfügen über versenkbare Bildschirme, damit bei Präsentationen nicht immer der Standort gewechselt werden muss.
Ferner sind neben einem zentralen Steuerungselement im Türbereich (für Licht, Temperatur, etc.), Stromanschlüsse an den Tischen über Bodentanks sowie die Installation einer Kamera für die Übertragung auf den Bildschirm im Foyer verbaut.
Auf die Übertragung der Ratssitzungen als Livestream oder Podcast wird zunächst verzichtet. Die technischen Voraussetzungen wurden jedoch geschaffen, sodass die Realisierung eines Livestreams, ggf. auch mit zusätzlichen Kameras, über eine Nachrüstung möglich ist.
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