Kreis Steinfurt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „#Chefsache“, die die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt) gemeinsam mit der Initiative TRAIN anbietet, stand jetzt das Thema „Einsatz von Brennstoffzellen und Wasserstoff in Unternehmen“ im Focus. Prof. Dr. Thomas Schmidt von der Fachhochschule Münster gab in seinem Impulsvortrag eine Einordnung des Stands der Wasserstofftechnologie. Sebastian Niehoff von der BEN-Tec GmbH in Rheine erläuterte, wie und in welcher Form Wasserstoff und entsprechende Brennstoffzellen im heutigen Alltag angewendet werden können.
Obwohl der Termin aufgrund der Pandemie kurzfristig online stattfinden musste, war das Interesse mit über 60 Anmeldungen groß. Ursprünglich war das Gelände der Hellmich GmbH als Veranstaltungs-Ort vorgesehen – dies wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Prof. Dr. Schmidt verwies auf die großen Herausforderungen wie den rasanten Temperaturanstieg, den steigenden Energiebedarf und –verbrauch und die Bedrohung von einer Million Tierarten durch die Umweltveränderungen. Ein Lösungsansatz sei der „Green new deal“, der sich am Pariser Klimaschutzabkommen orientiert mit dem Ziel, dass bis zum Jahr 2050 nicht mehr als 1,5 Grad Temperaturzuwachs zu verzeichnen seien. Um diese Ziel zu erreichen, sei das Dreifache der Einsparungen erforderlich, so Prof. Schmidt. Es gelte, erneuerbare Energien mit entsprechenden Speichermedien zu nutzen. „Der Kreis Steinfurt ist Wasserstoffmobilitätsregion“, erinnert Schmidt die Unternehmen an die Vorreiterrolle des Kreises.
Die praktische Gestaltung erläuterte Sebastian Niehoff von der BEN-Tec GmbH. „Wasserstoff ist der Rockstar unter den Energieträgern“, zitierte er den EU-Klimakommissar Frans Timmermann. Die Wasserstofftechnologie sei eine Speichertechnologie, die uns den notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien ermöglicht.
Für Birgit Neyer, Geschäftsführerin der WESt, die durch die Veranstaltung führte, steht fest, dass zu einer zukunftsfähigen Aufstellung im Unternehmen auch ein nachhaltiges Energiekonzept gehöre. Nicht nur für Kunden und Kundinnen, auch zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften sei das Engagement zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen zunehmend wichtig. Darüber hinaus sei regenerative Energie – auch über Wasserstoff hinaus – ein riesiger Zukunftsmarkt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten im Rahmen der Veranstaltung die Gelegenheit, Fragen an die Experten zu stellen. Diese finden Interessierte auf https://westmbh.de/chefsache-brennstoffzellen-und-h2/.