Meldungsdatum: 17.12.2020

Ausstellungen des Museumsquartiers Osnabrück im Jahr 2021

Jahreshighlight:

Stadtgeschichte Osnabrück
Stadtspuren

Voraussichtlich ab Juli 2021

Die neue Dauerausstellung beleuchtet die Geschichte der Friedensstadt Osnabrück seit dem 8. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Einzelne Exponate aus der umfangreichen Sammlung des Kulturgeschichtlichen Museums repräsentieren in sechs Themenfeldern die Meilensteine der Stadtgeschichte. So wird die städtebauliche, politische, religiöse, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Historie unter verschiedenen Blickwinkeln erforscht. Dabei wird auch deutlich, dass lokale Geschichte immer auch den allgemeinen historischen Entwicklungen unterliegt. Daneben wird auch das ganz Eigene der Osnabrücker und ihrer Geschichte deutlich. Sieben Zeitgenossen wie zu Beispiel Justus Möser und Alwine Wellmann schaffen mit ihren Geschichten einen lebendigen Erzählstrang. Ein riesiges 3D-Stadtmodell, dass mithilfe von Projektionen verschiedene Szenarien der Stadtentwicklung darstellen kann, macht die Ausstellung zu einem interaktiven Erlebnis. Im „Stadtmodell der Zukunft“ sind Besucher:innen aufgefordert, an einer Version eines Osnabrücks von morgen zu arbeiten. In den umfangreichen Begleitprogrammen wird Stadtgeschichte hautnah erlebbar, die Osnabrücker Stadtgesellschaft wird damit in unterschiedlichen Projekten aktiv die Ausstellung eingebunden. Alle Osnabrücker Bürger:innen können auf diese Weise aktiv an der Erschließung ihrer eigenen Geschichte mitarbeiten und damit das Verständnis für Differenzen und Gemeinsamkeiten fördern. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einer offenen und friedvollen Stadtgesellschaft.

 

MÖSER – Die begehbare Graphic Novel

bis 11.4.21

Am 14. Dezember 2020 feierte die Stadt Osnabrück den 300. Geburtstag des berühmten Osnabrückers Justus Möser. Seine Biografie öffnet uns Einblicke in die Epoche der Aufklärung, deren Prägungen unmittelbar bis in unsere Zeit hineinragen – in eine Zeit, die wieder Fragen nach der Zukunft stellt, nach der Basis unserer Gesellschaft und unseres sozialen Miteinanders. Grund genug, um sich diesem Thema mit einer außergewöhnlichen Sonderausstellung zu widmen. MÖSER ist eine „begehbare Graphic Novel“, die am Beispiel des Juristen, Literaten und Staatsmannes in das Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus und der Aufklärung einführt und dabei Mösers überregionale Bedeutung sichtbar macht.

 

Aktuelle Präsentation der Sammlung Felix Nussbaum

Mehr als 50 Bilder Felix Nussbaums werden in neue thematische Zusammenhänge gestellt: „Heimat und Familie“, „Exil“, „Zerstörung“, und Themen wie „Trauer und Angst“ und „Identität“ beleuchten die Werke im Dialog mit ausgewählten Selbstbildnissen. Das Thema „Identität“ stellt einen zentralen Aspekt in Nussbaums Schaffen dar und wird anhand eines Überblicks seiner Werke der Jahre von 1927 bis 1943 vorgestellt. Dabei sind herausragende Werke wie „Mann mit Blume“ von 1938 oder das „Stillleben mit Pampelmuse“ neu zu entdecken. Die Serie der Selbstbildnisse von 1936, in denen Nussbaum die eigenen, inneren Befindlichkeiten im Kontext der Erfahrung in der Emigration thematisiert, werden ebenfalls nach langer Zeit erstmals wieder in einer Auswahl zusammenhängend präsentiert.

 

Johanna Diehl, Taubes Geäst

voraussichtlich 31.1.2021 – 14.11.21

In der dritten Ausstellung der Reihe „Gegenwärtig“ trifft die Fotografin Johanna Diehl auf das Leben und Werk des Malers Felix Nussbaum. Sie begibt sich auf seine Spuren während des Exils und der Flucht und untersucht, in welcher Gestalt sein vom Widerstand geprägtes Werk heute noch präsent ist. Sie findet Formen des Überschreibens von Erinnerung und spürt dem Verborgenen und Übersehenen im kulturellen Gedächtnis nach. In Nussbaums Gemälden interessiert sich Diehl dabei für die Dinge, die sich außerhalb des Bildzentrums, am Rand, gewissermaßen in den „Falten“ des Bildes befinden. In ihren für die Ausstellung entstandenen fotografischen und filmischen Arbeiten, die in Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler und Konzertschlagzeuger Raphael Sbrzesny entstanden sind, konzentriert sich die Künstlerin auf die gestutzten Bäume aus Nussbaums Werk, die symbolisch mitunter für das frühzeitig Um-die-eigene-Existenz-gebracht-werden stehen.

 

ONE ZERO ZERO

Rudolf Englert zum 100. Geburtstag

7.5.21 - 5.9.21

2021 wäre der Künstler Rudolf Englert 100 Jahre alt geworden – ein guter Grund, sein Werk neu in den Blick zu nehmen. Mit unterschiedlichsten Techniken und Materialien experimentierend, setzte sich Rudolf Englert mit Serialität und Bildräumlichkeit auseinander. Das rückt einen Teil seiner Werke in die Nähe zu Arbeiten der Künstlerbewegung ZERO und deren internationale Pendants. Anlässlich des Jubiläums werden Werke aus Englerts Schaffensphasen ausgewählt und einzelnen Arbeiten von Kollegen wie Günther Uecker, Heinz Mack oder Jan Schoonhoven gegenübergestellt. Die Ausstellung zeigt die Quellen der Inspiration Rudolf Englerts und seinen Weg hin zu einer eigenen faszinierenden Bild- und Formensprache.

 

 
2. Deutscher Friedenspreis für Fotografie
5.
Felix Schoeller Photo Award, Nachwuchsförderpreis

3.10.21 - März 2022

Der Deutsche Friedenspreis für Fotografie zeichnet Arbeiten aus, die sich mittels des Mediums Fotografie mit dem Thema „Frieden“ konzeptionell auseinandersetzen. Profifotograf:innen weltweit sind eingeladen, ihre Bilderserien zu unterschiedlichen Aspekten dieses Themas beizutragen und so ihr ganz persönliches Zeichen für den Frieden zu setzen. Die Offenheit des Friedenbegriffs wird bei diesem Preis unterstrichen, um den Frieden in seinem bunten Spektrum zu fassen: Sowohl Frieden zwischen Völkern als auch das friedliche Zusammenleben in einem Land, in der Familie oder auch der eigene innere Frieden kann Bild werden. Es gibt keine Eingrenzung des fotografischen Genres: Journalistischen Arbeiten sind genauso willkommen wie Porträtaufnahmen, Arbeiten aus dem Bereich der Landschaftsfotografie, Architektur oder freie/konzeptionelle Serien. Mit dem mit 10.000 Euro dotierten Preis geben die Initiatorinnen, die Stadt Osnabrück mit ihrem Museumsquartier und die in Osnabrück beheimatete Felix Schoeller Group, dem Diskurs über den Frieden neuen Raum.

Neben dem Deutschen Friedenspreis für Fotografie wird der Felix Schoeller Photo Award in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nur an den fotografischen Nachwuchs vergeben. Fotograf:innen in Studium, Berufsausbildung oder Fotoassistenz sind eingeladen, sich mit ihren fotografischen Serien für den mit 5000 Euro dotierten Förderpreis zu bewerben. Die Einreichungen unterliegen keinerlei thematischen Beschränkungen.

 

Gegenwärtig. Zeitgenössische Künstler*innen begegnen Felix Nussbaum

Um den 11.12.2021 – 19.11.2022

Zum Geburtstag von Felix Nussbaum am 11. Dezember sind zeitgenössische Künstler:innen eingeladen, sich mit dem Werk Nussbaums auseinanderzusetzen und eine künstlerische Arbeit speziell für das Felix-Nussbaum-Haus zu entwickeln. Die Themen Rassismus, Flucht und Vertreibung charakterisieren das Schaffen von Nussbaum und sind zugleich heute in unserer Gesellschaft bedrückende Wirklichkeit.

Der „Raum der Gegenwart“ am Anfang des Felix-Nussbaum-Hauses ist Ausstellungsort dieser Werke und leitet mit dem aktuellen Bezug ein in die Sammlung Felix Nussbaum.     

Pressekontakt: Claudia Drecksträter | Öffentlichkeitsarbeit Museumquartier Osnabrück | Lotter Str. 1 | 49078 Osnabrück | Telefon 0541 323-4581 | E-Mail: dreckstraeter@osnabrueck.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Taubes Geäst

©  Johanna Diehl
Taubes Geäst

Chemin Walter Benjamin I, Banyuls-sur-Mer, 2020 C-print (analog), gerahmt


ENGLERT

©  Museumsquartier Osnabrück
ENGLERT

ENGLERT P 13, 1985, Nachlass Rudolf Englert,


MÖSER

©  Peter Eickmeyer
MÖSER

MÖSER


Felix Nussbaum, Mann mit Blume, 1938

©  Museumsquartier Osnabrück, Fotograf Christian Grovermann
Felix Nussbaum, Mann mit Blume, 1938

Felix Nussbaum, Mann mit Blume, 1938 Öl auf Leinwand, 65,5 x 53,2 cm Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück, Dauerleihgabe Felix Nussbaum Foundation