Hamm, 08. Januar 2021
Vorreiter Hamm
Die Stadt Hamm setzt Meilensteine für umweltfreundliche Energie und Logistik – und nutzt so den regionalen Strukturwandel als Chance für zukunftsweisende Technologie.
Mit der Schließung des Kraftwerks Westfalen endete die Energieproduktion aus Steinkohle in Hamm-Uentrop Ende des vergangenen Jahres. Um den Energiestandort Uentrop zu erhalten und zukunftsfähig auszubauen, setzt die Stadt Hamm auf Wasserstoff als nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieträger der Zukunft. „Wir werden die Energiewende, die mit der Schließung des Kraftwerks Westfalen bereits in vollem Gange ist, in Hamm aktiv gestalten: Wasserstoff ist ein wesentlicher Energieträger der Zukunft. Als Vorreiter der Wasserstoffproduktion werden wir in Hamm Hochtechnologie und hochqualifizierte Arbeitsplätze mit regenerativer und umweltfreundlicher Energiegewinnung verbinden“, betont Oberbürgermeister Marc Herter. Die Stadt Hamm gründet deshalb eine Wasserstoffagentur Westfalen, die eine regionale Strategie zur Umsetzung der Wasserstoffproduktion und -nutzung in und um Hamm erarbeiten soll.
Wesentlicher Auftrag der zu gründenden Agentur ist der Aufbau eines regionalwirtschaftlichen Wasserstoffclusters für Westfalen. Dazu wird durch die Agentur ein Konzept zur Entwicklung und zum Aufbau des Wasserstoffstandorts Westfalen erarbeitet sowie Fördermittel für den Aufbau akquiriert. Grundlage für die Arbeit der Wasserstoffagentur ist die „Nationalen Wasserstoffstrategie“ der Bundesregierung, die Produktionsziele der Wasserstoff-Energie für 2030 und 2040 festgesetzt hat. Gefördert wird das Projekt durch Mittel aus dem Fünf-Standorte-Programm zur Unterstützung von (ehemaligen) Steinkohle-Standorten in Nordrhein-Westfalen.
Meilenstein für trimodale Logistik
Neben der Energiegewinnung steht auch die Logistik im Zuge der Energiewende vor einem zukunftsweisenden Umbruch: Im Rahmen des Fünf-Standorte-Programms will die Stadt Hamm die Chance nutzen, auch die Infrastruktur zu modernisieren und nachhaltig auszubauen. Hierfür sollen die Bestrebungen der Deutschen Bahn, den Rangierbahnhof – die deutschlandweit
größte intakte Bahnflächenreserve – für die Entwicklung eines modernen Bahnlogistik-Knotens mit
innovativer Verladetechnik und vielfältigen Güterzug-Verbindungen zu nutzen, unterstützt werden. „Durch die Entwicklung des Rangierbahnhofs können wir Wasser und Schiene als umweltfreundliche Verkehrsmittel entscheidend stärken und damit einen wichtigen Meilenstein für die trimodale Logistik der Zukunft setzen – für Hamm und die ganze Region Westfalen. Die Fläche des Rangierbahnhofs bietet riesige Potentiale: Ansiedlungen von innovativen, logistik- und bahnaffinen Betrieben und die Errichtung eines „LOKODROM“ in der ehemaligen Lokwerkstatt als Technologie- und Forschungszentrum sind hier wesentliche und zukunftsfähige Bausteine“, erklärt der Oberbürgermeister.
Zur Umsetzung der Planungen will die Stadt Hamm gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung, den Stadtwerken und der Deutschen Bahn eine Entwicklungsgesellschaft „Nachhaltige Güterverkehrslogistik“ gründen. Die gemeinsame Entwicklungsgesellschaft soll sich insbesondere mit der Nachnutzungsplanung für den Rangierbahnhof, der Akquise von Fördermitteln und der planerischen Einbeziehung benachbarter Siedlungs- und Gewerbeflächen befassen.
Zu beiden Projekten hat die Stadt Hamm Beschlussvorlagen erstellt, über die der Rat der Stadt Hamm in seiner Sitzung am Donnerstag, 14. Januar, entscheidet.
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Oberbürgermeister Marc Herter (Mitte) und Koalitionsvertreter stellten die neuen Beschlussvorlagen zum Rangierbahnhof und der Wasserstoffagentur vor.
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