Holocaust-Gedenktag am Mittwoch, 27. Januar

26.01.2021 | Herten

Öffentliche Gedenkveranstaltung auf Mai 2021 verschoben

„Die Opfer des NS-Regimes dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Ich rufe Sie alle dazu auf, sich heute an die Opfer des Holocausts in Herten und der Welt zu erinnern, damit sich solche schlimmen Verbrechen nicht wiederholen. So etwas darf nie wieder passieren“, so Bürgermeister Matthias Müller, der sich anlässlich des Holocaust-Gedenktags am Mittwoch, 27. Januar, per Videobotschaft an die Hertenerinnen und Hertener wenden wird.

Das Video finden Interessierte am Mittwoch auf der städtischen Homepage unter www.herten.de/bürgermeister oder auf Facebook (www.facebook.com/stadtherten) sowie Instagram (www.instagram.com/stadt_herten). Der Holocaust-Gedenktag erinnert bundesweit jedes Jahr an die Opfer des Nationalsozialismus. In diesem Jahr findet aufgrund von Corona leider keine offizielle Gedenkveranstaltung in Herten statt. Vorbehaltlich der pandemischen Lage soll die Gedenkveranstaltung Anfang Mai nachgeholt werden. Dann laden die Schülerinnen und Schülern der Willy-Brandt-Realschule zur Einweihung einer Gedenktafel in der Ewaldstraße 50 ein.

Darauf wird an die jüdische Familie Simmenauer erinnert, die durch Gefolgsleute des NS-Regimes ihre Lebensgrundlage in Herten verlor und nach Palästina fliehen musste. Mit den Lehrkräften Ute Westrup und Hans-Josef Engberding haben die Jugendlichen sich im Unterricht mit dem Thema Nationalsozialismus beschäftigt und eine szenische Lesung vorbereitet. Die Aktion wird von dem Projekt „Demokratie leben!“ unterstützt.

Familie Simmenauer in Herten

1898 gründeten Arnold und Johanette Simmenauer einen Laden für Manufakturwaren an der Ewaldstraße 50. Nach ihrem Tod in den 1920er-Jahren übernahm ihr Sohn Bernard Simmenauer das Textilgeschäft. Durch Entrechtung, Berufsverbote und tägliche Schikanen war die jüdische Familie jedoch im März 1936 gezwungen, ihren Betrieb an die Firma Brockmeier & Co. GmbH zu verkaufen. Ein halbes Jahr später gelang es Bernard Simmenauer mit seiner Frau Käthe und der viereinhalbjährigen Tochter Jenny Ruth sowie der Schwester Johanna Simmenauer und ihrem Mann, Dr. Fritz Stern, Deutschland zu verlassen und nach Palästina überzusiedeln.

Teilnehmen & Erinnerungskultur mitgestalten

Wer selbst etwas zur Erinnerung und zum Gedenken an die Opfer des Holocausts beitragen möchte, kann vom 27. bis 29. Januar die eingelassenen Gedenkplatten im Stadtgebiet (www.herten.de/verwaltung-politik/stadtportrait/spurensuche-gedenktafeln-in-herten.html), die an die Hertener Opfer des Naziregimes erinnern, säubern und dort Blumen oder eine weiße Rose niederlegen. Alle Teilnehmenden können Fotos vom Reinigen der Platten oder den niedergelegten Blumen machen und an Sabine Weißenberg von der VHS Herten schicken. Ausgewählte Fotos werden dann mit dem „Patennamen“ auf der Homepage von „Demokratie leben“ veröffentlicht. Mit dem Zusenden der Bilder erteilen die Personen das Einverständnis für die Veröffentlichung.

Für weitere Informationen steht Sabine Weißenberg von der VHS Herten gerne unter der Telefonnummer 02366 303-541 oder per E-Mail an s.weissenberg@herten.de zur Verfügung.

Hintergrund: Holocaust-Gedenktag

Der Holocaust-Gedenktag wurde 1996 durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt. Die Wahl fiel auf ein Datum, das symbolisch für den Mord an Millionen Unschuldigen steht: Am 27. Januar 1945 sind die letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz befreit worden.

Pressekontakt: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Calina Herzog, Telefon: 02366 303-393, c.herzog@herten.de



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Gedenkplatte Simmenauer