Presseinformation

Nr. 098 Steinfurt, 12. Februar 2021


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Digitaler Abschluss des Projektstipendiums KunstKommunikation 2020
DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst

 

Kreis Steinfurt. Traditionell verabschiedet das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst in Hörstel zum Jahresbeginn die Künstlerinnen und Künstler, die im Jahr zuvor die Projektstipendien KunstKommunikation mit Leben gefüllt haben. Wie bereits schon im Vorjahr, geht das Kunsthaus weiterhin neue, digitale Wege und lädt Interessierte auf ein virtuelles Resümee ein. Auf DAgoes on (https://www.da-kunsthaus.de/DA-goes-on/) können Zuschauerinnen und  Zuschauer den Stipendiatinnen und Stipendiaten beim Abbau über die Schulter schauen und erfahren, welchen Einfluss die Beschränkungen der Corona-Pandemie auf ihre partizipativen Projekte gehabt haben und welche Erfahrungen sie in ihr weiteres künstlerisches Schaffen mitnehmen.

 

Im Rahmen des Projektstipendiums KunstKommunikation stellen die international arbeitenden Künstlerinnen und Künstler bereits seit mehr als 15 Jahren gewöhnliche Denk- und Sichtweisen auf den Kopf und laden zum Mitwirken am künstlerischen Entstehungsprozess ein. Auch mit den Corona-bedingten Einschränkungen ist viel passiert, war Mitmachen und Mitdenken angesagt bei der Mitmach-Baustelle auf dem Klostergrün (Samuel Treindl), bei den Blütenkreationen aus Plastikmüll (Marte Kiessling) und den Bienentänzen als Grundlage menschlicher Entscheidungsfindung (Jorn Ebner):

 

Im Frühjahr legte Samuel Treindl ein Beton-Monument in Form einer (Haus-)Ecke im Außenraum an und gab sie zum Mitgestalten frei. Der Titel „Assembly – mit Anschlussmöglichkeiten“ gab die Handhabung vor: anpassen und umfunktionieren. So wandelte sich der Ort immer wieder - von einer nahezu romantischen Ruine, sich spiegelnd im Wasser der Gräften über eine grell-bunte Produktionsstätte bis hin zu einem gemütlich beleuchteten Unterstand zum Austauschen am Abend – leben und arbeiten immer im Dialog.

 

Marte Kiessling thematisierte in ihrem Kunstprojekt „Growth“ den aktuellen Diskurs um Müllkrise, Recycling und Umweltschutz. Haushaltsüblicher Plastikmüll wurde zum Grundmaterial für „schöne“, blumenartige Gebilde: Leise und überaus ästhetisch ist daraus im Jahresverlauf eine raumübergreifende Intervention gewachsen, die nicht nur das Atelier, sondern gleichermaßen auch Flure überwuchert und sich bis in den großen Saal ausgedehnt hat.

 

Jorn Ebner befasste sich in seinem Projekt „Klangrecherche/Tänzelrecherche“ mit der Visualisierung menschlicher Entscheidungsfindung. Dazu untersuchte er die akustischen und visuellen Kommunikationsformen der Honigbienen. Mittels verschiedener Bemalung und Kostümierung verwandelte er sich in ein Hybridwesen und begab sich auf künstlerische Spurensuche.

 

Für die Drei war das Jahr 2020 besonders herausfordernd. Schon früh haben sie coronabedingt viele Mitmachaktionen virtuell durchgeführt. Deshalb möchte das Team des DA, Kunsthaus danken: für flexibles Umdenken, viele Künstlerposts aus den privaten Ateliers rund um den Entstehungsprozess der Projekte, aber zum Glück auch für ganz viele Aktionen in den Sommermonaten live vor Ort. Zudem gelte ein Dank auch den Förderern und allen Beteiligten, die durch ihren Beitrag einmal mehr zum Gelingen der Projekte beigetragen haben.





Assembly mit Anschlussmöglichkeiten | Samuel Treindl



Growth | Marte Kiessling



Klangrecherche / Tänzelrecherche | Jorn Ebner