Kreis Steinfurt. Am Freitag, 12. März, 14 Uhr ist es endlich soweit! Das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst öffnet wieder für Besucherinnen und Besucher. Das Team freut sich sehr, mit WEAVING eine einmalige Klangkunstausstellung der international renommierten Klangkünstlerin Christina Kubisch präsentieren zu können.

Viele ihrer Kompositionen, Installationen und visuellen Arbeiten wurden weltweit auf internationalen Festivals realisiert und in zahlreichen Museen und Galerien gezeigt. In ihren ortsbezogenen Klanginstallationen verknüpft sie virtuos die visuelle und akustische Wahrnehmung. Nun ist sie mit einer großen Einzelausstellung im DA zu sehen und zu hören.

Die Sound-Installationen von Christina Kubisch bilden den Auftakt des münsterlandweiten Klangkunstfestivals SOUNDSEEING, dass sich seit mehr als 12 Jahren durch außergewöhnliche Klänge an münsterländischen Kulturorten auszeichnet. Ausstellungen, Performances, Konzerte und Workshops ermöglichen Betrachter*innen und Zuhörer*innen ein einmaliges, sinnliches Erleben von Klängen im Raum. So wird auch das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, ursprünglich Initiator der Klangkunstreihe, wieder zum Klingen gebracht. Das münsterlandweite Klangkunstfestival SOUNDSEEING wird ermöglicht durch die Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW, der Kunststiftung NRW, der LWL-Kulturstiftung und der Gelsenwasser Stiftung und wird von der Landesmusikakademie NRW getragen. Kultur- und Medienpartner sind Kultur West und WDR3.

WEAVING, die Hauptarbeit der Ausstellung im DA, ist eine ortsbezogene Installation, die sich fantastisch in die Klosterarchitektur einfügt. Mit Kupferkabeln, die über Holzstäbe gespannt sind, wirkt sie wie ein überdimensionaler Webstuhl im großen entkernten Westflügel des Klosters. Besucherinnen und Besucher können zwischen den von Holzstrukturen herunterhängenden Leitungen frei herumgehen und hören mit speziellen, kabellosen Induktionskopfhörern die in den Kupferkabeln zirkulierenden Klänge.

Diese extra für das DA, Kunsthaus erweiterte Arbeit, ist auch eine künstlerische Hommage an die Industriegeschichte des Münsterlandes. Sie besteht aus Aufnahmen elektrischer Webstühle, die im LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt aufgenommen wurden. Hinzu kommen hörbare elektromagnetische Felder aus dem digitalen Gewebe des World-Wide-Web. Klänge, die normalerweise nicht hörbar sind, wurden in verschiedenen Ländern und besonders in technisch hoch entwickelten Metropolen mit Spezialkopfhörern mit Kupferspulen aufgenommen.

Durch verschiedene Bewegungen im Raum entstehen individuelle Hörerfahrungen und Klangüberlagerungen. So werden Besucherinnen und Besucher selbst zu aktiven Mitverfassern des akustischen Geschehens. Neben WEAVING im großen Saal sind auch drei weitere Installationen zum Thema Stille zu sehen und hören: „Silent exercizes“ im Gewölbekeller, „FESTPLATTEN“ im Remter und die Sonogramme „Analyzing Silence“ im Regieraum.

Ein Besuch im DA lohnt sich doppelt. Auch die aktuellen Projektstipendiatinnen haben ihre Ateliers bezogen und beginnen ein neues Jahr KunstKommunikation. Vier spannende Kunstprojekte laden wieder zum Mitmachen und Mitdenken ein: Julia Arztmann fertigt in „hard working / soft working“ textile Objekte an, die einzelne Elemente der Klosterarchitektur aufnehmen, und verbindet diese mit harten Gegenständen aus Metall. In ihrem Projekt „Portraits von Tagen und Orten“ thematisiert Kati Gausmann zeichnerisch die tägliche Rotation der Erde um sich selbst. Carola Rümper erstellt in ihrem Projekt BANG! BOOM! ein überdimensionales Memory-Spiel mit Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung und Janina Schmid wird an wechselnden Stellen im Kreis Steinfurt, die „Self Service Selfie Box“ (SSSB) als Aktionsbox zur Produktion kreativer Selfies bereitstellen.

Ein Besuch des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst ist zurzeit nur mit vorheriger Anmeldung unter 02551 6942-15 möglich. Interessierte können dienstags bis freitags in der Zeit von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, samstags 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr einen persönlichen Termin vereinbaren. Das Tragen einer medizinischen Maske ist im Kunsthaus und auf dem Gelände Pflicht. Darüber hinaus gelten die allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln.