Meldungsdatum: 11.03.2021

Neue Magdeburger Stadtschreiberin hofft auf lebendigen Austausch

Amtsantritt von Dr. Marlen Schachinger

Magdeburgs Kulturbeigeordnete Regina-Dolores Stieler-Hinz hat heute die neue Stadtschreiberin Dr. Marlen Schachinger begrüßt. Im Rahmen ihres siebenmonatigen Stipendiums wurde die Stadtschreiberin am Mittag im „Einladen“ auf dem Breiten Weg offiziell der Presse vorgestellt. Der „Einladen“ soll zentraler Treffpunkt der Magdeburger Kulturlandschaft werden.

 

Dr. Marlen Schachinger möchte das Amt der Stadtschreiberin gezielt nutzen, um zur Sichtbarkeit und Wahrnehmung von Literatur im öffentlichen Raum beizutragen. Zudem plant die neue Stadtschreiberin eine regelmäßige Kolumne in Form von literarischen Essays. „Kunst als Spiegel des Wandels“ wird dabei ein zentraler Begriff sein. Die neue Stadtschreiberin freut sich über das Stipendium der Landeshauptstadt und erklärt dazu: „Im Lesen über Magdeburg gewann ich den Eindruck einer Stadt, die sich Herausforderungen stellt. Einer Stadt, die sich selbst nach Verlusten wieder und wieder neu erfindet.“

 

Auch die Kulturbeigeordnete Regina-Dolores Stieler-Hinz freut sich auf die intensive Zusammenarbeit mit Dr. Marlen Schachinger. Ist die Österreicherin doch die erste Stadtschreiberin, die sie seit ihrem Amtsantritt als Beigeordnete im Sommer 2020 begrüßen darf. „Vor allem ihre Idee, als Stadtschreiberin zur Vermittlung von Literatur in die Stadtgesellschaft beizutragen, hat mich überzeugt. Sie hat nicht nur einen sehr ansprechenden Schreibstil, sondern auch eine Neugierde für den Menschen und menschliches Verhalten“, so die Kulturbeigeordnete.

 

Die Stadtschreiberin hofft auf einen regen Austausch mit Magdeburger*innen und möchte die Kraft der Stadt, ihre Wandlungsfähigkeit und dem Miteinander der Bürger*innen zur Sprache verhelfen. Ihre siebenmonatige Amtszeit begann am 1. März und endet am 30. September. Situationsbedingt musste die für den 8. März geplante Filmvorführung ihres jüngsten Werkes „Arbeit statt Almosen“, ein Dokumentarfilm, verschoben werden. Sowohl die Stadtschreiberin und die Beigeordnete als auch der Moritzhof hoffen auf einen baldigen Nachholtermin der geplanten Vorführung.

 

Biografie von Dr. Marlen Schachinger

Marlen Schachinger, geboren 1970 in Braunau am Inn, ist österreichische Autorin und Literaturwissenschaftlerin. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaften, Germanistik und Romanistik in Wien, wo sie auch promovierte. Seit 1999 arbeitet Schachinger als freiberufliche Autorin und Übersetzerin. Sie ist Leiterin des 2012 gegründeten Instituts für narrative Kunst. Für ihre schriftstellerischen Werke erhielt sie unter anderem den Lise-Meitner-Literaturpreis, den Seume-Literaturpreis, das Stipendium des Bundesministeriums für Frauen, das Wirtschafts- und Forschungsstipendium der Stadt Wien sowie das Wiener Autorenstipendium und das Magdeburger Stadtschreiberstipendium. Für letzteres begann die Amtszeit am 01. März und endet am 30. September 2021.

 

 

 

Hintergrund zum Magdeburger Stadtschreiberstipendium

Das Stadtschreiberstipendium der Landeshauptstadt Magdeburg wurde 2012 im Zuge der Bewerbung Magdeburgs um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ initiiert und 2013 erstmalig vergeben. Als ein Artist-in-Residence-Stipendium für Literatur eröffnet es deutschsprachigen Autor*innen die Möglichkeit für die Dauer von sieben Monaten in Magdeburg zu leben und zu arbeiten. Literat*innen ziehen aus dem mit diesem Stipendium verbundenen Ortswechsel an die Elbe Inspiration und schöpferische Kraft für das eigene schriftstellerische Werk und können sich fernab existentieller Sorgen dem Schreiben widmen. Magdeburg profitiert von den Stadtschreibern*innen durch deren Impulse und den Blick von außen. Auf diese Weise erfährt die Landeshauptstadtstadt eine beständige Reflexion über und mit sich selbst, ist in Bewegung und entwickelt sich weiter.