Das Modellprojekt für Corona-Schutzimpfungen bei Hausärzten wird verlängert. Nachdem die Pilotphase ursprünglich nach zwei Wochen beendet werden sollte, werden die Impfungen in der Test-Praxis im Landkreis Leer fortgesetzt. Dort wurden bislang an insgesamt sechs Tagen rund 340 Menschen geimpft. Sie gehören zu Berufsgruppen, die nach der bundesweiten Impfverordnung impfberechtigt waren.

Sowohl der Landkreis Leer wie auch die Hausarztpraxis sind mit der Pilotphase sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit zwischen dem Impfzentrum des Landkreises und der Praxis hat gut funktioniert. „Wir sind der Praxis dankbar für ihren Einsatz. Der Testlauf hat bewiesen, dass Hausärzte uns beim Impfen voranbringen können“, sagt Landrat Matthias Groote: „Sie könnten einen wesentlichen Beitrag leisten, um das Impftempo zu beschleunigen.“ Einer der beteiligten Mediziner sagt: „Die Menschen möchten geimpft werden.“

Als problematisch hatte die Hausarztpraxis allerdings den bürokratischen Aufwand empfunden. Das Land hat nach der ersten Bewertung des Modellversuchs bereits angekündigt, dass Bürokratie abgebaut werden solle.

Bei dem Modellprojekt des Landes Niedersachsen ging es um die Frage, ob und wie Hausarztpraxen frühzeitig bei den Corona-Schutzimpfungen mit eingebunden werden können. Als Landrat Groote davon gehört hatte, meldete er auch für den Landkreis Leer Interesse an. Nach einer Abstimmung mit dem Land und der Kassenärztlichen Vereinigung bekam der Kreis den Zuschlag. Die Arztpraxis im Landkreis Leer ist eine von landesweit fünf Praxen, die an dem Versuch teilnehmen. In der Modellphase ist sie eine Art Außenstelle des Impfzentrums in Hesel. Von dort wird der Impfstoff geliefert. Geimpft wird mit AstraZeneca.

Landrat Matthias Groote hofft, dass nach Abschluss des Projektes Ende kommender Woche das Angebot etabliert und ausgeweitet werden kann. Dazu sind bereits Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung geführt worden.