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Cuxhaven, 18. März 2021
Abgetaucht!
Ausstellung in "Windstärke 10" nimmt Besucher mit auf Wracksuche in der Nordsee

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, ein Schatzwrack zu entdecken? Klares blaues Wasser, Wrackhölzer ragen aus dem weißen Sand heraus, und zwischen ihnen liegen Goldbarren und Silbermünzen. So stellen wir uns wahres Schatztaucher-Feeling vor!

Die Realität des Wracktauchens vor unserer Haustür sieht leider ganz anders aus. Egal, ob Archäologen nach den Relikten der Vergangenheit suchen oder Schatztaucher auf Beutezug gehen: Die Nordsee ist keine Karibik! Sichtweiten von deutlich unter fünf Metern bis hin zu wenigen Zentimetern sind die Regel, schon bei nur zehn Metern Tiefe ist es relativ dunkel. Erschwerend hinzu kommen starke Strömungen. Wer in der Nordsee tauchen will, der braucht viel Erfahrung und gute Nerven.

Andererseits ist die Nordsee aber auch ein einziger, riesiger Schiffsfriedhof. Immer wieder werden unbekannte Wracks entdeckt. Nicht selten geschieht dies durch Zufall, wenn etwa Fischer mit ihren Netzen an einem Unterwasser-Hindernis hängenbleiben. Wer allerdings ein bestimmtes Wrack finden will und keine genauen Positionsangaben hat, für den kann das Ganze zu der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden.

In einer neuen Sonderausstellung widmet sich das Museum "Windstärke 10" dem Thema der Suche und Erforschung von historischen Schiffswracks in der Nordsee. Denn auch die trüben Gewässer vor unserer Haustür bergen natürlich manchen historischen Schatz. Zum Beispiel die Ladung der "Gottfried", eines kleinen Frachtseglers, der 1822 mit ägyptischen Altertümern an Bord in der Elbmündung in einem Orkan unterging.

Welch großes Potential für die Geschichtsforschung die Wracks der Nordsee bieten, das verdeutlicht die Ausstellung anhand zahlreicher Funde. Besonders spannende Exponate konnte "Windstärke 10" auch aus den Niederlanden leihen, wo die Schiffsarchäologie unter Wasser sehr viel intensiver betrieben wird als in Deutschland. Funde aus verschiedenen Wracks bei Burgzand, einer Sandbank nahe der historischen Reede unter der Insel Texel, erzählen vom Leben an Bord im 17. Jahrhundert. Persönliche Gegenstände wie Schuhe, Tabakdosen und kunstvoll aus Knochen geschnitzte Messergriffe haben dabei die fast vierhundertjährige Lagerung unter Wasser genauso gut überstanden wie ein Läusekamm und ein wollener Handschuh.

Solche wertvollen und unersetzlichen Relikte der Vergangenheit müssen nicht nur sorgfältig ausgegraben und dokumentiert, sondern auch gegen professionelle Schatztaucher geschützt werden. Leider ist dies rechtlich (noch) nicht immer möglich. Die Ausstellung thematisiert auch diesen eher problematischen Aspekt. Dass Schiffsunglücke auch bei Nicht-Tauchern Sammlerinstinkte auf den Plan rufen können, zeigt das Thema Strandungen. Ein rotes Kinderauto der Marke BMW und andere Strandfunde aus den Containern der Anfang 2019 verunglückten "MSC Zoe" bilden den Abschluss der vielfältigen und interessanten Ausstellung.

Damit auch junge Besucher in der Ausstellung ihren Spaß haben, bekommen sie an der Museumskasse ein kostenloses Heftchen mit spannenden Fragen und Rätseln. So können sie herausfinden, ob sie gute Wrackforscher wären!

Die Ausstellung "Abgetaucht!" ist im Museum "Windstärke 10" bis zum 23. Januar 2022 zu sehen. Der Besuch der Ausstellung ist im Museumseintritt enthalten.



Pressekontakt: Stadt Cuxhaven, Museum Windstärke 10 - 04721-70070850




Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:


Abgetaucht
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Replikat eines vergoldeten Mumienkopfes; Fracht der 1822 untergegangenen Gottfried
Replikat eines vergoldeten Mumienkopfes; Fracht der 1822 untergegangenen Gottfried


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