Presseinformation

Nr. 190 Steinfurt, 18. März 2021


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Gravenhorster SAISONALE* startet am 21. März
Historische Ausstellung thematisiert die Gärten

Kreis Steinfurt. Die Gravenhorster SAISONALE* findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt und startet am Sonntag, 21. März, am DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst in Hörstel. Die geladenen Künstlerinnen und Künstler feiern „Blütezeit“ und legen ihr Augenmerk darüber hinaus auf Zukünftiges wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Regionalität und Selbstversorgung. Landschaft und unmittelbare Naturumgebung des Klosters Gravenhorst bilden den Nährboden für Interventionen. Das Klostergrün wird zur Plattform und grünen Bühne für künstlerische Setzungen. Poetische Sprachlandschaften, biblische Inszenierungen, textile Gartenpläne und bereits etablierte Landmarken lassen temporäre Kloster.Garten.Kunst erblühen.

 

Auch wenn es wegen der Corona-Pandemie noch keine offizielle Eröffnung geben kann, ist die Kunst natürlich trotzdem DA und auf dem Außengelände und in Kürze auch per Video in den sozialen Medien zu sehen:

 

Die Installation des Lyrikers Christoph Wenzel mit dem Titel „idylle mit bushaltestelle“ umspannt mit insgesamt sechs Text-Bannern Teilstücke der historischen Klostermauer und bildet einen lyrischen Rundgang mit „wortgewandten“ Ein- und Ausblicken. Gedichte und Texte, eigens für diesen Ort entstanden, spannen im Kontext der konkreten und geschichtlichen Örtlichkeit mit der grafischen Setzung ein poetisches Feld auf.

 

Einem Theaterstück gleich inszeniert Wilm Weppelmann mit „Arche ist klein“ den historisch aufgeladenen Raum, bestehend aus vorgelagerter Wiese, Gräfte, historischer Klostermauer und dem Klostergebäude, und erweitert diesen mit dem Sinnbild der Arche und einer gefluteten Behausung. Eine Performance des Künstlers zum Beginn und Ende der SAISONALE* fasst die Installation in eine Gesamtinszenierung zu Themen wie Kreisläufe, Ressourcenverfügbarkeit und nachhaltiges Handeln ein.

 

Die Architektur des Geodomes, die 2020 den HORTUS TOXICUS beherbergte, präsentiert in der Saison 2021 die neue künstlerische Intervention „PERIGON – Wiesenlabor“ von Reinhard Krehl. Im Mittelpunkt stehen heimische Wiesenblumen und ihre mögliche Verwendung als Färberpflanzen. Eng verbunden mit der Installation im Geodome sind die Spaziergangs-Vorträge von Reinhard Krehl, die in den Sommermonaten Besucherinnen und Besucher und ihre Sinne zu vielschichtigen Kunsterlebnissen einladen.

 

Die Installation „Am Brunnen hinter dem Tore“ von Irene Pätzug und Valentin Hertweck verwandelt den leeren Innenhof in einen repräsentativen Klosterhof und kreiert das Bild eines romantischen Rückzugsorts mitsamt Brunnen, Trauerweide und Parkbank. Eine Satellitenschüssel mit WLAN-Empfang, die zwischen den Weidenästen hervorragt, entlarvt die vorgetäuschte Natürlichkeit und verweist auf die heutige Allgegenwart digitaler Kommunikationsräume.

 

Zwei Flächen – ein umzäunter Gartenkreis mit einem mittig angelegten Hochbeet, das nach Goethes Farbkreis bepflanzt ist, und eine runde Freifläche – bilden den „Kreis.Spiel.Garten“ des Künstlerduos Nikola Dicke und Zoltan Labas. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, den kontemplativen Aufenthalt auf einer der Gartenbänke mit einer spielerischen Aktion auf der runden Freifläche zu verbinden. Gemeinsam mit Studierenden des Faches Kunst/Kunstpädagogik der Universität Osnabrück wurden Spiele entwickelt. Die Spielanleitungen sowie Spielmaterialien können gegen ein Pfand im Foyer des DA ausgeliehen werden.

 

Die Gravenhorster SAISONALE* wird ermöglicht durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und die Kreissparkasse Steinfurt.

 

Im Rahmen der SAISONALE* ist auch in diesem Jahr wieder die historische Präsentation „Geschichte hinterm Giebel“ zu sehen: Vom 21. März bis zum 12. September befasst sie sich mit „Kartoffeln, Bohnen, Petersilie. Gravenhorster Gärten nach 1945“. In der Nachkriegszeit bis hinein in die 1970er-Jahre dienten Gärten der Versorgung mit wichtigen Lebensmitteln. Nach der Ernte wurde konserviert und eingekocht. In dem Zusammenhang: Wer erinnert sich noch an den „Nahrath“-Elektro-Einkocher? Was für eine Arbeit!

 

Als nach 1945 die britische Besatzungsmacht das ehemalige Kloster beanspruchte, verwies der Landrat auf die Familien mit Kindern, denen in Zeiten von Nahrungsmangel „die Nutznießung des Hausgartens genommen“ werde.

 

Das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst lädt ein vorbeizuschauen und im Freien bei einem Spaziergang die Gartenkunst zu genießen – natürlich mit Corona bedingtem Abstand.

 

Die historische Präsentation ist nach einer Voranmeldung unter der Telefonnummer (0 25 51) 69- 42 15 zu genießen. Interessierte können dienstags bis freitags in der Zeit 14 bis 16 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr einen persönlichen Termin für eine Stunde vereinbaren. Voraussetzung ist das Tragen einer medizinischen Maske und dass die allgemeinen Hygieneregeln beachtet werden wie Abstand halten (1,5 Meter) und die Berücksichtigung der vorgegebenen Einlasskapazitäten in den Räumen.





Aufbau „Arche ist klein“