Meldungsdatum: 12.04.2021
In Magdeburg wird heute ein besonderes Jubiläum begangen: Am 12. April 1896, vor 125 Jahren, wurden die Gruson-Gewächshäuser am heutigen Klosterbergegarten eröffnet. Die Besucher*innen können seitdem tropische Pflanzen, ausgewählte exotische Tiere und mehrere Aquarien bestaunen. Die Gewächshausanlage umfasst mehrere Häuser, die jeweils einen gesonderten Schwerpunkt haben. Aktuell sind die Gewächshäuser aufgrund umfassender Umbauarbeiten geschlossen – die Wiedereröffnung ist jedoch für diesen Sommer geplant.
Einer der wichtigsten Söhne Magdeburgs und Maschinenbauunternehmer, Hermann Gruson (1821 – 1895), legte mit seiner gewaltigen Sammlung an exotischer Pflanzen den Grundstein für die heutigen Gruson-Gewächshäuser. Besonders Kakteen und Sukkulenten genossen die Aufmerksamkeit des Hobbybotanikers. Ende des 19. Jahrhunderts galt seine Kakteensammlung als umfangreichste Europas. Heute sind über 4.500 Pflanzenarten und zahlreiche Fische verschiedenster Gattungen in den Anlagen der nach ihm benannten Gewächshäuser zu finden.
Seinem Wunsch entsprechend ging die Pflanzensammlung nach seinem Tod, zusammen mit einem Geldbetrag zur Errichtung der Gewächshäuser, in das Eigentum der Stadt Magdeburg über. Seitdem wurde die Anlage mehrfach durch Kriege zerstört, wiederaufgebaut, erweitert und renoviert. Insgesamt umfasst die Gewächshausanlage zehn Schaugewächshäuser, einen begrünten Innenhof und ein Aquarium.
Ältestes Aquarium Europas
Seit der Eröffnung 1896 beherbergt das Gewächshaus ein Aquarium. Es ist somit eines der wenigen seiner Art weltweit, das so lange am selben Ort existiert. Die Anlage zeigt in mehreren Becken Fische der Tropen Amerikas und Asiens, Malawisee-Buntbarsche aus Afrika und Piranhas sowie ein Mini-Korallenriff mit Anemonen und Anemonenfischen. Der Malawisee liegt im ostafrikanischen Grabensystem und ist der drittgrößte See Afrikas. Auch wenn dieses Aquarium sehr voll erscheint, ist es der natürlichen Umgebung des Biotops nachempfunden.
Aquarium bietet mehr als nur Fische
Im Vergesellschaftungsbecken tummeln sich allerhand unterschiedliche Fischarten. Einer von ihnen ist der Kugelfisch, der scherzhaft als „ungelerntes Reinigungspersonal“ bezeichnet wird. Er tut sein Bestes, um das Panorama-Aquarium sauber zu halten und von Unrat zu befreien, aber wie der Tierpfleger versichert, benötigt auch der Kugelfisch dabei etwas menschliche Hilfe.
Eine weitere Besonderheit des Aquariums in den Gruson-Gewächshäusern ist das Skalarbecken, benannt nach den darin lebenden Fischen. Diese sind reine Wildzuchtnachkömmlinge. Das bedeutet, sie sehen noch genauso aus, wie ihre Artgenossen in freier Wildbahn. Neben dem Becken mit den Skalaren befindet sich das Piranhabecken. Piranhas akzeptieren keine weiteren Fische in ihrem Territorium. Die einzigen Mitbewohnerinnen, die sie – völlig uneigennützig – dulden, sind kleine Garnelen, die die Funktion des „Hausmeisters“ übernehmen und so den Piranhas ein sauberes Becken bescheren.
Gewächshäuser beherbergen eine bunte Tierwelt
Schon beim Betreten des großen Tropenhauses, wo sich das Aquarium des Gewächshauses befindet, fällt einem das fröhliche Vogelgezwitscher auf. Dieses stammt von den vier freilaufenden Straußwachteln Hermann, August, Jaques und Louis. Diese kleinen Artgenossen fühlen sich im Rudel mutig und zeigen sich gerne den Besucher*innen. Nur zur Mittagszeit werden sie recht träge und faul, und verstecken sich gerne vor neugierigen Gästen.
Auch zwei Terrarien mit Pfeilgift- und Baumsteigerfröschen und drei Grasnattern gehören zu den Besuchermagneten des Gewächshauses. Die Grasnatter gilt als pflegeleichte Schlange und Meisterin der Tarnung. In ihrem mit Gräsern bepflanzten Terrarium müssen die Gäste schon genau hinschauen, um die grünen, ca. 50 Zentimeter langen und einen Zentimeter dicken Schlangen zu entdecken.
Aber auch die beiden Kaimane, Kaja und Manja, sowie ihre Beckengenossin Roswitha, eine der drei Sumpfschildkröten freuen sich auf zahlreiche Besucher*innen im Tropenhaus. Die Sumpfschildkröten wurden dem Gewächshaus aus dem Magdeburger Tierheim übergeben. Ein weiterer tierischer Bewohner des Gewächshauses ist Hermann. Hermann lebt seit 2014 im Tropenhaus und ist ein altes, gemütliches Jemenchamäleon, welches sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt.
Hintergrund zu den Gruson-Gewächshäusern
Die Gruson-Gewächshäuser sind eine kommunale Einrichtung, die vom Förderverein der Gruson-Gewächshäuser e.V. unterstützt wird. Der Verein tritt für den Erhalt und das Gedeihen der Gruson-Gewächshäuser Magdeburg als zentralen Ort städtisch gesellschaftlichen Lebens ein.
Mehr zu den Gewächshäusern gibt es online unter www.magdeburg.de/index.php?object=tx,37.6876.1&ModID=9&FID=115.509.1 bzw. www.gruson-gewaechshaeuser.de/.
Landeshauptstadt Magdeburg
Büro des Oberbürgermeisters
Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Alter Markt 6 - 39104 Magdeburg
Telefon: (03 91) 5 40 27 69 oder -2717
Telefax: (03 91) 5 40 21 27
E-Mail: presse@magdeburg.de
URL: http://www.magdeburg.de
Sämtliche Texte und Fotos können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
Die Pressestelle " Landeshauptstadt Magdeburg" ist Mitglied bei presse-service.de [ www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und als RSS-Feed oder E-Mail abonnieren.