Meldungsdatum: 06.05.2021
„Dank der Förderung von Bund und Land sind in den vergangenen Jahren viele nachhaltige und kooperative Projekte umgesetzt worden. Ohne die gute Zusammenarbeit mit den politischen Akteuren und den Menschen vor Ort wäre das aber nicht gelungen“, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbandes.
Seit über 30 Jahren werden die in den Gebieten der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes befindlichen „Köttelbecken“ – also offene Schmutzwasserläufe – Schritt für Schritt von der Abwasserfracht befreit und anschließend renaturiert. Dabei wird all das Potenzial genutzt, das die naturnah umgestalteten Gewässer bieten: „Gewässer schaffen Impulse für die ökologische, landschaftliche und städtebauliche Entwicklung der Region, leisten einen erheblichen Beitrag zur Ökonomie und Gesundheit und tragen so zur Steigerung der Lebensqualität der Menschen in den Quartieren bei“, so Uli Paetzel.
Gemeinsam an der Lippe
Um die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort, den Kommunen, Behörden und Ministerien zu festigen, entstand 2014 die Städtebaukooperation „Gemeinsam an der Lippe“. Mit den Mitteln aus dem Topf der Kooperationen realisiert der Lippeverband seit über sechs Jahren Maßnahmen zur besseren Erlebbarkeit der Gewässer und technischen Anlagen wie Pegelmessstellen oder Pumpwerken.
Städtebau und Wasserwirtschaft in Dorsten
Nachdem im Rahmen der Kooperation in Dorsten 2020 die „Lippe-Lese-Lounge“ als Freiluft-Bibliothek eingeweiht worden ist und das Pumpwerk Schölzbach eine neue künstlerische Fassadengestaltung bekommen hat, wird aktuell das Pegelhäuschen an der Lippe überarbeitet. Hier zeigt zukünftig ein LED-Display den Pegelstand der Lippe an und eine Tafel an der Seitenwand bietet weitere Informationen zu Wassertemperatur und Fließgeschwindigkeit. Eine künstlerische Gestaltung der Fassade soll außerdem die Funktion der Pegelanlage sichtbar machen und das kleine Gebäude aufwerten.
Hintergrund:
50 Jahre Städtebauförderung
Im Jahr 2021 begehen Bund, Länder und Kommunen gemeinsam das Jubiläum „50 Jahre Städtebauförderung“. Als Gemeinschaftsaufgabe ist die Städtebauförderung eine zentrale Säule der Stadtentwicklungspolitik des Bundes. Seit 1971 hat der Bund ca. 19,3 Milliarden Euro investiert. 2021 sind erneut 790 Millionen Euro Bundesmittel vorgesehen.
„Gemeinsam für das Neue Emschertal“ und „Gemeinsam an der Lippe“
Mit dem Ziel, städtebauliche und wasserwirtschaftliche Maßnahmen in den Quartieren miteinander zu verknüpfen und so die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern, sind Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) 2006 eine Kooperation mit dem Land NRW eingegangen. Dank dieser Zusammenarbeit können Projekte zur Erlebbarkeit von Gewässern wie der Bau von Blauen Klassenzimmern und die Errichtung von Rast- und Aufenthaltsplätzen realisiert werden. Die Maßnahmen, die im Rahmen der Kooperationen „Gemeinsam für das Neue Emschertal“ und „Gemeinsam an der Lippe“ umgesetzt werden, werden zu 80 Prozent mit Städtebaufördermitteln gefördert.
Anlagen in Dorsten
Der Lippeverband betreibt in Dorsten 2 Kläranlagen, 22 Pumpwerke, 24 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und einen Kanalkilometer. Außerdem unterhält der Verband in Dorsten rund 40,3 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 12,2 Kilometer zur Lippe zählen.
Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt.
Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de
Nach der Umgestaltung des Pegelhäuschens soll ein LED-Display den Pegelstand der Lippe anzeigen und eine Tafel an der Tür weitere Informationen bieten.
Die Lippe-Lese-Lounge, nach einer Idee von Brigitte Stüwe (3.v.l.), ist ein Gemeinschaftswerk: 120 Texte stehen in der Freiluft-Bibliothek zur Verfügung. Auch Gesamtschülerin Emma Koch (2.v.l.) und Ursel Kipp (4.v.l.) haben als Autorinnen Texte beigesteuert. Dobir Miah (1.v.r.), von der Dorstener Arbeit gGmbH, hat das Buchregal mit seinen Kolleginnen und Kollegen aufgebaut. Bodo Klimpel, Vorsitzender des Lippeverbandsrats (1.v.l.), und Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff (2.v.r.) leihen die ersten „Bücher“ aus – ganz ohne Leseausweis.
Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff, Gesamtschülerin und Autorin Emma Koch, Künstlerin Brigitte Stüwe, Autorin Ursel Kipp und Bodo Klimpel, Vorsitzender des Lippeverbandsrats, vor dem Wandgemälde am Pumpwerk des Lippeverbandes (v.l.). Die Elemente – Lippe-Lese-Lounge, Funktionsrohre und Pumpwerk – sollen durch die Neugestaltung zueinander in Bezug gesetzt werden.
Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband
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