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Presseinformation

03. Juni 2021
Der Steinfurter Kreislehrgarten im Wandel – Jahreszeiten und Klima bringen Veränderungen mit sich
Neuerungen bereichern den Naherholungsort

Kreis Steinfurt. Für Frühblüher wie Narzissen und Tulpen ist die Saison vorbei. Nach dem unterkühlten Mai folgt nun die Zeit der Sommerblumen. Besonders in den warmen Monaten erstrahlt der Kreislehrgarten in Steinfurt in den unterschiedlichsten Farben. Die Besucherinnen und Besucher können sich auf prachtvolle Blütenmeere freuen.

 

Wer durch das Tor am Veltruper Kirchweg in den Garten hineinkommt, dem fällt am Kötterhaus ein im vergangenen Frühjahr angelegtes Staudenbeet auf. Distel, Artischocken, blauer Salbei, Katzenminze etc. „Das Beet hat unser Gärtner Florian Stücker angelegt. Mit Blick auf den Klimawandel und den vergangenen trockenen Sommern hat er 40 hitzetolerante Arten gewählt – und zwar so, dass über Monate immer etwas Blühendes zu sehen ist“, erklärt Klaus Krohme, der Leiter des Kreislehrgartens, mit Stolz auf den Nachwuchs. Bei Insekten scheint sich dieses Beet herumgesprochen zu haben. An Tagen mit strahlendem Sonnenschein summt und brummt es dort überall.

 

Während den Pflanzen im neuen Beet dauerhafte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen nichts ausmachen, ist es für andere purer Stress. „Einige Bäume haben aufgrund der Dürre in den letzten Jahren so gelitten, dass sie gefällt werden mussten“, bedauert Gärtnermeister Krohme und ergänzt: „Was viele nicht wissen ist, dass auch unsere Obstbäume unter einem Sonnenbrand leiden können.“ Folgt dann irgendwann der Regen sind bei geschwächten Bäumen Spannungen der Rinde und Risse möglich. „Das ist die Eintrittskarte für Pilze“, sagt Krohme. Die Folge: Obstbaumkrebs. Verhindern kann man ihn durch regelmäßige Wässerung und indem man den Stamm mit Kokosmatten oder einem weißen Kalkanstrich schützt. In diesem Jahr sieht es bisher ganz gut aus. Die Obstbäume haben regelmäßig Regen bekommen und stehen in voller Blüte.

 

Auswirkungen hat der Klimawandel auch auf die Biodiversität. Diese zu erhalten, zu fördern und das Bewusstsein der Besucherinnen und Besucher für die biologische Vielfalt zu wecken bzw. zu festigen, soll mit dem 16 Stationen umfassenden Garten-Erlebnis-Pfad erreicht werden, der überarbeitet bzw. um das Thema Biologische Vielfalt ergänzt wird. Ursprünglich 1991 als biologisch-ökologischer Lehrpfad angelegt und 2003 weiterentwickelt, werden verschiedene Lebensräume gestaltet, um dem Artenschwund entgegenzuwirken. „Hier liegt ein großes Potential“, betont Esther Susewind, Biodiversitätsbeauftragte beim Kreis Steinfurt. „Mit dem neuen Biodiversitätslehrpfad wollen wir einen breit gefächerten Einblick in die biologische Vielfalt ermöglichen. Die Besucherinnen und Besucher sollen erfahren, was mit dem Begriff der Biodiversität verknüpft ist. Was jede und jeder dafür tun kann und wie sehenswert und ertragreich ein schonender Umgang mit der Umwelt und dem Garten sein kann.“ Dabei geht es beispielsweise um Vögel und Schmetterlinge im Garten, Wildbienen, heimische Kletterpflanzen und Hecken, Obstwiesenbewohner, biologischen Pflanzenschutz, Kräutergarten, etc.

 

Auch der Teich ist eine der Stationen. Das Natur-Juwel des Kreislehrgartens hat bereits Ende letzten Jahres einen Feinschliff bekommen. Ein aufwendiges Projekt war das, sagt Klaus Krohme: „Es war nicht nur das Pflanzen heimischer Wildstauden und heimischer Gehölze drumherum und das Setzen der Sandsteine, sondern auch der Teich an sich. Die Folie musste erneuert werden.“ Bei der Umgestaltung wurde besonders viel Wert auf Naturnähe gelegt. Frösche, Molche und Muscheln sollen sich hier weiterhin wohlfühlen können.

 

Sehr aufwendig waren auch die Renovierungsarbeiten des Kötterhauses. Ein neues Dach samt Isolierung war notwendig. „Wir haben noch einen Handwerksbetrieb gefunden, der wusste, wie mit Hohlpfannen gedeckte Dächer isoliert werden können“, denkt Krohme an die Arbeiten zurück. Neben der Küche ist auch der Gastraum modernisiert worden: neues Mobiliar und neue Beleuchtung lassen ihn größer wirken. Trauungen finden hier nun in hellerem Licht statt.

 

Beim Gang durch den Kreislehrgarten fallen nicht nur die vielen Farben und unterschiedlichen Düfte der Blumen auf, an zwölf Beeten fallen QR-Codes ins Auge. Mit diesen ist der digitale Wandel in die Grünanlage eingezogen. Per Smartphone können diese QR-Codes abgerufen werden. „Dadurch erhalten die Gäste Zugriff auf Videos, Fotos, Geschichten, Informationen, Fakten und Anekdoten. Das ist eine schöne Alternative, falls keine Gartenführungen möglich sind.“

 

Besucherinnen und Besucher können ganzjährig von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang durch den Kreislehrgarten gehen – gerne auch an den Werktagen. Auf dem gesamten Gelände gelten die coronabedingten AHA-Regeln.




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Der Steinfurter Kreislehrgarten im Wandel – Jahreszeiten und Klima bringen Veränderungen mit sich




Der Steinfurter Kreislehrgarten im Wandel – Jahreszeiten und Klima bringen Veränderungen mit sich



Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de