Meldungsdatum: 30.06.2021

Stadtteilentwicklungskonzept Opladen: Ein vorläufiges Fazit

Das Stadtteilmanagement in Opladen verabschiedet sich und mit ihm läuft zum Jahresende das Stadtteilentwicklungskonzept Opladen aus, das mit einer Analyse der Stärken und Schwächen des Stadtteils 2012 in Angriff genommen wurde. Im Zuge dessen wurden diverse Maßnahmen zur Stadtteilstärkung entwickelt und umgesetzt. „Es hat sich in diesen Jahren in Opladen viel getan“, resümiert Baudezernentin Andrea Deppe, „das sieht man und das spüren meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch, wenn sie vor Ort sind. Dieser Prozess wird noch mal eine weitere Qualität bekommen, wenn auch die Schule Im Hederichsfeld zum Quartierzentrum umgebaut ist.“ Sie dankte Stadtteilmanagerin Silke de Roode für ihr fast sechsjähriges Engagement: „`Opladen, hier fühl´ ich mich wohl´, ist nicht nur ein Slogan im Rahmen der Stadtteilentwicklung, sondern auch gelebte Identität geworden.“

Entwicklung des Konzepts

Schon 2012 hatte die Stadt Leverkusen, parallel zur Entwicklung der Neuen Bahnstadt, in einem ersten Schritt den Verbesserungsbedarf im Stadtteil analysieren lassen. In insgesamt drei öffentlichen Veranstaltungen waren die Bestandsaufnahmen der Themenfelder „Einzelhandel, Büromarkt und Gewerbe“, „Wohnen“ und „Freizeit“ und „Stadtbild und Städtebau“ vorgestellt und diskutiert worden. Diese Analyse von Stärken und Verbesserungspotential wurde in den Jahren 2013 und 2014 zu einem Stadtteilentwicklungskonzept (STEK Opladen) gebündelt.

Das STEK Opladen entwickelte insgesamt 23 Projekte, das Zentrum Opladen in stadtentwicklungsrelevanten Bereichen aufzuwerten, 13 davon wurden von der Städtebauförderung NRW als förderfähig eingestuft. Dazu kam 2017 der Künstlerbunker. Diese Maßnahmen des Stadtteilentwicklungskonzeptes haben einen Gesamtkostenumfang von rd. 20 Mio. Euro und werden zu 80 Prozent mit Mitteln der Städtebauförderung bezuschusst.

Unter diesen Projekten finden sich u. a. die sehr umfangreiche Baumaßnahmen des Quartierszentrums „Im Hederichsfeld“ und die Planung und Umgestaltung der Fußgängerzone Opladen, beratungsintensive Projekte wie die Qualifizierung des bestehenden Einzelhandels, die Förderung marktgerechter Geschäftslokale und eine ‚Qualitätsoffensive Gastronomie‘ sowie die Verbesserung der Wegeführung im Stadtteil durch ein neues Fußgängerleitsystem Zudem wurde die Einrichtung des sog. Opladener Laden und das Stadtteilmanagement gefördert.

Quartierstreffpunkt Hauptschule Im Hederichsfeld

Mit Mitteln der Städtebauförderung wird das denkmalgeschützte Gebäude der Schule „Im Hederichsfeld“ im Rahmen des Stadtteilentwicklungskonzepts Opladen kernsaniert, modernisiert, barrierefrei hergerichtet und zum Quartierszentrum umgebaut. Beim Umbau wurden vielfältige in den vergangenen Jahrzehnten nachträglich vorgenommene Eingriffe, z. B. in die Gebäudestatik, ausgeglichen. Um das Gebäude als Stadtteilzentrum nutzen zu können, wird die bisherige Turnhalle zum Mehrzweckraum mit Bistroküche umgebaut. So wird sie für unterschiedliche Zwecke nutzbar - sowohl für die Schule als auch für Vereine, Initiativen und andere. Die barrierefreien Zugänge und Außenanlagen, der Einbau eines Aufzuges und behindertengerechte WC-Anlagen tragen dem Gedanken der Inklusion Rechnung, machen das Quartierszentrum aber auch für alle Altersgruppen zugänglich.

Die Rohbauarbeiten, Zimmererarbeiten und Dachdeckungsarbeiten sind abgeschlossen. Die umfangreiche statische Ertüchtigung ist erfolgt. Die Fassade wurde saniert, die Fensteranlagen energetisch und denkmalgerecht erneuert. Zurzeit erfolgen der Innenausbau und die Herstellung der Entwässerungsanlagen im Außenbereich. Anschließend wird der Schulhof neu hergestellt. Parallel werden die denkmalgeschützten Einfriedungen saniert und die Bürgersteige in Teilbereichen erneuert. Der Rückzug der Schule und die Nutzung als Quartierszentrum sind für 2022 vorgesehen.

Umgestaltung Fußgängerzone und Bahnhofstraße

Ein zentrales Projekt war die Aufwertung der in die Jahre gekommenen Fußgängerzone in der Kölner Straße und der Bahnhofstraße. In beiden Straßen wurde ein heller Funktionsbereich aus einem hochwertigen Betonpflaster hergestellt, der in der Farbgebung und im Format mit dem vorhandenen roten Klinker kontrastiert. Auf diesem „Nutzungsband“ wurden alle Ausstattungselemente wie Lichtstelen, Bänke, Abfallbehälter, Fahrradabstellbügel und Spielgeräte erneuert und standortgerechte Bäume gepflanzt. Ein Fontänenfeld und ein Spielelement, das das Logo der Stadtteilentwicklung Opladen aufgreift, definieren die beginnende Bahnhofstraße. Auch in der Goethestraße wurden neue Bänke und Lichtstelen installiert.

Qualifizierung des bestehenden Einzelhandels, Geschäftsflächenmanagement, Förderung marktgerechter Geschäftslokale, Qualitätsoffensive Gastronomie in Opladen

Mit zwei großen Veranstaltungen für Einzelhändler und Gastronomen, zahlreichen Workshops und Quartierstreffen sowie vielen einzelnen Maßnahmen unterstützten Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Stadtteilmanagement die Entwicklung des Standorts Opladen. Zudem begutachteten 2017 die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Planungsbüros „Stadt + Handel“ und vom „Büro Standortentwicklung Neufeld“ die Ladenlokale in Opladen in der Fußgängerzone und den Seitenstraßen und schlugen Maßnahmen zur Entwicklungsoptimierung vor. Ab Anfang des Jahres 2018 stand ein Quartiersarchitekt an einer Umgestaltung interessierten Einzelhändler, Eigentümer und Gastronomen, beratend zur Verfügung. 18 Beratungen fanden statt, vier wurden bisher umgesetzt. Für den Einkaufs- und Ausgehstandort Opladen wurden Logo, Slogan und Corporate Identity entwickelt und eine Website www.stadtteilentwicklung-opladen.de neu aufgesetzt.

Grüne Trittsteine

In der Opladener Altstadt war im Gegensatz zu den anderen Quartieren des Stadtteils der Straßenraum wenig begrünt. Auch die Straßenraumaufteilung (Fahrbahn, Parken bzw. private und öffentliche Flächen) war nicht immer eindeutig. Diese Struktur sollte verbessert werden. Da 2018 in diesem Bereich Kanalarbeiten anstanden, wurde im Zuge dieser Arbeiten die partielle Neustrukturierung des Straßenraumes durch raumstrukturierende Eingliederung von Baumstandorten verwirklicht. Zudem wurden im Stadtteil viele kleine „grüne Restflächen“ zu einer Kette aus grünen Trittsteinen entwickelt und dort heimische Obstbäume oder Wildblumen angepflanzt. Die Maßnahmen erfolgen im Rahmen der regelmäßigen Instandhaltung und Pflege.

Künstlerbunker

Als zusätzliches Projekt wurde nachträglich die Sanierung des in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts erbaute Hoch- und Flachbunker an der Karlstraße eingereicht. Der heute als Künstlerbunker bekannte, denkmalgeschützte Bau wird durch verschiedene Künstlerinnen und Künstler (Maler- und Bildhauerateliers, Studiobühne e.V., VHS, Ausstellungsräume, etc.) genutzt. Seine Fassade wies teilweise erhebliche Schäden an der Oberfläche, Korrosionsschäden, Abplatzungen und Risse auf. Die Nordseite wurde entsprechend der bisherigen Fassadensanierungen auf der Süd- und Westseite noch in 2017 saniert. Im Rahmen der Baumaßnahme wurden darüber hinaus die Holzfenster und Metallbrüstungen durch Handwerker der KSL restauriert.

Verbesserung der Wegeführung und Orientierung im Stadtteil

Schon im Rahmen des Erarbeitungsprozesses des Stadtteilentwicklungskonzeptes Opladen (STEK Opladen) war festgestellt worden, dass im Innenstadtbereich Opladens die Wegeführung für Fußgänger an vielen Stellen nicht optimal ausgestaltet ist. Um dieses Defizit zu beheben, wurde im STEK ein entsprechendes Projekt mit dem Ziel benannt, die innerstädtischen Wegeverbindungen im Fußverkehr zu optimieren. In Opladen zeigt seit Mai dieses Jahres ein neues Fußgängerleitsystem öffentliche oder öffentlich zugängliche Orte oder Einrichtungen an, die auch für Ortsfremde von besonderem Interesse sind.

OP-Laden

Der Opladener Laden bietet Unterstützung in den Bereichen Frühe Hilfen, Jugend-, Gesundheits-, Alten- sowie Sozial- und Integrationshilfe. Er ist erste Anlaufadresse im Zentrum von Opladen für Menschen mit Beratungsbedarf. Auf kurzen Wegen werden passgenaue und schnelle Unterstützungsangebote vermittelt. Das Angebot ist als fester Bestandteil nachhaltig im Stadtteil etabliert worden.

Stadtteilmanagement

Um alle Maßnahmen zu koordinieren und zu verwirklichen, gab es seit Ende 2015 ein Stadtteilmanagement. Übernommen hat diese Aufgabe die Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Ansprechpartnerin vor Ort war Silke de Roode. Rund fünfeinhalb Jahre begleitete das Stadtteilmanagement in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung und dem Fachbereich für Stadtplanung der Stadt Leverkusen die Entwicklungen im Zentrum von Opladen, lotste die Einzelhändler und Gastronomen durch die Umbauzeit der Fußgängerzone, stiftete Kooperationen, vergab zusammen mit einem Beirat Mittel aus dem Verfügungsfond, regte gemeinsame Projekte wie die jüngst erschienene Broschüre an und war ansprechbar für alle Probleme und Anregungen.

 

 

Pressekontakt: Heike Fritsch


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Stadteilentwicklung Opladen

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Stadteilentwicklung Opladen

Viel für Opladen erreicht: Stadtteilmanagerin Silke de Roode, Baudezernentin Andrea Deppe und Stefan Karl, Fachbereichsleiter Stadtplanung, machen auf Plakate aufmerksam, die einige Projekte des Stadtteilentwicklungskonzepts vorstellen