Meldungsdatum: 01.04.2021
In den kommenden Jahren nimmt der neue, über einen Kilometer lange Deich Gestalt an. Mit einer Höhe von bis zu 7 Meter ist er zwar ähnlich hoch wie der Bestandsdeich, fügt sich durch seine sanft ansteigenden Deichseiten aber harmonischer ins Landschaftsbild ein. Nach der Verbindung mit dem Bestandsdeich nutzt der Lippeverband ab 2022 das Material des alten Deichs zur Modellage der Aue im Bereich Nord I. Der Bestandsdeich wird dazu komplett abgetragen.
Anlieferung erfolgt weiterhin per Schiff
Aus ökologischen Gründen und um Verkehrsbelastungen für Anlieger zu reduzieren, ist auch für den jetzt beginnenden Bereich Nord II geplant, den überwiegenden Teil der Bodenmassen per Schiff anliefern zu lassen – ca. 140.000 Kubikmeter werden im neuen Deich verbaut. Genutzt wird auch weiterhin der Nordanleger des Wesel-Datteln-Kanals. Von dort findet der Weitertransport per Lkw von Marl über die Lippramsdorfer Straße Richtung Schacht 8 Auguste Victoria statt. Dort fahren die Lkw zwischen dem alten und neuen Deich in das Baufeld ein. Zur Querung des Oelder Wegs wurde eine Ampelanlage errichtet, um die Zugänglichkeit zum Parkplatz des Chemieparks weiter zu ermöglichen. Ein geringer Anteil an Material kann nicht per Schiff geliefert werden und muss daher von Westen kommend über die Dorstener Straße angeliefert werden – die Anlieferung erfolgt dabei nicht über Haltern-Lippramsdorf.
Römer-Lippe-Route wird umgeleitet
Für den Radverkehr wurde eine Umleitung über die Sandstraße mit der Stadt Haltern abgestimmt, die ab Mitte Juli in Kraft tritt. Das Hofcafé Belustedde bleibt jederzeit erreichbar. Nach Ende der Arbeiten führt die Römer-Lippe-Route dann über den neuen Deich und ermöglicht einen Blick auf die jetzt entstehende Auen-Landschaft.
Als letzten Schritt werden nach Beendigung der Maßnahmen Nord II ab dem Jahr 2023 die bestehenden Deiche in Nord I zurückgebaut und zur Auengestaltung dort verwendet. In Nord I findet dann also Baumaterial aus Nord I und Nord II Verwendung.
Hintergrund HaLiMa
Mit dem Neubau der Hochwasser-Schutzdeiche an der Lippe zwischen Haltern-Lippramsdorf und Marl stellt der Lippeverband den Hochwasserschutz in dieser Region langfristig auf eine solide Grundlage. Nicht nur, dass die neuen Deiche dem Stand der Technik entsprechen – sie werden auch weiter im Hinterland liegen und dem Fluss damit Raum geben für eine rund 60 Hektar große Aue. Außerdem sind die neuen Deiche nicht so steil wie die bisherigen und fügen sich damit trotz einer Höhe bis zu 14 Metern besser in das Landschaftsbild ein.
Das Gesamtprojekt hat riesige Dimensionen: Die Deiche werden auf fünf Kilometer Flussstrecke neu gebaut. Dafür sind insgesamt 3,2 Millionen Kubikmeter Boden zu bewegen. In siebeneinhalb Jahren Bauzeit erfolgt nicht nur der Deichbau, sondern am Ende werden die alten Deiche abgetragen und es wird mit dem Material die Lippe verfüllt, die sich in diesem Bereich tief „eingegraben“ hat. Am Ende wird die neue Aue gestalte.
Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt.
Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de
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