Meldungsdatum: 09.08.2021
Ende Juli wurden die letzten Aufräumarbeiten nach Abriss des 1876/77 entstandenen Gefängnisses hinter Land- und Amtsgericht am Osnabrücker Neumarkt abgeschlossen. Im unmittelbaren Anschluss daran konnten am Mittwoch vergangener Woche archäologische Ausgrabungen im Bereich des dort geplanten neuen Justizzentrums beginnen.
Mit den Grabungen möchte die Stadt- und Kreisarchäologie versuchen, genauere Informationen über die Vorgängernutzung des Geländes zwischen Johannisstraße, Neumarkt und Kollegienwall zu erschließen. Im Bereich des Neumarkts hatten Ende des 13. Jahrhunderts die Augustiner ein Kloster samt Kirche errichtet. 1583 plante der Osnabrücker Bischof Heinrich von Sachsen anstelle des Klosters eine Residenz zu erbauen. Die Arbeiten daran wurden jedoch bereits nach zwei Jahren mit seinem Tod eingestellt. 1628 – mitten im Dreißigjährigen Krieg – begann der Bau einer Jesuiten-Akademie, der jedoch 1633 mit der Besetzung der Stadt durch die Schweden gestoppt wurde. Ob und wie weit sich diese frühen Bebauungsphasen bis in den Bereich des zukünftigen Justizzentrums erstrecken, müssen die Ausgrabungen nun klären. In den ersten Grabungstagen wurde bereits ein Mauerzug aus Natursteinen freigelegt, der sehr tief gegründet ist und rechtwinklig auf die Grundmauer des ehemaligen Gefängnisbaus aus Backsteinen zuläuft. Seine genaue Zuordnung ist noch unklar.
Pressekontakt: Heiko Mitlewski | Fachbereich Kultur | Tel. 0541 323-3217 | E-Mail: mitlewski@osnabrueck.de
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