Meldungsdatum: 13.09.2021

Netzwerk Frühe Hilfen Leverkusen feiert zehnjähriges Jubiläum

10 erfolgreiche Jahre – zu diesem Jubiläum gratulierten Oberbürgermeister Uwe Richrath und Kinder- und Jugenddezernent Marc Adomat dem Team der Frühen Hilfen im Rahmen einer kleinen Feier im und am Rheindorfer Laden. 

Das Netzwerk „Frühe Hilfen Leverkusen“ ist ein lokales Unterstützungsangebot mit koordinierenden Hilfsangeboten, welches in den vergangenen Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil der interdisziplinären Jugendhilfelandschaft Leverkusens geworden ist. Gemeinsam mit dem Trägerverbund wurde es als ein sozialräumlich orientiertes, multiprofessionelles Angebot für Familien geschaffen, welches heute bis über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. 

Auf der Grundlage der gesetzlichen Regelungen und Rahmenbedingungen sowie mit der Verabschiedung des Ratsbeschlusses bestehen die Angebote des Netzwerks Frühe Hilfen Leverkusen seit 2011. Durch die Sozialraumorientierung der Jugendhilfe in Leverkusen wurde bereits 2004 das Ziel festgelegt, lebensweltnahe, bedarfsgerechte und ganzheitliche Strukturen und Hilfen zu schaffen, die die Lebenslagen von Familien verbessern sollen. So ist das Leitziel der Frühen Hilfen Leverkusen, die Lebenschancen von potenziell gefährdeten Kindern, Jugendlichen und deren Eltern zu fördern. 

Aus diesem Ansatzpunkt entstand die Idee, Begegnungs- und Kommunikationsräume für Familien vor Ort aufzubauen. Das Ziel war es, unter Einbezug aller Akteure vor Ort im Sinne des Trägerverbundes „Ladenlokale“ an mehreren Standorten in Leverkusen aufzubauen und kostenfreie Angebote für die Familien zu entwickeln. 

Als erster Projektstandort wurde 2011 der Rheindorfer Laden gegründet. Konzipiert als zentrale Kommunikations- und Bewegungsstätte, hat er bis heute – zehn Jahre später – eine bedeutende Lotsenfunktion im Sozialraum. Das Ladenlokal wurde schnell von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen und erfreut sich großer Beliebtheit. Die Angebotsvielfalt im Netzwerk der Frühen Hilfen hat sich seither deutlich erhöht. Dazu gehören mehrere Spielgruppen, Familienhebammen-Sprechstunden, Kreativangebote sowie diverse Beratungsmöglichkeiten für unterschiedliche Fragestellungen rund um die Themen Schwangerschaft und Familie. 

Inzwischen wurden sechs sozialräumlich ausgerichtete Ladenlokale an unterschiedlichen Standorten (Alkenrather Familientreff, Manforter Laden, Nachbarschaftstreff Steinbüchel, Opladener Laden, Quartierstreff Wiesdorf, Rheindorfer Laden) etabliert, welche über die Jahre zu vertrauten Orten für Familien und die im Sozialraum tätigen Akteure geworden sind. Zusammengeschlossen hat sich die Stadt Leverkusen mit ihrem Fachbereich Kinder und Jugend mit verschiedenen Trägern. Offizielle Kooperationspartner der Projekte sind u.a.: AWO, Caritas, Der Kinderschutzbund, Diakonisches Werk, Katholische Jugendagentur, pro familia, SKF sowie weitere flankierende Partner. 

Die vielfältigen Angebote sind ortsnah und leicht zugänglich und kommen aus verschiedenen Systemen, insbesondere der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen, der Frühförderung und der Schwangerschaftsberatung. Die Beteiligten im gesamtstädtischen Netzwerk arbeiten eng zusammen und erörtern die Bedarfe der Familien vor Ort. Die Projektstandorte sind mittlerweile zu „festen Institutionen“ geworden und gelten als Aushängeschild der Frühen Hilfen Leverkusen. 

Ein weiterer, wichtiger Bestandteil im Netzwerk Frühe Hilfen sind die Familienhebammen, welche Familien vor Ort psychosozial und medizinisch beraten und betreuen. Sie erfüllen eine Lotsenfunktion im Rahmen der Sozialraumarbeit und besuchen die Familien sowohl zuhause als auch an den Projektstandorten. Auch die Willkommenspakete im Rahmen des Projektes „Herzlich Willkommen in Leverkusen“ sind zu festen Angeboten der Frühen Hilfen in Leverkusen geworden. Die ehrenamtlich tätigen Willkommenspatinnen- und paten besuchen Eltern und Neugeborene auf freiwilliger Basis zu Hause und informieren und beraten sie zu Möglichkeiten, Angebote und Maßnahmen im Netzwerk Frühe Hilfen, sowie zu Angeboten diverser Träger in ganz Leverkusen. Sollten zusätzliche Bedarfe bestehen, können Familien im Rahmen des Projektes „wellcome – Praktische Hilfe nach der Geburt“ durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alltag entlastet werden.  

In den vergangenen Jahren sind die Frühen Hilfen im gesamtstädtischen Raum gewachsen und zu einem festen Bestandteil der Angebote für Eltern ab der Schwangerschaft und Familien für Kinder bis drei Jahre geworden. Das Netzwerk zeichnet sich heute, zehn Jahre nach offiziellem Startschuss, insbesondere durch seine Multiprofessionalität und seine Angebotsvielfalt aus. 

Allein im letzten Bewilligungszeitraum (2015-2020) wurden 67.829 Besuche von Eltern und Kindern gezählt. Die Frühen Hilfen Leverkusen finden landesweit Beachtung: so wurde der Ansatz in den vergangenen Jahren bei Veranstaltungen der Bundesinitiative, dem Institut für Soziale Arbeit (ISA) sowie beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und Landschaftsverband Rheinland (LVR) im Rahmen verschiedener Fachtagungen vorgestellt. 

Hervorgehoben werden insbesondere folgende Aspekte: 

Die kontinuierlich fortlaufende Evaluation an den Standorten zeigt deutlich, dass das Netzwerk Frühe Hilfen ein Instrument zur systematischen, innovativen und zukunftsgerichteten Entwicklung und Ausgestaltung kinder- und familienbezogener Leistungen ist. Dementsprechend hat der Rat der Stadt Leverkusen die dauerhafte Fortführung der Frühen Hilfen in Leverkusen beschlossen. Zudem fördert die Bundesstiftung „Frühe Hilfen“ seit 2018 die Netzwerke ebenfalls dauerhaft und stellt einen Teil der Unterstützungsangebote langfristig sicher. 

In den kommenden Jahren sollen die bestehenden Angebote, die sich als fester Bestandteil des Netzwerks etabliert haben, fortgeführt werden. Zudem wächst das Netzwerk der Frühen Hilfen weiter: Im August dieses Jahres startete mit dem Quartierstreff Wiesdorf ein neuer Standort der Frühen Hilfen. In zentraler Lage werden im Rahmen der Quartiersarbeit zahlreiche Angebote für Jung und Alt aufgebaut. Im Rahmen der Frühen Hilfen werden bedarfsorientierte Projekte realisiert, welche sich gezielt an Schwangere sowie Kinder von null bis sechs Jahren richten. Kooperieren wird der Quartierstreff Wiesdorf auch mit umliegenden Trägern und Partner des Netzwerks. 

Langfristig ist zudem ein neues Ladenlokal in Hitdorf vorgesehen (Start voraussichtlich 2022), welches auf dem bisherigen Erfahrungsschatz der anderen Projektstandorte aufbauen wird. Seitens der Stadt wurde mit Ratsbeschluss von Oktober 2020 der Ausbau der gesamtstädtischen Netzwerkkoordination bewilligt, um die wachsenden Arbeitsbereiche und die hohe Anzahl an neuen und bestehenden Kooperationspartnern zu bündeln.


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Das Team des Netzwerks Frühe Hilfen blickt auf 10 sehr erfolgreiche Jahre zurück.