Kreis Steinfurt. Auf Einladung des Teams der Schuldnerberatung des Kreises Steinfurt waren jetzt Bürgerinnen und Bürger im Kötterhaus des Kreislehrgartens zu Gast, die sich für eine Beteiligung am seit 2011 bestehende Präventionsprojekt „Ohne Moos nix los“ interessieren. Bei dem Projekt, das in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe im Kreis Steinfurt geworden ist, geht es darum, Schülerinnen und Schüler über den Umgang mit Geld aufzuklären und sie so frühzeitig davor zu bewahren, in den kommenden Lebensjahren Schulden aufzubauen.
„Das bedeutet ganz praktisch, dass unsere ehrenamtlichen Projektpartnerinnen und -partner an die Schulen gehen und über die Kosten, die das Leben mit sich bringt, aufklären“, erläutert Projektleiterin und Beraterin Simone Strotmeier. „Viele Jugendliche wissen nicht, wieviel es kostet, wenn sie in eine eigene Wohnung ziehen, welche Versicherungen sie benötigen oder was passiert, wenn sie ihre Schulden nicht bezahlen können. Unser Projekt setzt genau da an. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermitteln in drei unterschiedlichen Modulen diese praktischen Dinge des Lebens“, erklärt sie. „Die Module bieten wir je nach Alter und Bedarf an“, ergänzt Teamassistenz Sonja Reinke. „So erreichen wir im Schnitt 260 Klassen pro Jahr in den Jahrgängen acht bis zehn.“
Die Coronavirus-Pandemie hat allerdings auch dieses Projekt ausgebremst, sodass die Verantwortlichen sich nun für das Jahr 2022 wappnen und neue Ehrenamtliche anwerben möchten. Bei dem Treffen im Kötterhaus erläuterte Strotmeier den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Informationsveranstaltung zunächst die Arbeit der kreiseigenen Beratungsstelle. Im Anschluss berichtete Harald Kuschel, einer der langjährigen Projektpartner, von seinen Erfahrungen und beantwortete Fragen zu seinen Aufgaben. Durch die Möglichkeit, sich mit den bereits erfahrenen Ehrenamtlichen auszutauschen, die teilweise seit Beginn des Projektes dabei sind und das Team mit viel Knowhow und Begeisterung bereichern, erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen guten ersten Einblick. „Ich glaube, dadurch haben wir sehr kompetente Bürgerinnen und Bürger für unser Team gewinnen können und ich bin schon jetzt begeistert, wieviel Motivation und Enthusiasmus sie mitbringen“, freut sich Strotmeier auf das kommende Jahr.
„Ich halte es für wichtig, dass unsere Ehrenamtlichen sämtliche Bereiche der Schuldnerberatung kennenlernen, um eine Identifikation mit dem Team herzustellen“, stellt sie klar. „Wir legen besonderen Wert auf eine enge Verknüpfung zwischen unserer praktischen Arbeit mit den überschuldeten Menschen und unserer präventiven Arbeit in den Schulen. Aus diesem Grund sind wir froh, dass wir nun auch als Beraterinnen teilweise selbst in die Schulen gehen und parallel dazu im ständigen Austausch mit den Ehrenamtlichen stehen. So können wir von den praktischen Erfahrungen aus beiden Bereichen profitieren und unsere Module optimal an die Bedürfnisse der Jugendlichen anpassen“, erläutert sie weiter.
Als nächster Baustein in der „Ausbildung“ der neuen Ehrenamtlichen ist geplant, eine Unterrichtseinheit zu simulieren, in der erfahrene Projektpartnerinnen und -partner eines der drei Module so durchführen, wie es auch in einer Schulklasse abläuft. Dabei soll die Simulation unterstützend durch eine pädagogische Schulung begleitet werden.