Meldungsdatum: 04.11.2021

„HEINEDAKIS“ - Lieder von Heinrich Heine und Manos Hadjidakis mit Stella’s Morgenstern featuring Gwen Leo-Allen und Stella Tsianios im Felix-Nussbaum-Haus

Reihe „Jiddische Klangperspektiven im Felix-Nussbaum-Haus“ / Gefördert von „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“

Jiddisch. Einige denken da zuerst an altertümliche Begriffe Schlamassel, Tacheles, Maloche und Mischpoke. Anderen fällt dazu die Klarinette mit ihrem unverwechselbaren Klezmer-Klang ein. Die Assoziationen sind zahlreich – und bezeugen ein kollektives Gedächtnis großer Gemeinsamkeiten.

Jiddische Musik! Einer der Orte, an denen sie häufig zu hören ist, ist das Museumsquartier Osnabrück. Seit 2011 richtet dort das Felix-Nussbaum-Haus, einem Museum und Gedenkort für den 1944 im KZ Auschwitz getöteten Maler, Workshops und Konzerte zu ihr aus.

Auch dieses Jahr findet die „Jiddische Musikreihe“ statt, trotz Corona. Sie ist Teil des bundesweiten Programms #2021JLID „Jüdisches Leben in Deutschland“, das in rund 1000 Veranstaltungen bezeugt, wie weit die jüdische Geschichte in Deutschland zurückreicht: mehr als 1700 Jahre, bis in die römische Spätantike.

Jiddische Lieder sind die Ausprägung einer Kultur, die über Jahrhunderte ein bedeutender Teil des europäischen Lebens war - und die durch die Diktatur des Nationalsozialismus nahezu vollständig ausgelöscht wurde. Gegenwärtig erlebt die jiddische Musik, insbesondere die Klezmermusik, einen eindrucksvollen Aufschwung.

Ziel der Konzerte und Werkstattgespräche ist es, jüdisches Leben erlebbar zu machen und für ein tieferes Verständnis zu sorgen. Eine wichtige Aufgabe in einer Zeit, in der rechtsnationales Gedankengut eine beunruhigende Renaissance erlebt, in der es gilt, dem Wiedererstarken des Antisemitismus entgegenzutreten.

Einzelschicksale, Geschichten von Menschen mit außergewöhnlichen Lebenswegen, stehen im Mittelpunkt der Reihe. Die Mitwirkenden zeigen, wie vielfältig jüdisches Leben in Deutschland ist. Ihre Suche nach den eigenen Wurzeln, die Frage der Identität und der Heimat(losigkeit), sind in unserer Gegenwart aktueller denn je.

Kuratorin und Moderatorin der Reihe ist Stella Jürgensen. Als leidenschaftliche Musikerin und Kennerin der jiddischen Musik- und Kulturszene ist einer ihrer sieben Bühnensprachen Jiddisch – als Interpretin von „Stella's Morgenstern“.

Am 20. November, 19 Uhr, geben Stella’s Morgenstern featuring Gwen Leo-Allen und Stella Tsianios unter dem Titel „HEINEDAKIS“ ein Konzert mit Liedern von Heinrich Heine und Manos Hadjidakis. Der Eintritt kostet ermäßigt 13 Euro , im Vorverkauf 15 Euro und an der Abendkasse 17 Euro.

Der deutsche Volksdichter Heine und der griechische Komponist Manos Hadjidakis haben mehr Gemeinsamkeiten, als man denkt: Beide waren Exilanten, Kosmopoliten und überzeugte Europäer. Heine machte aus der Alltagssprache Lyrik. Hadjidakis führte Rembetiko, „den politischen Blues Griechenlands“ in die zeitgenössische Kultur ein. Heines Texte und Hadjidakis’ Lieder sind in unzählige Sprachen übersetzt. Einen multilingualen Ansatz verfolgt auch das Ensemble „Stella‘s Morgenstern“ mit seinen Heine-Vertonungen. Die Herkunft der Musiker reicht von Deutschland über Chile und Zypern, Ägypten bis nach Israel. Dazu mischen sie unterschiedlichste Stile, denn sie denken ihre Musik jenseits nationaler Grenzen und Nationalstaaten. Die Sängerinnen Gwen Leo-Allen (Großbritannien/Deutschland) und Stella Tzianiou (Griechenland/Deutschland) haben sich intensiv mit Hadjidakis‘ Werk auseinandergesetzt und kooperieren erstmals mit Stella‘s Morgenstern. In der Begegnung mit Heine und Hadjidakis beziehen die Musiker klar Position für Europa, gegen Ausgrenzung und Rassismus. Für dieses Konzerterlebnis werden erstmals Lieder von Hadjidakis auf Jiddisch uraufgeführt, die jiddischen Übersetzungen hat Daniel Kahn extra für diesen Anlass verfasst. Außerdem werden Heine und Hadjidakis auf Hebräisch, Deutsch, Englisch, Griechisch, Türkisch, Spanisch und natürlich auf Jiddisch gesungen.

Stella’s Morgenstern –
Stella: Gesang, Autoharp Ukulele
Andreas Hecht: Gesang, Gitarren
Matthias Ricardo Müller: Cello
Cherif Flöhr: Cajon
Jerry Merose: Kompositionen               
Gwen Leo-Allen: Gesang
Stella Tzianios: Gesang
Moderation: Stella Jürgensen

Pressekontakt: Claudia Drecksträter | Öffentlichkeitsarbeit Museumquartier Osnabrück | Lotter Str. 1 | 49078 Osnabrück | Telefon 0541 323-4581 | E-Mail: dreckstraeter@osnabrueck.de


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©  Nina Grützmacher / Matthias Rivar / Dorothe Puschmann / Gabriel Gabrielides
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