Meldungsdatum: 08.10.2021

Veranstaltungen zum 9. November 2021

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland zahlreiche Synagogen. Auch in Osnabrück wurde das jüdische Gotteshaus an der heutigen Alten Synagogen-Straße in Brand gesetzt, jüdische Bürger wurden verhaftet oder waren gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt.

Jährlich wird an die Verbrechen und die Opfer dieser Nacht im Rahmen einer zentralen Gedenkfeier erinnert, die seit dem Jahr 2001 durch Osnabrücker Schulen ausgerichtet wird. In diesem Jahr haben Schülerinnen und Schüler der Domschule Osnabrück die Aufgabe übernommen. Im Rahmen eines szenischen Spiels werfen sie unter dem Titel „Sie waren Kinder. Schüler. Freunde - Erinnern für die Zukunft“ Blicke in die Geschichte.

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung am Dienstag, 9. November, um 16.30 Uhr in der Aula des Schlosses Osnabrück, wird ein Gedenkgang zum Ort der zerstörten Synagoge an der Alte-Synagogen-Straße überleiten. Hier findet die Kranzniederlegung am Mahnmal „Alte Synagoge“ statt.

Aufgrund der Corona-Hygiene-Maßnahmen kann die Aula nur mit der Hälfte der Plätze belegt werden. Dort gilt die 3G-Regel und Maskenpflicht auch am Sitzplatz. Die Veranstaltung wird jedoch auch per Live-Stream übertragen. Eine Anmeldung ist sowohl für den Besuch in der Aula als auch den Live-Stream erforderlich.

Begleitet werden die Veranstaltungen am 9. November durch ein kleines Rahmenprogramm mit Lesungen, einer Ausstellung, Film und Konzert. So stellt die Autorin Barbara Stellbrink-Kesy am 11. November um 19.30 Uhr in der Marienkirche die Geschichte ihrer Großtante Irmgard Heiss vor, die Opfer der NS-Krankenmorde wurde und Schwester des evangelischen Pastors Karl Friedrich Stellbrink war. Stellbrink wurde als einer der sogenannten Lübecker Märtyrer 1943 durch die Nationalsozialisten ermordet. Im Chorumgang des Osnabrücker Doms ist ergänzend zur Lesung vom 29. Oktober bis 21. November eine Ausstellung über das Leben und Schicksal dieser Lübecker Märtyrer zu sehen.

Am Sonntag, den 14. November, lädt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Osnabrück um 17 Uhr zu einem Konzert in den Ledenhof ein. Die Musikerinnen Kathrin Inbal-Bogensberger (Violoncello) und Tatiana Liakh (Klavier) spielen Werke jüdischer, vorwiegend russischer Komponisten wie Lessine, Rachmaninow und Mendelssohn.

Im Autonomen Zentrum SubstAnZ wird am 16. November um 19 Uhr der Film „Der Prozess“ über den Prozess gegen die Bewacher:innen des KZ Majdanek gezeigt. Der Hauptangeklagte war der Osnabrücker und SS-Hauptsturmbannführer Hermann Hackmann.

Nähere Informationen zu den genannten und weiteren Veranstaltungen sind in einem Faltblatt nachzulesen, das in der Bürgerberatung und Tourist-Information erhältlich ist, an weiteren öffentlichen Orten ausliegt oder im Internet unter www.osnabrueck.de/friedenskultur heruntergeladen werden kann.

Bei den Veranstaltungen gilt die aktuelle niedersächsische Coronaverordnung. Anmeldung für die Veranstaltungen am 9. November und weitere Informationen im Büro für Friedenskultur der Stadt Osnabrück, Telefon 0541 323-2462, E-Mail: friedenskultur@osnabrueck.de.

Pressekontakt: Heiko Mitlewski | Fachbereich Kultur | Tel. 0541 323-3217 | E-Mail: mitlewski@osnabrueck.de


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Pogrom1938.JPG

©  Sammlung Ordelheide Osnabrück
Pogrom1938.JPG

Zerstörte Synagoge am Morgen des 10. November 1938