Presseinformation

Nr. 753 Steinfurt, 18. Oktober 2021


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Die Jury hat entschieden: Vier neue Projektstipendien für 2022 im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst
KunstKommunikation 22 verspricht Kunst zum Mitmachen und Mitdenken

Kreis Steinfurt. In Rahmen einer digitalen Kuratoriumssitzung wählte eine Fachjury jetzt die Kunstprojekte für das Projektstipendium KunstKommunikation des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst für das Jahr 2022 aus. Von zwölf künstlerischen Ideen, die sich für die Endauswahl qualifiziert hatten, setzten sich am Ende vier durch: Nach ausführlicher Beratung vergaben die Experten das Projektstipendium 22 an Anna van Eck, Gilbert Geister, Anna Rudolf sowie das Künstlerduo Maria Vill und David Mannstein. Seit mehr als 15 Jahren laden die Projekte der KunstKommunikation im DA getreu dem Motto „Mitmachen und Mitdenken“ dazu ein, aktiver Teil des Kunstgeschehens zu werden. Das DA ist die erste Institution in Deutschland, die Kunst zwischen Partizipation und Intervention im ländlichen Raum zeigt und fördert. Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung AUSBLICK!, in der alle zwölf finalen Projektentwürfe aktuell zu sehen sind, gab Berit Gerd Andersen, Leiterin des DA, die ausgewählten Stipendiatinnen und Stipendiaten feierlich bekannt.

 

„Nähe auf Distanz“ erfahren – damit beschäftigt sich das Projekt von Anna van Eck. Im Mittelpunkt steht das Ausloten nonverbaler Kommunikation im Rahmen eines besonderen Settings: beim gemeinsamen Essen als soziales Event. Mit künstlerisch überformten und erweiterten Essgeräten generiert sie einerseits einen körperlich zwingenden Abstand. Zugleich gibt sie den Teilnehmenden aber die Hilfsmittel zur kreativen Überbrückung der Distanz an die Hand. Im Rahmen von Workshops und einem Festmahl lädt die Künstlerin dazu ein, Nähe trotz Abstand interaktiv spielerisch zu erkunden.

 

Im Projekt „Feedback“ widmet sich Gilbert Geister dem Phänomen der Rückkopplung und nutzt dieses in biologischen, soziologischen und vor allem technischen Systemen vorkommende Prinzip, um Objekte mit signalverstärkender Wirkung im Kunstkontext zu entwickeln. Dazu realisiert er eine raumgreifende Installation im Westflügel: Beim Durchqueren des großen Saals, auf dessen Boden ein Beamer eine Lichtfläche projiziert, nimmt eine Infrarotkamera die Bewegungen der Besucherinnen und Besucher auf und gibt diese für eine kurze Zeit als schwarze Linie wieder. So ermächtigt der Künstler Interessierte dazu, durch ihre Handlung eigene Bildstrukturen zu entwickeln und sich „zeichnend“ durch den Raum zu bewegen.

 

Einblick in ihr werkorientiertes Schaffen als intuitive Zeichnerin gibt Anna Rudolf in ihrem ortsbezogenen Projekt „Innerer Dialog“. Ausgehend von einem inneren Dialog mit sich, der Linie und dem sie umgebenden Raum entstehen im Zeichenprozess Formen, die sich zwischen Figürlichkeit und Abstraktion bewegen. Im Rahmen von Workshops, in denen die Künstlerin Interessierte an das intuitive Zeichnen heranführt, öffnet sich das Projekt auch zum Mitmachen.

 

In ihrem Projekt „Paste up History!“ lädt das Künstlerduo Maria Vill und David Mannstein Interessierte aus der lokalen Bevölkerung, aus Vereinen und aus soziokulturellen Institutionen zur aktiven Beteiligung ein: Bis zu 10 haushohe Fotocollagen, sogenannte Paste ups, mit historischen oder aktuellen Bezügen zur Region entwickeln Künstler und Teilnehmende gemeinsam am jeweiligen Ort und bringen diese an verschiedenen Gebäuden im Kreis Steinfurt an. Die Fotocollagen setzen sich kreativ mit der Heimat und Zeitgeschichte sowie mit Themen von Stadt- und Gesellschaftsentwicklung auseinander und visualisieren diese auf poetische Weise.

 

Die Ausstellung AUSBLICK!, die alle finalen zwölf Projektentwürfe präsentiert, ist noch bis Sonntag, 30. Januar 2022, zu sehen. Die vier ausgewählten Projekte werden 2022 umgesetzt. Die Termine zum Kennenlernen der Kunstschaffenden, zum Mitwirken und zum Austauschen gibt das DA rechtzeitig bekannt.





Fachjuroren Projektstipendien 22