Meldungsdatum: 04.11.2021
Vom 6. November bis 20. Februar zeigt die Kunsthalle Osnabrück mit zwei neuen Ausstellungen und einem inklusiven Filmprogramm den zweiten Teil ihres Ausstellungs- und Vermittlungsprogramms „Barrierefreiheit“. Die unterschiedlichen künstlerischen Positionen werden auf poetische Weise noch einmal verstärkt den Fokus legen auf gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen durch Exotisierung oder herrschende Gesundheitsparadigmen. Gleichzeitig werden in den jeweiligen Positionen Strategien der Selbstermächtigung aufgezeigt.
Die in Los Angeles lebende Künstlerin Candice Lin wird für die Kirche der Kunsthalle eine neue raumgreifende Installation entwickeln, die sich mit den kolonialgeschichtlichen Kontexten von heute beschäftigt. Text, Skulptur, Zeichnung, Keramik und Video werden dabei gleichwertig zu einem Raumbild zusammengeführt. Assoziierte Materialien wie Gold, Silber, Kupfer oder Opium verwandeln die Kunsthalle in einen verwunschenen Ort, der die Ideale von Heilung und Wohlstand als fortwirkende Zeichen von Macht und Ungleichheit in der Geschichte spielerisch demaskiert.
Katrin Mayer wird in ihrem Ausstellungsraum den Wandel vom Kreuzgang als Wandelhalle hin zum Ausstellungskorridor der Kunsthalle künstlerisch thematisieren. Dabei wird die Institution als historischer, sozialer und infrastruktureller Ort in verschiedenen Ebenen freigelegt. Die Geschichten der Mitarbeiter:innen der Kunsthalle stehen gleichberechtigt neben Abbildungen von Frauen in der Kirchengeschichte, die unter anderem daran erinnern, dass das erste Dominikanerkloster ein Kloster für Frauen war oder dieser oft vergessene Teil der Geschichte gleichermaßen unsere Gegenwart mitgestaltet hat.
Die Künstlerin und Kuratorin Inga Zimprich übernimmt das Filmprogramm der Ausstellung „We Cannot Skip This Part“, die gestaltet wurde von dem Künstler:innenduo „Die Blaue Distanz“ im Dialog mit dem Behindertenforum Osnabrück. Die Filme sind in Deutsch, Englisch, einfache Sprache, Gebärdensprache, Audiodeskription sowie in Braille übersetzt. Das Programm wird sich noch einmal verstärkt mit den Fragen von Teilhabe, Körpernormierung und Fürsorge als solidarische Praxis in unserer Gesellschaft beschäftigen.
Ausgehend von der eigenen Geschichte beschäftigt sich die Kunsthalle mit den Ein- und Ausschlussmechanismen in der Gesellschaft und in der Kunst. Wir leben in einer Gesellschaft der Vielfalt und gleichzeitigen Ausgrenzung. Nicht alle Menschen haben gleichberechtigt Zugang zu Wohnraum, Bildung oder Sichtbarkeit. Normierungen lassen selten sich unterscheidende Bedürfnisse und Wahrnehmungen zu. Daher stellt die Kunsthalle mit ihrem Ausstellungs- und Vermittlungsprogramm gemeinsam mit den eingeladenen Künstler:innen die Frage: Kann es eine Gesellschaft ohne Barrieren geben?
Aufgrund der Fassadenrenovierung gewährt die Kunsthalle Osnabrück allen Besuchenden bis zum Ende der Laufzeit freien Eintritt in alle aktuellen Ausstellungen des Jahresprogramms Barrierefreiheit.
Pressekontakt: Kristina Helena Pavićević | Kunsthalle Osnabrück | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Hasemauer 1 | 49074 Osnabrück | Telefon 0541 323-2263 | E-Mail: pavicevic@osnabrueck.de
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