Meldungsdatum: 03.11.2021

34 neue Stolpersteine für Magdeburg

600. Stolperstein verlegt/Erinnerung an Magdeburger NS-Opfer

Zum 32. und 33. Mal werden in der Landeshauptstadt Magdeburg Stolpersteine zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus gesetzt. Im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper wird am 11. November um 9.00 Uhr an der Wittenberger Straße 28 der 600. Stolperstein verlegt. Weitere 33. Stolpersteine folgen an diesem Tag und am 24. November.

 

Mit der Verlegung des 600. Stolpersteines wird an Hermann Goldschmidt und dessen Ehefrau Grete (geb. Traube) erinnert. Die aus Polen stammenden Kaufleute zogen 1921 nach Magdeburg und eröffneten zwei Geschäfte für Herrenmode. Das jüdische Ehepaar wohnte in der Wittenberger Straße 28 und wurde am 25. November 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo beide 1943 ermordet wurden. Die Stolpersteine im Gedenken an das Ehepaar Goldschmidt werden durch „Die Stadtfelder Wohnungsgenossenschaft eG“ finanziert.

 

Bei der Verlegung am 11. und 24. November wird im Rahmen kleiner Gedenkzeremonien unter Federführung des Arbeitskreises Stolpersteine an verschleppte und ermordete Magdeburger*innen erinnert. Gedenkblätter, die das Leben der einzelnen Personen und Familien reflektieren, erzählen von den schweren Schicksalen der Opfer. Diese Angaben wurden in oft mühevoller und kleinteiliger Arbeit recherchiert und zusammengetragen.

 

Bei der 32. Stolpersteinverlegung am 11. November wird an folgende Personen und Familien erinnert:

 

Jakobstraße

 

Folgende Stolpersteine werden am 24. November verlegt:

 

 

 

Mit der Verlegung der neuen Stolpersteine steigt die Gesamtzahl dieser Erinnerungsmale im Stadtgebiet auf 633 Stolpersteine an verschiedenen Orten.

 

Hintergrund zu den Stolpersteinen:

In die Messingoberfläche der Stolpersteine sind die Namen und biografischen Daten der Opfer, der Zeitpunkt der Deportation und der Deportationsort eingraviert. Seit 1997 setzt der Künstler Gunter Demnig diese zehn Zentimeter großen Betonquader mit eingelassener Messingplatte in den Boden vor ehemalige Wohnhäuser und Wirkungsstätten von Opfern des Nationalsozialismus. Finanziert werden die Erinnerungsmale ausschließlich durch Spenden.

 

Ein Stein kostet 120 Euro. Hinzu kommen 25 Euro für die Dokumentation in einem Magdeburger Gedenkbuch, das möglichst viele Angaben über Leben und Schicksal der ermordeten Menschen aufnimmt. Das Buch wird zusammengetragen von Vereinen, Initiativen, Schulklassen sowie Einzelpersonen und widmet sich der Spurensuche nach dem Lebensweg der Ermordeten.

 

Die Landeshauptstadt Magdeburg und der Arbeitskreis Stolpersteine dankt allen Spender*innen für die Unterstützung. Auf www.magdeburg.de/stolpersteine ist der regelmäßig aktualisierte digitale Stadtplan mit den Verlegeorten der Stolpersteine hinterlegt.

 

Spenden für künftige Verlegungen von Stolpersteinen können auf folgendes Konto überwiesen bzw. eingezahlt werden: Landeshauptstadt Magdeburg, IBAN: DE02 8105 3272 0014 0001 01, BIC: NOLADE21MDG, Verwendungszweck: 3799 4311/ Stolpersteine.

 

Für Fragen und weitere Informationen zu den Stolpersteinen stehen die Mitarbeitenden des Kulturbüros der Stadtverwaltung unter der Rufnummer 0391/ 540 2134 zur Verfügung.