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Squid Game – (k)ein Kinderspiel

Fachbereich Kinder, Jugend und Familie informiert



Auch in Mönchengladbach sieht man auf Schulhöfen und Spielplätzen vermehrt Kinder das alte und beliebte Kinderspiel „Ochs am Berg“ spielen:

Ein Kind ist der „Ochs“ steht mit dem Gesicht anderen Kindern abgewandt (am „Berg“). Die Mitspielenden stehen in einer Reihe etwa 20 bis 30 Meter vom Ochs entfernt. Der Ochs ruft: „Eins – zwei – drei – vier – Ochs am Berg.“ Während er zählt, dürfen sich die Kinder schrittweise auf den Berg zubewegen. Beim Wort „Berg“ dreht sich der Ochs um und alle Kinder der Gruppe müssen in ihrer Bewegung verharren. Schafft es ein Kind, den Berg zu erreichen, hat es gewonnen.

 

Die Netflix Serie „Squid Game“ aus Südkorea ist derzeit Thema in den Medien und unter jungen Menschen. Viele Eltern sind besorgt wegen der gewaltsamen Handlungen:

 

In der Serie treten hochverschuldete Frauen und Männer in harmlosen Kinderspielen wie eben „Ochs am Berg“ gegeneinander an. Der Unterschied zu dem Kinderspiel ist: Wer verliert, wird grausam hingerichtet.

 

Die hauseigene Serie kann nur online bei Netflix geschaut werden. Darum erhält die Serie keine FSK-Altersfreigabe (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft). Netflix selbst hat die Serie mit einer eigenen Freigabe ab 16 Jahren belegt. Dadurch ist klar zu erkennen, dass Netflix die eigene Serie nicht für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren geeignet hält.

 

Begeistert sind vor allem Heranwachsende. Bei der Serie geht es um den Traum vom großen Geld. Wer Interesse an Herausforderungen hat, den wird der Plot fesseln. Dabei spielt die Serie mit unterschiedlichen Farben, Melodien, Symbolen und gewalthaltigen Momenten. Und genau diese Challenges regen Jugendliche, und auch schon Kinder, zum Nachahmen an.

 

Inzwischen ist ein Hype entstanden. Selbst Kinder im Vorschulalter haben die Serie „Squid Game“ schon angeschaut, obwohl die Serie erst ab 16 Jahren freigegeben ist. Die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW (AJS) weist darauf hin, dass Kinder nicht in der Lage sind, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden. Sie brauchen daher besonderen Schutz. Die Mischung aus Gewalt, Sadismus und kindlichen Spielen kann besonders verstörend und ängstigend für Kinder sein. Die Geschichten werden sehr real dargestellt. Die Serie ist weder kindgerecht und schon gar kein harmloses Kinderspiel.

 

Eltern und Erziehende stehen hier in Verantwortung. Sie sollten Kinder, die gewalthaltige Filme angeschaut haben, dabei unterstützen, das Gesehene zu verarbeiten.

 

Tipps für Eltern und Erziehende in Kürze:

  • Geräte sichern / Zugang zu nicht altersgerechten Inhalten erschweren
  • Sich dafür interessieren, was Kinder und Jugendliche gucken – und Alternativen anbieten
  • Mit den Kindern und Jugendlichen darüber sprechen, was sie beschäftigt, ohne Vorwürfe zu machen
  • Erklären, welche Wirkung das Schauen solcher Sendungen auf Psyche und Entwicklung haben kann
  • Mit Themen/Inhalten auseinandersetzen und Wege finden, die zur Familie passen

 

Weitere Informationen:     

Fachbereich Kinder, Jugend und Familie

Jugendschutz

Petra Rettmann

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