Meldungsdatum: 23.11.2021
Bocholter Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, ihre Meinung, ihre Erfahrungen und Fragen zum Thema häusliche Gewalt" abzugeben. Gesammelt werden sie bei Astrid Schupp, der Bocholter Gleichstellungsbeauftragten, die gemeinsam mit dem Bereich Kultur und Bildung die Aktion begleitet.
Bank zum Ausleihen
Die Bänke werden zunächst im vielbesuchten Medienzentrum und in der Lernwerkstatt aufgestellt. Bocholter Gruppen oder Institutionen, die die Aktion unterstützen und ein Zeichen setzen wollen, können die Bänke zudem ausleihen (E-Mail senden an gleichstellung@bocholt.de) .
Häusliche Gewalt, das zeigen polizeiliche Statistiken, ist ein zunehmendes gesellschaftliches Phänomen. Mit einer hohen Dunkelziffer, denn viele Fälle werden nicht gemeldet und tauchen in keiner Statistik auf - aus Angst vor weiterer Gewalt, aus Scham oder finanzieller Abhängigkeit. Auch im Kreis Borken ist die Zahl der Fälle in den letzten zehn Jahren gestiegen. Waren es im Jahr 2010 rd. 300 Fälle, so wurden im Jahr 2020 615 Fälle aktenkundig. Die Coronapandemie mit Lockdown und räumlicher Enge hat häusliche Gewalttendenzen noch erhöht.
Die Aktion „Rote Bänke“ soll Menschen auf das Thema aufmerksam machen, um so auch Personen zu schützen und Gewaltausbrüchen in den eigenen vier Wänden vorzubeugen.
Das Projekt „Panchina rossa“ (rote Bank) wurde 2016 in Italien ins Leben gerufen. Die rote Farbe steht symbolhaft für das vergossene Blut der Frauen und Kinder, die unter häuslicher Gewalt leiden. Gleichzeitig sollen die roten Bänke ein Symbol der Hoffnung sein, dass es Wege aus gewalttätigen Situationen gibt. Deshalb sind an den Bänken Schilder angebracht, auf denen wichtige Rufnummern von bundes- und landesweiten Hilfetelefonen und Beratungsstellen im Kreis Borken angegeben sind. Ein QR-Code führt auf die Internet-Seite des Runden Tisches „Gewalternativen“. Hier gibt es Informationen zum Runden Tisch und zu lokalen Hilfsangeboten.
„Nicht wegschauen, sondern Zivilcourage zeigen“
„Gewalt gegen Frauen und Kinder darf nicht totgeschwiegen werden! Hilfsangebote hier in Bocholt müssen bekannter werden, um Frauen und Kindern einen Ausstieg aus der Gewalt zu ermöglichen“, wirbt Gleichstellungsbeauftragte Astrid Schupp.
„´Respekt ist eine sichere Bank´ ist zugleich ein Aufruf für eine solidarische Nachbarschaft, die in Fällen von häuslicher und sexualisierter Gewalt hilfreich sein kann. Wichtig ist, nicht wegzuschauen, sondern Zivilcourage zu zeigen und Betroffenen Unterstützung anzubieten oder sich selbst über Hilfsangebote zu informieren“, unterstützt Bürgermeister Thomas Kerkhoff die Aktion.
„Wir möchten dazu beitragen, über häusliche Gewalt aufzuklären und vorzubeugen“, sagt Isabel Testroet vom Fachbereich Kultur und Bildung.
Netzwerk und Kontakt
Die Aktion „Rote Bank“ wird in Kooperation mit dem Netzwerk der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Borken anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt („GewAlternativen“) des Kreises Borken durchgeführt.
Gleichstellungsbeauftragte Astrid Schupp ist erreichbar unter Tel. 02871 953-151 oder E-Mail gleichstellung@bocholt.de. Hier gibt es Informationen zum Runden Tisch "GewAlternativen" .
Pressekontakt: Stadt Bocholt, Büro des Bürgermeisters, Presse- und Informationsdienst, E-Mail: pressestelle@bocholt.de
Fordern mit der Aktion "Rote Bank" Respekt für Frauen (v.l.n.r.): Gleichstellungsbeauftragte Astrid Schupp (stehend), Isabel Testroet (Geschäftsbereichsleitung VHS, Stadtbibliothek und Junge Uni) sowie Bürgermeister Thomas Kerkhoff. Die Bank können sich interessierte Bocholter Gruppen und Institutionen, die die Aktion unterstützen und ein sichtbares Zeichen setzenwollen, ausleihen.
Sämtliche Texte und Fotos können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
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